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20 Milliarden Dollar Transaktionsvolumen: Wie B2B-Marketplaces die Creator Economy professionalisieren und zur Plattform-Revolution treiben

Creator Economy 2025: Wie Marken den ROI von Influencer-Partnerschaften richtig bewerten und skalieren

Von drei Milliarden Dollar im Jahr 2022 auf 20 Milliarden Dollar heute – das Transaktionsvolumen der Creator-Marketplaces explodiert. Was als Tummelplatz für TikTok-Tänzer und Instagram-Influencer begann, transformiert sich in einen hochprofessionellen B2B-Markt mit eigener Infrastruktur, spezialisierten Plattformen und institutionellen Investoren. Die Creator Economy wird erwachsen – und gleichzeitig zum Milliardengeschäft für diejenigen, die die Plattformen und Tools für diese neue Wirtschaftsmacht bereitstellen.

Von der Hobby-Ökonomie zum Milliardenmarkt: Die Professionalisierung der Creator Economy

Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache: Mit einem Marktvolumen von über 210 Milliarden Dollar im Jahr 2024 hat sich die Creator Economy längst von ihren Amateur-Wurzeln verabschiedet. Prognosen zeigen ein explosives Wachstum mit jährlichen Steigerungsraten zwischen 23 und 26 Prozent. Bis 2032 soll der Markt auf knapp 900 Milliarden Dollar anwachsen – eine Vervierfachung innerhalb von nur acht Jahren.

Besonders beeindruckend ist die Entwicklung in Nordamerika, wo die Creator Economy bereits 35 Prozent des globalen Marktanteils ausmacht. Das entspricht einem Volumen von über 50 Milliarden Dollar allein in dieser Region. Bis 2034 wird hier ein Anstieg auf 331 Milliarden Dollar erwartet – ein klares Zeichen dafür, dass wir erst am Anfang dieser Entwicklung stehen.

Die Professionalisierung zeigt sich auch in der Beschäftigungsstruktur: Die Anzahl der Vollzeit-Creator-Positionen in Nordamerika ist zwischen 2020 und 2024 um das 7,5-fache gestiegen – von 200.000 auf beeindruckende 1,5 Millionen. Was einst als Nebenjob oder Hobby begann, ist für viele zur Haupteinnahmequelle geworden.

2025: Das Wendejahr für die B2B-Transformation der Creator Economy

Das Jahr 2025 markiert einen entscheidenden Wendepunkt für die gesamte Branche. Branchenexperten bezeichnen es als das „Jahr der Professionalisierung“ der Creator Economy. Influencer Marketing wird nicht mehr als optionales „Nice-to-have“ betrachtet, sondern als strategisches „Need-to-have“ – und das gilt zunehmend auch für den B2B-Bereich.

Die B2B-Marketplaces als Treiber der Creator-Professionalisierung

Die wachsende Bedeutung von B2B-Marketplaces in der Creator Economy lässt sich an konkreten Entwicklungen ablesen. Der globale B2B-Marketplace-Plattformen-Markt wird von 688 Millionen Dollar im Jahr 2024 auf 1,08 Milliarden Dollar bis 2030 anwachsen – mit einer jährlichen Wachstumsrate von 7,8 Prozent.

Diese Plattformen schaffen die notwendige Infrastruktur, um die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Creators zu professionalisieren. Sie standardisieren Prozesse, erhöhen die Transparenz und senken die Einstiegshürden für Unternehmen, die bisher noch keine Erfahrung mit Influencer Marketing haben.

Einen besonderen Stellenwert nimmt hier LinkedIn ein. Die Plattform erschließt 2025 eine 12-Milliarden-Dollar-Opportunity im Bereich B2B-Content-Monetarisierung. Mit einem Wachstum von 36 Prozent bei der Video-Nutzung und TikTok-inspirierten Full-Screen-Feeds treibt LinkedIn die Nachfrage nach authentischem professionellem Content voran.

Plattformen wie Passionfroot positionieren sich bereits als „größtes B2B-Creator-Netzwerk der Welt“ und ermöglichen direkte Buchungen ohne umständlichen E-Mail-Verkehr. Solche spezialisierten Marktplätze bilden das Rückgrat der neuen professionellen Creator Economy.

Monetarisierungsinfrastruktur: Das finanzielle Fundament der Creator Economy

Die Professionalisierung der Creator Economy zeigt sich besonders deutlich in der Entwicklung der Monetarisierungsinfrastruktur. Moderne Plattformen bieten inzwischen weit mehr als nur die Möglichkeit, Content zu veröffentlichen – sie stellen komplette Ökosysteme für die finanzielle Verwertung bereit.

Creator-Fonds, Abonnement-Modelle und Trinkgeld-Systeme ziehen zunehmend institutionelle Investoren an, die das Potenzial dieser neuen Wirtschaftsform erkannt haben. Die Zeiten, in denen Creator ausschließlich von Werbeeinnahmen abhängig waren, sind vorbei. Heute nutzen professionelle Content-Ersteller diverse Monetarisierungsmodelle wie Abonnements, Affiliate Marketing und E-Commerce-Integrationen.

Brand-Kollaborationen führen dabei die Monetarisierungskanäle an und machen über 22,7 Prozent des Umsatzes in der Creator Economy aus. Dies unterstreicht die wachsende Bedeutung von direkten Geschäftsbeziehungen zwischen Unternehmen und Creators – eine Entwicklung, die durch spezialisierte B2B-Marketplaces weiter beschleunigt wird.

Die technologische Revolution: KI und Blockchain als Game-Changer

Die technologische Innovation treibt die Professionalisierung der Creator Economy zusätzlich voran. Künstliche Intelligenz revolutioniert die Content-Erstellung durch Workflow-Optimierung und personalisierte Erfahrungen. Generative KI hilft Creators, hochwertige Inhalte schneller zu produzieren und ihre Reichweite zu maximieren.

Gleichzeitig eröffnet die Blockchain-Technologie völlig neue Möglichkeiten für Creator. Während traditionelle Plattformen oft Take-Rates von 30 bis 50 Prozent erheben, operieren Blockchain-basierte Creator-Economy-Plattformen mit Gebühren von nur 1 bis 2,5 Prozent. Dies ermöglicht Creators, einen deutlich größeren Anteil ihrer Einnahmen zu behalten.

Besonders wertvoll sind Cross-Platform-Integrations-Tools, die es Creators ermöglichen, Content und Monetarisierungsstrategien nahtlos über mehrere Plattformen hinweg zu verwalten. Diese technologischen Lösungen tragen maßgeblich zur Professionalisierung der Branche bei, indem sie Creators dabei unterstützen, ihre Aktivitäten effizienter zu gestalten und neue Einnahmequellen zu erschließen.

Die neuen Machtverhältnisse: Wer dominiert den B2B-Creator-Markt?

Im Zuge der Professionalisierung zeichnen sich klare Machtverhältnisse in der Creator Economy ab. Zu den Schlüsselakteuren gehören die großen Tech-Unternehmen wie Google (YouTube), ByteDance (TikTok), Meta (Instagram, Facebook) und Amazon. Aber auch spezialisierte Plattformen wie Patreon und Substack spielen eine wichtige Rolle.

Besonders interessant ist die Entwicklung im B2B-Bereich, wo sich spezialisierte Plattformen etablieren. Neben dem bereits erwähnten Passionfroot positionieren sich Unternehmen wie BrandRefer als LinkedIn-fokussierte B2B-Influencer-Marketing-Agentur und Thinkers360 als datengetriebene B2B-Influencer-Marketing-Plattform.

Die professionellen Creator dominieren bereits den Markt und repräsentierten 2024 die größte Endnutzergruppe mit über 63,3 Prozent des Gesamtumsatzes. Diese Entwicklung wird sich fortsetzen, da die Einstiegshürden für Amateur-Creator steigen und der Markt zunehmend von professionellen Content-Erstellern mit Geschäftssinn und technischem Know-how geprägt wird.

B2B-Influencer-Marketing: Vom Randphänomen zum Standard

Das Jahr 2025 markiert den Zeitpunkt, an dem Influencer Marketing auch im B2B-Bereich zum Standard wird. Bereits jetzt verfügen 81 Prozent der B2B-Marketer über dedizierte Influencer-Marketing-Budgets. Zusätzlich planen 9 Prozent der B2B-Unternehmen, 2025 erstmals Influencer-Programme zu starten.

Diese Entwicklung ist bemerkenswert, da der B2B-Bereich traditionell zurückhaltender bei der Adoption neuer Marketing-Trends ist. Die Tatsache, dass Influencer Marketing nun auch hier zum Mainstream wird, unterstreicht die Reife und Effektivität dieses Ansatzes.

Der Erfolg von B2B-Influencer-Marketing basiert auf der Erkenntnis, dass auch im Business-Kontext persönliche Beziehungen und Vertrauen entscheidend sind. B2B-Influencer positionieren sich als Thought Leaders in ihrer Nische und bauen eine loyale Followerschaft auf, die ihren Empfehlungen vertraut – ein unschätzbarer Wert für Unternehmen, die komplexe Produkte und Dienstleistungen vermarkten möchten.

Nachhaltigkeit vs. Plattformabhängigkeit: Die Zukunftsfrage der Creator Economy

Trotz aller Professionalisierung und des rasanten Wachstums steht die Creator Economy vor einer entscheidenden Zukunftsfrage: Wie nachhaltig ist ein Geschäftsmodell, das von der Gunst externer Plattformen abhängt?

Branchenexperten sind sich einig: Die erfolgreichsten Creator der nächsten Dekade werden diejenigen sein, die eigene Assets statt gemietete Audiences aufbauen. E-Mail-Listen, Direct-Pay-Abonnenten und proprietäre Plattformen werden zunehmend wichtiger, um die Abhängigkeit von großen Tech-Plattformen zu reduzieren.

Diese Entwicklung bietet wiederum Chancen für B2B-Marketplaces, die Creator dabei unterstützen, ihre eigene Infrastruktur aufzubauen und zu monetarisieren. Die Zukunft gehört denjenigen, die nicht nur Content erstellen, sondern eigene Communities und Geschäftsmodelle entwickeln.

Regulatorische Herausforderungen in der globalisierten Creator Economy

Mit der wachsenden wirtschaftlichen Bedeutung der Creator Economy rücken auch regulatorische Fragen in den Fokus. Eine US-Executive Order von Februar 2025 beschränkt beispielsweise Transfers sensibler persönlicher Daten zu sechs „Ländern der Sorge“, was B2B-Plattformen zwingt, Nutzerdaten in inländischen Clouds zu isolieren.

Diese Entwicklung stellt besonders für global agierende Creator und Plattformen eine Herausforderung dar. Die unterschiedlichen regulatorischen Anforderungen in verschiedenen Märkten erhöhen die Komplexität und können zu Fragmentierung führen.

Gleichzeitig bieten diese Herausforderungen Chancen für spezialisierte B2B-Dienstleister, die Compliance-Lösungen für Creator und Plattformen anbieten. Die Professionalisierung der Branche zeigt sich auch in der wachsenden Bedeutung von rechtlichen und regulatorischen Aspekten.

Die Chancen für Unternehmen in der neuen Creator-Ökonomie

Die Transformation der Creator Economy von einem Consumer-getriebenen zu einem B2B-orientierten Markt eröffnet zahlreiche Chancen für Unternehmen. Besonders in diesen Bereichen entstehen neue Geschäftsmöglichkeiten:

1. Infrastruktur-Anbieter: Plattformen, die die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Creators vereinfachen und standardisieren.

2. Finanzdienstleister: Spezialisierte Finanzlösungen für Creator, von Zahlungsabwicklung bis hin zu Versicherungen und Altersvorsorge.

3. Analytics und Datendienstleister: Tools zur Messung und Optimierung von Creator-Kampagnen, besonders im B2B-Bereich.

4. Technologie-Enabler: Anbieter von KI-Lösungen, Blockchain-Infrastruktur und Cross-Platform-Tools für professionelle Creator.

Die wachsende Professionalisierung der Creator Economy bedeutet auch, dass Unternehmen ihre Strategien anpassen müssen. Influencer Marketing wird zunehmend zu einem integralen Bestandteil des Marketing-Mix, der strategisch geplant und professionell umgesetzt werden muss.

Von der Aufmerksamkeitsökonomie zur Wertschöpfungsökonomie

Die Professionalisierung der Creator Economy markiert einen fundamentalen Wandel: von der reinen Aufmerksamkeitsökonomie hin zu einer echten Wertschöpfungsökonomie. Creator werden nicht mehr nur für ihre Fähigkeit bezahlt, Aufmerksamkeit zu generieren, sondern für den tatsächlichen Wert, den sie für Unternehmen und ihre Communities schaffen.

Diese Entwicklung spiegelt sich in der Diversifizierung der Einnahmequellen wider. Während in der Frühphase der Creator Economy Werbeeinnahmen dominierten, setzen professionelle Creator heute auf ein breites Portfolio von Monetarisierungsstrategien – von direkten Partnerschaften mit Unternehmen über eigene Produkte bis hin zu Beratungsleistungen und Lizenzgebühren.

Die B2B-Marketplaces spielen eine Schlüsselrolle in dieser Transformation, indem sie die notwendige Infrastruktur bereitstellen, um diese komplexen Geschäftsbeziehungen zu ermöglichen und zu verwalten. Sie sind nicht nur Vermittler, sondern Enabler einer neuen Wirtschaftsform, die auf der direkten Wertschöpfung durch digitale Creator basiert.

Der Goldstandard: Wertschöpfung durch Professionalisierung

Die Transformation der Creator Economy von einem chaotischen, fragmentierten Markt zu einem professionellen B2B-Ökosystem mit 20 Milliarden Dollar Transaktionsvolumen markiert erst den Anfang einer tiefgreifenden wirtschaftlichen Veränderung. Die wahre Revolution liegt nicht in den beeindruckenden Wachstumszahlen, sondern in der strukturellen Veränderung: Creator werden zu Unternehmern, Plattformen zu Infrastruktur-Anbietern und Content-Produktion zu einem professionellen Business mit eigenen Standards und Best Practices.

Für Unternehmen bedeutet dies: Wer die Mechanismen dieser neuen Ökonomie versteht und die richtigen Partnerschaften eingeht, kann enorme Wettbewerbsvorteile erzielen. Die Zeit der experimentellen Influencer-Kampagnen ist vorbei – willkommen in der Ära des strategischen Creator-Marketings, das auf professionellen B2B-Marketplaces und datengetriebenen Entscheidungen basiert.

grandviewresearch.com – Creator Economy Market Size, Share | Industry Report, 2033

market.us – Creator Economy Market to Reach USD 1487 billion by 2034

prnewswire.com – Creator Economy Market to Skyrocket from $212.3B in 2024 to $894.8B by 2032

emarketer.com – Creator Economy Trends to Watch in 2025

stackinfluence.com – B2B Influencer Marketing Trends to Watch in 2025

ainvest.com – LinkedIn’s Strategic Bet on the B2B Creator Economy

prnewswire.com – B2B Marketplace Platforms Market to Reach USD 1.08 Billion by 2030 (Valuates Reports)

femaleswitch.com – The Rise of Creator Economy Startups: Trends and Tools in 2025

avanti3.com – Blockchain Creator Economy: 7 Powerful Trends Transforming 2025

zepca.com – Zepca’s Perspective on the Creator Economy and What Comes Next

About the author

Bild von Franziska Mozart

Franziska Mozart

Franziska Mozart berichtet seit vielen Jahren über die Marketing- und Medien-Branche. Die freie Journalistin beschäftigt sich am liebsten mit Nachhaltigkeit und Digitalisierung und am allerliebsten mit der Schnittstelle dieser beiden Bereiche. Ihr journalistisches Handwerkszeug lernte sie bei der Fachzeitschrift Werben & Verkaufen (W&V), für die sie aktuell den Green CMO Award betreut. Sie betreibt einen Newsletter zum Thema Green Marketing und gilt als Expertin zum Thema Nachhaltigkeitsmarketing und hat als Co-Autorin das Buch »SUPER POWER – SUSTAINABLE MARKETING« geschrieben.
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