Ein neuer Player mischt die Krypto-Hierarchie auf – und das ausgerechnet an der Wall Street. Matt Hougan, CIO des renommierten Krypto-Asset-Managers Bitwise, prognostiziert Solana eine Schlüsselrolle im institutionellen Finanzsektor. Seine These: Solana wird Ethereum als bevorzugtes Netzwerk für Stablecoins und tokenisierte Assets bei Wall-Street-Institutionen überholen. Eine gewagte Prognose, die das Kräfteverhältnis im Blockchain-Ökosystem neu definieren könnte.
Speed Matters: Warum Solana die Wall Street überzeugt
Geschwindigkeit ist Trumpf – besonders in der Finanzwelt, wo jede Mikrosekunde zählt. „Ich denke, Solana ist die neue Wall Street“, erklärt Hougan im Gespräch mit Solana Labs. Der Grund: Die beeindruckende Transaktionsgeschwindigkeit und Finalität von Solana entsprechen genau den Anforderungen traditioneller Finanzinstitute. Von 400 auf 150 Mikrosekunden verbesserte Abwicklungszeiten schaffen einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil.
Diese technologische Überlegenheit macht Solana zum Favoriten für die nächste Welle der Finanzinnovation – Stablecoins und tokenisierte Vermögenswerte. „Wirklich wichtige Leute sagen, dass Stablecoins Zahlungen neu erfinden werden und Tokenisierung Aktien-, Anleihen-, Rohstoff- und Immobilienmärkte neu erfinden wird“, betont Hougan. Genau hier sieht er Solanas größtes Potenzial.
Aufholpotenzial im Stablecoin-Markt
Aktuell beherbergt Solana Stablecoins im Wert von 13,9 Milliarden Dollar, was einem Marktanteil von 4,7% entspricht. Ethereum dominiert noch deutlich mit 172,5 Milliarden Dollar an Stablecoins in seinem Mainnet und Layer-2-Ökosystemen – ein Marktanteil von etwa 65,4%. Doch Solana hat sich bereits als drittgrößtes Stablecoin-Ökosystem etabliert, nach Ethereum und TRON. Die Dynamik spricht für ein kontinuierliches Wachstum, besonders wenn institutionelle Akteure verstärkt einsteigen.
ETF-Entscheidung als Katalysator
Der 16. Oktober 2025 könnte ein Wendepunkt werden. An diesem Tag läuft die finale Entscheidungsfrist der SEC für die Solana-ETF-Anträge von Bitwise und 21Shares ab. Eine positive Entscheidung würde institutionellen Investoren einen regulierten Zugang zu Solana ermöglichen und könnte massive Kapitalzuflüsse auslösen.
Neben Bitwise und 21Shares warten auch Schwergewichte wie VanEck, Grayscale, Canary und Franklin Templeton auf grünes Licht für ihre Solana-ETFs. Diese breite Palette an potenziellen Produkten unterstreicht das wachsende institutionelle Interesse an der Blockchain-Plattform.
Bitwise selbst hat bereits Erfahrung mit Solana-Produkten gesammelt. Ihr Physical Solana ETP verwaltet derzeit etwa 30 Millionen Dollar – eine noch bescheidene Summe im Vergleich zu Bitcoin- oder Ethereum-ETFs, aber ein Anfang mit Wachstumspotenzial.
Kritische Stimmen bleiben skeptisch
Nicht alle teilen Hougans Enthusiasmus für Solana. AJ Warner, Chief Strategic Officer bei Offchain Labs, verteidigt die Ethereum-Dominanz: „TVL ist definitiv nicht alles, aber ich denke nicht, dass man bezweifeln kann, wo der beste Ort ist, um neue Stablecoins zu starten. Baue innerhalb des EVM.“ Der Total Value Locked spricht aktuell eindeutig für Ethereum und sein Ökosystem.
Auch der Kurs von Solana (SOL) zeigt sich von den optimistischen Prognosen unbeeindruckt. Mit einem aktuellen Preis von 227 Dollar liegt SOL immer noch 22% unter seinem Allzeithoch vom Januar 2025. Die Marktkapitalisierung spiegelt noch nicht die potenzielle zukünftige Rolle als Wall-Street-Infrastruktur wider.
Die Zukunft der Finanzinfrastruktur
Hougans Vision geht weit über Kursgewinne hinaus. Er sieht in Solana die technologische Grundlage für eine neue Finanzinfrastruktur, die traditionelle Märkte transformieren wird. Die Kombination aus Geschwindigkeit, Skalierbarkeit und wachsendem institutionellem Interesse könnte Solana zum Rückgrat für tokenisierte Vermögenswerte und Stablecoin-Transaktionen machen.
Finanzinstitute beginnen, die transformative Kraft von Tokenisierung und Stablecoins zu erkennen. Wenn Hougan Recht behält, steht Solana an der Schwelle, von dieser Entwicklung überproportional zu profitieren.
Strategischer Ausblick: Warum Geschwindigkeit gewinnt
Die Entscheidung zwischen Ethereum und Solana wird letztlich von praktischen Anforderungen getrieben. Während Ethereum auf Sicherheit und Dezentralisierung setzt, punktet Solana mit Geschwindigkeit und Effizienz – Eigenschaften, die für institutionelle Anwender oft höhere Priorität haben.
Mit jedem großen Finanzinstitut, das Stablecoins oder tokenisierte Assets auf Solana implementiert, wächst das Momentum. Hougan prognostiziert einen sich selbst verstärkenden Effekt: „Solana wird die neue Wall Street“ ist keine Zukunftsvision mehr, sondern ein Prozess, der bereits begonnen hat.
Für Investoren und Unternehmen bedeutet dies, Solana nicht nur als spekulative Kryptowährung zu betrachten, sondern als potenzielle Infrastruktur für das Finanzsystem von morgen.
Blockchain-Wettbewerb im Wandel
Die Entwicklung zeigt, dass der Blockchain-Markt zunehmend differenzierter wird. Statt eines „Winner-takes-all“-Szenarios erleben wir eine Spezialisierung: Bitcoin als digitales Gold, Ethereum als universelle Plattform und möglicherweise Solana als bevorzugte Infrastruktur für institutionelle Finanzanwendungen.
Diese Spezialisierung eröffnet neue Chancen für Investoren und Unternehmen, die gezielt auf die Stärken der jeweiligen Blockchain-Ökosysteme setzen können. Für Solana könnte die Wall-Street-Adoption der Durchbruch sein, der das Netzwerk endgültig in der ersten Liga der Blockchain-Plattformen etabliert.
cointelegraph.com – Bitwise exec predicts Solana will become Wall Street’s preferred stablecoin network
coincentral.com – Bitwise Predicts Solana Will Soon Lead Wall Street’s Stablecoin
bitcoinist.com – Solana Could Soon Rule Wall Street’s Stablecoin Market: Bitwise CIO
cryptonews.com – Bitwise CIO: Solana Will Be Wall Street’s Go-To Network for Stablecoins and Tokenization