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Wise und die Stablecoin-Wende: Warum der Fintech-Riese jetzt auf digitale Assets setzt

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Wise, der 10-Milliarden-Dollar-Fintech-Gigant, läutet einen fundamentalen Strategiewechsel ein: Nach jahrelanger Zurückhaltung gegenüber Blockchain-Technologien signalisiert die Suche nach einem Digital Asset Product Lead mit Stablecoin-Expertise einen klaren Kurswechsel. Diese Entwicklung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem der globale Stablecoin-Markt explodiert und regulatorische Rahmenbedingungen sich verbessern – ein perfekter Sturm für Wise’s Einstieg in die digitale Asset-Revolution.

Wise’s Kehrtwende: Vom Blockchain-Skeptiker zum Stablecoin-Pionier

Die Anzeichen sind unmissverständlich: Wise positioniert sich für den Einstieg in die Stablecoin-Arena. Produktdirektor Matthew Salisbury machte die Absichten des Unternehmens auf LinkedIn deutlich: „Wenn Sie Wallets und/oder Zahlungslösungen basierend auf Stablecoins gebaut haben und das jetzt bei Wise machen wollen, bewerben Sie sich.“ Ein klares Signal an den Markt – und eine bemerkenswerte Wende für ein Unternehmen, das bisher auf traditionelle Finanzschienen setzte.

Diese strategische Neuausrichtung markiert einen Paradigmenwechsel. Noch 2018 erklärte Mitgründer Taavet Hinrikus, Wise (damals TransferWise) habe „nichts gefunden, was es uns ermöglicht, das zu tun, was wir tun, auf eine Weise, die billiger oder schneller ist.“ Sechs Jahre später erkennt der Fintech-Riese offenbar das transformative Potenzial von Stablecoins für sein Kerngeschäft: grenzüberschreitende Zahlungen.

Timing ist alles: Der perfekte regulatorische Moment

Der Zeitpunkt für Wise’s Vorstoß könnte kaum günstiger sein. Mit der Verabschiedung des GENIUS Act (Guiding and Establishing National Innovation for US Stablecoins Act) durch Präsident Trump im Juli 2025 hat der US-Markt einen klaren regulatorischen Rahmen für Stablecoins erhalten. Das Gesetz schafft Rechtssicherheit durch strikte Standards: Stablecoins müssen eins-zu-eins durch US-Dollar oder andere risikoarme Assets gedeckt sein – genau die Art von Transparenz und Sicherheit, die ein börsennotiertes Unternehmen wie Wise benötigt, um in diesen Markt einzusteigen.

Die Marktchance: Ein 32-Billionen-Dollar-Potenzial

Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache: Der Stablecoin-Markt hat bereits eine Gesamtkapitalisierung von 300 Milliarden Dollar erreicht – und steht erst am Anfang seiner Entwicklung. Coinbase prognostiziert ein Wachstum auf 1,2 Billionen Dollar bis 2028, während Standard Chartered von 2 Billionen ausgeht. Citi setzt die Messlatte noch höher: 4 Billionen Dollar bis 2030.

Besonders beeindruckend: 2024 wurden bereits Stablecoin-Zahlungen im Wert von 6 Billionen Dollar abgewickelt – ein gigantischer Sprung von nur 5 Milliarden Dollar im Jahr 2019. Bis 2027 könnten es 60 Billionen Dollar sein, was 20% des gesamten grenzüberschreitenden Zahlungsverkehrs entspräche.

Für Wise, das im letzten Quartal internationale Transfers im Wert von 40 Milliarden Dollar abwickelte, liegt hier ein enormes Wachstumspotenzial. Mit einer Kundenbasis, die bereits um 25% im Jahresvergleich wächst, könnte die Stablecoin-Integration den nächsten Wachstumsschub bringen.

Die globale Dimension: Strategische Expansion in Schlüsselmärkten

Besonders interessant für Wise dürften die regionalen Wachstumstrends sein. Laut Chainalysis gehören Lateinamerika und Afrika zu den am schnellsten wachsenden Regionen für die Stablecoin-Adoption – getrieben von niedrigeren Überweisungskosten und dem Schutz vor lokaler Währungsvolatilität.

Diese Regionen repräsentieren genau die Märkte, in denen Wise bereits stark ist und weiter wachsen will. Die Kombination aus Wise’s bestehender Infrastruktur und Stablecoin-Technologie könnte dem Unternehmen einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil in diesen aufstrebenden Märkten verschaffen.

Der neue Fintech-Standard: Warum jetzt handeln zählt

Wise ist nicht allein mit seinen Stablecoin-Ambitionen. Traditionelle Banken wie Wells Fargo, Santander und Société Générale sowie Fintech-Konkurrenten wie Stripe und Revolut erkunden bereits ähnliche Wege. Visa hat sogar ein Pilotprogramm mit den Stablecoins USDC und EURC gestartet.

Was Wise jedoch auszeichnet: Das Unternehmen bedient hauptsächlich Privatkunden – genau die Zielgruppe, die bereits aktiv Stablecoins für grenzüberschreitende Zahlungen nutzt. Mit seiner etablierten Kundenbasis und dem Ruf für Transparenz und niedrige Gebühren könnte Wise schnell zum führenden Anbieter in diesem Segment aufsteigen.

Eure Blockchain-Strategie: Was ihr von Wise lernen könnt

Wise’s Strategiewechsel bietet wertvolle Lektionen für Unternehmer und Finanzexperten. Erstens: Bleibt flexibel in eurer Technologiestrategie. Zweitens: Erkennt den richtigen Zeitpunkt für disruptive Innovationen – wenn Regulierung und Marktreife zusammentreffen.

Die 194.600 Dollar Jahresgehalt, die Wise seinem künftigen Digital Asset Lead bietet, unterstreichen die strategische Bedeutung dieser Position. Für ambitionierte Unternehmer ist klar: Die Stablecoin-Revolution im Zahlungsverkehr hat begonnen – und die Early Mover sichern sich jetzt ihre Position.

cointelegraph.com – Wise hints at stablecoin ambitions with new digital-asset product lead hire

moneycheck.com – Wise Hiring Digital Asset Lead for Stablecoin Expansion (Kelvin Munene)

dlnews.com – Wise hunts for stablecoin payments lead to steer $10bn fintech’s digital assets push

fortune.com – TransferWise Won’t Use Blockchain Until More Banks Use Ripple

About the author

Bild von Hardy Eberle

Hardy Eberle

Hardy Eberle kennt das Spiel – und zwar seit über 20 Jahren. Als Marketingprofi aus der iGaming-Welt hat er internationale Marken groß gemacht, Web3-Projekte aufs nächste Level gebracht und mehr als einmal bewiesen, wie man aus Ideen echten Impact macht. Heute taucht er tief in die Welt von Krypto und Blockchain ein – mit klarem Blick, spitzer Zunge und einem Radar für Trends, lange bevor sie Mainstream werden.
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