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Coinbase vs. Mastercard: Milliardendeal um BVNK könnte Stablecoin-Markt neu ordnen

Crypto mergers and acquisitions

Der Kampf um die Zukunft des Stablecoin-Marktes erreicht eine neue Dimension: Sowohl Kryptobörsen-Gigant Coinbase als auch Zahlungsriese Mastercard führen fortgeschrittene Übernahmegespräche mit dem Londoner Stablecoin-Infrastrukturanbieter BVNK. Der potenzielle Deal könnte mit einem Volumen zwischen 1,5 und 2,5 Milliarden US-Dollar die bisher größte Übernahme im Stablecoin-Sektor darstellen und signalisiert, dass digitale Währungen endgültig im Finanz-Mainstream angekommen sind.

BVNK: Der Stablecoin-Spezialist im Rampenlicht

Das 2021 von Jesse Hemson-Struthers, Chris Harmse und Donald Jackson gegründete Fintech BVNK hat sich in kürzester Zeit als Schlüsselakteur im Stablecoin-Ökosystem etabliert. Mit seiner Infrastruktur ermöglicht BVNK Unternehmen, Stablecoins nahtlos für Kundentransaktionen, grenzüberschreitende Zahlungen und Treasury-Management zu nutzen – ohne selbst Kryptowährungen verwalten zu müssen.

Die Wachstumszahlen sprechen für sich: Mit einem annualisierten Umsatz von 40 Millionen US-Dollar und einem Transaktionsvolumen von über 20 Milliarden US-Dollar hat BVNK in nur vier Jahren eine beeindruckende Marktposition aufgebaut. Kein Wunder, dass sowohl Coinbase als auch Mastercard bereit sind, tief in die Tasche zu greifen.

Der Wettlauf der Giganten

Laut Brancheninsidern scheint derzeit Coinbase die besseren Karten für eine Übernahme zu haben – was angesichts der bereits bestehenden Verbindungen nicht überrascht. Coinbase Ventures gehört bereits zu den Investoren von BVNK und beteiligte sich an der 50-Millionen-Dollar-Finanzierungsrunde im Dezember 2024, die das Unternehmen mit 750 Millionen US-Dollar bewertete. Sollte Mastercard jedoch das Rennen machen, wäre dies ein unmissverständliches Signal, dass traditionelle Zahlungsnetzwerke den disruptiven Charakter von Stablecoins erkannt haben und nicht länger als Bedrohung, sondern als strategische Chance betrachten.

Milliarden-Übernahmen als neuer Standard

Die BVNK-Übernahme reiht sich ein in einen klaren Trend: Etablierte Finanzakteure sichern sich Stablecoin-Expertise durch strategische Zukäufe. Erst Anfang 2025 schloss Stripe die Übernahme des Stablecoin-Startups Bridge für 1,1 Milliarden US-Dollar ab – bis dato die größte M&A-Transaktion im Krypto-Bereich.

Der Zeitpunkt für solche Deals könnte kaum günstiger sein. Mit dem im Juli 2025 von US-Präsident Donald Trump unterzeichneten GENIUS Act (Guiding and Establishing National Innovation for U.S. Stablecoins Act) wurde erstmals ein bundesweites Regulierungssystem für Stablecoins geschaffen. Diese langerwartete Rechtssicherheit hat die Nachfrage nach Stablecoin-Infrastruktur regelrecht explodieren lassen.

Selbst traditionelle Banken wie Citigroup, die Kryptowährungen lange skeptisch gegenüberstanden, investieren mittlerweile in den Sektor. Citi beteiligte sich kürzlich über seinen Venture-Capital-Arm an BVNK und CEO Jane Fraser signalisierte Interesse an eigenen Stablecoin-Angeboten.

Warum Stablecoins den Zahlungsverkehr transformieren

Mit einem Transaktionsvolumen von 15,6 Billionen US-Dollar im Jahr 2024 haben Stablecoins das Niveau von Visa erreicht. Der Grund für diesen Erfolg liegt auf der Hand: Während traditionelle Überweisungen oft Tage benötigen, ermöglichen Stablecoins Werttransfers in Sekunden – und das zu minimalen Gebühren.

Für Unternehmen bietet diese Technologie enorme Effizienzgewinne bei grenzüberschreitenden Zahlungen, Treasury-Management und Kundentransaktionen. BVNK hat sich mit seinen zwei Kernprodukten – „Managed Payments“ für schnelle Integration und „Layer1“ als Infrastruktur-as-a-Service – genau auf diese Anwendungsfälle spezialisiert.

Der Wendepunkt für digitale Währungen

Die Übernahme-Gespräche markieren einen entscheidenden Moment für den gesamten Stablecoin-Markt. Sollte der Deal zustande kommen, würde dies die Art und Weise, wie digitale Währungen durch traditionelle und kryptobasierte Finanzsysteme fließen, grundlegend verändern.

Für Unternehmen bedeutet diese Entwicklung: Stablecoins werden in naher Zukunft zu einem integralen Bestandteil des globalen Zahlungsverkehrs. Wer jetzt seine Strategie anpasst, sichert sich entscheidende Wettbewerbsvorteile.

Die Weichen für die Finanzwelt von morgen

Die Milliardeninvestitionen von Coinbase, Mastercard und Stripe in Stablecoin-Infrastruktur verdeutlichen: Digitale Währungen sind kein Nischenphänomen mehr, sondern werden zum Fundament des modernen Finanzsystems. Während der Ausgang des Übernahmekampfes um BVNK noch offen ist, steht eines bereits fest: Stablecoins haben den Mainstream erreicht – und werden die Finanzwelt nachhaltig transformieren.

fortune.com – Exclusive: Coinbase and Mastercard have both held advanced talks to buy stablecoin startup BVNK for around $2 billion (Ben Weiss, Leo Schwartz)

tipranks.com – Coinbase, MasterCard both in talks to acquire BVNK, Fortune reports

cnbc.com – Stripe closes $1.1 billion Bridge deal, prepares for aggressive stablecoin push

About the author

Bild von Hardy Eberle

Hardy Eberle

Hardy Eberle kennt das Spiel – und zwar seit über 20 Jahren. Als Marketingprofi aus der iGaming-Welt hat er internationale Marken groß gemacht, Web3-Projekte aufs nächste Level gebracht und mehr als einmal bewiesen, wie man aus Ideen echten Impact macht. Heute taucht er tief in die Welt von Krypto und Blockchain ein – mit klarem Blick, spitzer Zunge und einem Radar für Trends, lange bevor sie Mainstream werden.
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