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JPMorgan steigt ins Krypto-Geschäft ein: Wie Amerikas größte Bank Bitcoin & Co. für Anleger öffnet

Crypto trading

Von der Kritik zur Kehrtwende: JPMorgan, Amerikas größte Bank, bereitet sich auf den Einstieg ins Kryptowährungsgeschäft vor. Nach Jahren scharfer Bitcoin-Kritik durch CEO Jamie Dimon öffnet der Bankriese nun seinen vermögenden Kunden die Tür zu digitalen Assets. Diese strategische Neuausrichtung markiert einen entscheidenden Moment für die Mainstream-Akzeptanz von Kryptowährungen und zeigt: Selbst die traditionellsten Finanzinstitute können die Blockchain-Revolution nicht länger ignorieren.

Von „wertlos“ zu wertvoll: JPMorgans bemerkenswerte Kehrtwende

Die Transformation könnte kaum dramatischer sein. Noch 2021 bezeichnete Jamie Dimon Bitcoin als „wertlos“ und beim Weltwirtschaftsforum 2024 in Davos als „Pet Rock“. Er ging sogar so weit zu behaupten, der einzige wahre Anwendungsfall für Kryptowährungen seien „Kriminelle, Drogenhändler, Geldwäsche und Steuerhinterziehung“. Seine berüchtigte Aussage „Wenn ich die Regierung wäre, würde ich es schließen“ hallte durch die Finanzwelt.

Doch im Mai 2025 folgte die überraschende Wende. Dimon verkündete am Investorentag: „Wir werden es euch erlauben, es zu kaufen. Wir werden es nicht verwahren. Wir werden es in Kontoauszügen für Kunden aufführen.“ Mit dieser Ankündigung signalisierte der Bankgigant seine Bereitschaft, den wachsenden Kundenwunsch nach Krypto-Exposure zu erfüllen – wenn auch zunächst ohne eigene Verwahrungslösung.

Die „Und“-Strategie: Traditionelles Banking trifft Blockchain-Innovation

Scott Lucas, JPMorgans globaler Leiter für digitale Assets im Marktbereich, erläuterte in einem CNBC-Interview den strategischen Ansatz der Bank. JPMorgan verfolge eine „Und“-Strategie, die bestehende Finanzinfrastruktur mit aufkommenden Blockchain-Möglichkeiten ausbalanciert. Statt die traditionelle Bankwelt gegen die Krypto-Sphäre auszuspielen, erkennt der Finanzriese das Potenzial beider Welten an. Diese Herangehensweise ermöglicht es JPMorgan, schrittweise in den Krypto-Markt einzusteigen, ohne radikale Umbrüche zu riskieren – ein Modell, das andere Finanzinstitute als Blaupause nutzen könnten.

Krypto-ETFs als Kreditsicherheit – ein revolutionärer Schritt

Besonders bemerkenswert ist JPMorgans Plan, Krypto-ETFs als Sicherheit für Kredite zu akzeptieren. Die Bank wird in den kommenden Wochen mit der Bereitstellung von Finanzierungen gegen Krypto-Börsengehandelte Fonds beginnen, angefangen mit BlackRocks iShares Bitcoin Trust.

Diese Entscheidung katapultiert Bitcoin in eine neue Kategorie von Vermögenswerten. Die Bank wird Krypto-Assets in die Nettovermögensberechnungen einiger Kunden einbeziehen und Bitcoin damit in dieselbe Kategorie wie Aktien, Immobilien und Kunstwerke stellen – ein enormer Legitimitätsschub für die gesamte Asset-Klasse.

Mit ETFs, die an Bitcoin gebunden sind und mittlerweile etwa 128 Milliarden Dollar verwalten, erschließt sich JPMorgan einen rasant wachsenden Markt. Allein BlackRocks iShares Bitcoin Trust und Fidelitys Wise Origin Bitcoin Fund haben mehr als 42 Milliarden Dollar eingebracht – Zahlen, die selbst traditionelle Banken nicht mehr ignorieren können.

JPMD: JPMorgans eigener Blockchain-Token

Parallel zum Krypto-Trading geht JPMorgan mit seinem eigenen Token namens JPMD einen Schritt weiter. Dieser Einlagentoken, der auf Coinbases öffentlicher Blockchain Base läuft, repräsentiert Dollar-Einlagen bei der Bank und bietet institutionellen Kunden rund um die Uhr Abwicklung sowie die Möglichkeit, Zinsen zu erhalten.

Naveen Mallela, globaler Co-Leiter von Kinexys, JPMorgans Blockchain-Abteilung, sieht vielfältige Anwendungsmöglichkeiten: „Wir sehen Institutionen, die JPMD für Onchain-Digital-Asset-Settlement-Lösungen sowie für grenzüberschreitende Business-to-Business-Transaktionen nutzen.“ Dies markiert das erste Mal, dass JPMorgans Kinexys-Studio eine öffentliche Blockchain nutzt – ein klares Signal für die wachsende Bedeutung offener Blockchain-Netzwerke im institutionellen Finanzwesen.

Der Wendepunkt ist erreicht – neue Chancen für Investoren

JPMorgans Einstieg ins Krypto-Geschäft ist kein isoliertes Ereignis. Morgan Stanley erlaubt seinen Finanzberatern bereits, Spot-Bitcoin-ETFs qualifizierten Kunden anzubieten und plant, Krypto-Handel auf seine E*Trade-Plattform zu bringen. Citi arbeitet an einem Krypto-Verwahrungsservice mit geplantem Start in 2026.

Diese Entwicklungen zeigen: Die Wall Street hat den Wendepunkt erreicht. Was gestern noch als spekulatives Nischenprodukt galt, wird heute von den größten Finanzinstituten der Welt integriert. Für Investoren eröffnet dies neue Möglichkeiten, über etablierte Banken in digitale Assets zu investieren – mit dem Sicherheitsnetz und der Expertise traditioneller Finanzdienstleister.

CNBC – JPMorgan CEO Jamie Dimon says the bank will let clients buy bitcoin

Bitcoin Magazine – JPMorgan Confirms Clients Will Soon Trade Bitcoin And Crypto (Micah)

Bloomberg – JPMorgan (JPM) Plans to Offer Clients Financing Against Crypto ETFs

JPMorgan – Kinexys Pilots First USD-Denominated Deposit Tokens

About the author

Bild von Hardy Eberle

Hardy Eberle

Hardy Eberle kennt das Spiel – und zwar seit über 20 Jahren. Als Marketingprofi aus der iGaming-Welt hat er internationale Marken groß gemacht, Web3-Projekte aufs nächste Level gebracht und mehr als einmal bewiesen, wie man aus Ideen echten Impact macht. Heute taucht er tief in die Welt von Krypto und Blockchain ein – mit klarem Blick, spitzer Zunge und einem Radar für Trends, lange bevor sie Mainstream werden.
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