Benzin-Einstufung eröffnet Chance für besseren Arbeitnehmerschutz

Die WHO-Behörde IARC hat laut „Buisness Insider“ Benzin in die höchste Gefährdungsstufe eingeordnet. Diese neue Bewertung bietet die Gelegenheit, den bereits fortgeschrittenen Schutz an Tankstellen weiter zu verbessern. Die Branche kann auf bewährte Sicherheitsmaßnahmen aufbauen und diese gezielt weiterentwickeln.

Eine internationale Arbeitsgruppe aus 20 Wissenschaftlern aus 16 Ländern hat ihre Expertise gebündelt, um die gesundheitlichen Auswirkungen von Benzin neu zu bewerten. Diese Experten leisten einen wichtigen Beitrag zum Gesundheitsschutz, indem sie Erkenntnisse aus weltweiten Studien zusammentragen und analysieren. Die IARC, eine Unterorganisation der WHO mit Sitz in Lyon, stützt ihre Einstufung von Benzin als „krebserregend für den Menschen“ auf umfassende wissenschaftliche Untersuchungen.

Schutzmaßnahmen zeigen bereits positive Wirkung

Die Tankstellenbranche hat über Jahre hinweg wirksame Maßnahmen etabliert. Seit 2008 sorgen verpflichtende Gasrückführungssysteme für eine erhebliche Reduzierung flüchtiger organischer Verbindungen beim Tankvorgang. Diese technischen Lösungen minimieren die Exposition sowohl für Personal als auch für Kunden.

Der Wirtschaftsverband Fuels und Energie (En2x) betont die Erfolge dieser langfristigen Strategie. Messungen an bayerischen Tankstellen belegen die Wirksamkeit: Mit durchschnittlich 3,8 Mikrogramm Benzol pro Kubikmeter in Verkaufsräumen und 4,1 Mikrogramm an Zapfsäulen liegen die Werte deutlich unter dem EU-Grenzwert von 5 Mikrogramm.

Die langjährige Expertise im Arbeitsschutz zahlt sich aus. Die Branche kann auf bewährte Standards aufbauen und diese kontinuierlich optimieren. Studien zur Belastung an Tankstellen in Baden-Württemberg bestätigen die positiven Ergebnisse aus Bayern.

Klare Datenlage ermöglicht differenzierte Bewertung

Die IARC stellt fest, dass für sauerstoffhaltige Kraftstoff-Additive keine ausreichenden Belege für eine krebserregende Wirkung vorliegen. Lediglich zwei spezifische Additive stehen unter Verdacht, wobei deren Siedepunkte über 50°C liegen, was das Expositionsrisiko weiter reduziert.

Diese differenzierte Betrachtung schafft eine solide Grundlage für zielgerichtete Verbesserungen. Die Tankstellenbranche kann nun gezielt an den identifizierten Punkten ansetzen, um den Gesundheitsschutz weiter zu verbessern, ohne bewährte Strukturen aufgeben zu müssen.

Artikelquelle: Krebsgefahr an Tankstellen? WHO-Behörde stuft Benzin als gefährlich ein – Business Insider

Bildquelle: https://unsplash.com/de/fotos/weisses-auto-nachts-vor-rot-weissem-gebaude-geparkt-t8bDFvkhNQY

Bildcredits: Foto von Jean-christophe Gougeon auf Unsplash


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