Eine historische Transformation im Silicon Valley: OpenAI wandelt sich offiziell in ein gewinnorientiertes Unternehmen um und sichert Microsoft einen massiven 27-Prozent-Anteil. Mit einer Bewertung von 500 Milliarden Dollar positioniert sich der ChatGPT-Entwickler für einen möglichen Börsengang und baut seine Marktdominanz aus. Der Deal definiert nicht nur die Zukunft der künstlichen Intelligenz neu, sondern könnte auch die größte Tech-IPO der kommenden Jahre vorbereiten.
Microsofts 135-Milliarden-Jackpot: Die Struktur hinter dem Deal
Microsoft sichert sich einen 27-prozentigen Anteil an OpenAI – ein Paket, das nach aktueller Bewertung rund 135 Milliarden Dollar schwer ist. Bemerkenswert: Der Redmonder Konzern hat bisher lediglich 13,8 Milliarden Dollar in OpenAI investiert und erzielt damit eine nahezu zehnfache Rendite auf dem Papier. Eine Wette, die selbst für Tech-Verhältnisse spektakulär aufgegangen ist.
Die Märkte reagierten euphorisch: Microsoft-Aktien sprangen nach Bekanntgabe um bis zu drei Prozent nach oben und katapultierten den Börsenwert des Konzerns über die Vier-Billionen-Dollar-Marke. Anleger honorieren damit die langfristige Absicherung von Microsofts KI-Strategie.
Public Benefit Corporation: Der goldene Mittelweg
Kern der Umstrukturierung ist die Wandlung in eine „Public Benefit Corporation“ (PBC) – ein Unternehmensmodell, das sowohl Gewinnorientierung als auch gesellschaftlichen Nutzen verankert. Diese Hybridform erlaubt OpenAI den Zugang zu Kapital für seine milliardenschweren Entwicklungskosten, ohne die ursprüngliche Mission zu kompromittieren. Die bisherige Non-Profit-Organisation wird zur „OpenAI Foundation“ und behält einen 26-prozentigen Eigentumsanteil am Unternehmen – aktuell rund 130 Milliarden Dollar wert, was sie zu einer der bestausgestatteten philanthropischen Organisationen der Geschichte macht. Dieser Aufbau ermöglicht OpenAI die Balance zwischen Kommerzialisierung und dem ethischen Anspruch, künstliche Intelligenz zum Wohle der Menschheit zu entwickeln.
Technologie-Zugang gesichert: Microsofts strategischer Triumph
Für Microsoft ist besonders wertvoll, dass der Deal Zugangsrechte zu OpenAIs Technologie bis mindestens 2032 festschreibt. Selbst wenn OpenAI eine „Artificial General Intelligence“ (AGI) entwickeln sollte – also eine KI mit menschenähnlichen Fähigkeiten – behält Microsoft seine Nutzungsrechte, bis ein unabhängiges Expertengremium diesen Status verifiziert.
OpenAI verpflichtet sich zudem, Azure-Services im Wert von 250 Milliarden Dollar zu erwerben – ein massiver Umsatzboost für Microsofts Cloud-Sparte. Der Technologieriese sichert sich damit nicht nur Exklusivrechte an der weltweit führenden KI-Technologie, sondern bindet auch seinen wichtigsten KI-Partner langfristig an die eigene Plattform.
Bemerkenswert ist auch, dass OpenAI regulatorische Hürden bereits genommen hat: Sowohl die Generalstaatsanwaltschaft von Delaware als auch Kaliforniens Generalstaatsanwalt Rob Bonta haben grünes Licht gegeben – ein wichtiger Schritt für die weitere Expansion.
Der Weg zum IPO: Warum die Börse wartet
Mit der Umstrukturierung ist der Weg zu einem möglichen Börsengang geebnet. Zwar ist ein IPO nicht unmittelbar geplant, doch Marktbeobachter rechnen frühestens 2026 damit. Vorher muss OpenAI seine Unternehmensstruktur weiter konsolidieren und vor allem: profitabel werden.
Die aktuellen Finanzzahlen zeigen das Spannungsfeld: Einem annualisierten Umsatz von 12 Milliarden Dollar stehen für 2025 prognostizierte Verluste von 8 Milliarden gegenüber. OpenAI rechnet damit, bis 2029 rund 115 Milliarden Dollar für Forschung und Infrastruktur auszugeben – 80 Milliarden mehr als ursprünglich geplant. Diese massive Investition in die KI-Zukunft erklärt, warum der kapitalintensive Weg an die Börse strategisch sinnvoll ist.
Altman ohne Anteile: Der CEO als Visionär ohne Eigenkapital
Ein faszinierendes Detail am Rande: CEO Sam Altman, das Gesicht von OpenAI, erhält keine Anteile am Unternehmen. Trotz seiner zentralen Rolle beim Aufbau des KI-Giganten profitiert er finanziell nicht direkt von der Umstrukturierung.
Altmans geschätztes Vermögen von 1,7 Milliarden Dollar stammt stattdessen aus Beteiligungen an über 400 Startups, darunter Stripe, Airbnb und Reddit. Eine ungewöhnliche Konstellation, die Altmans Rolle als Visionär jenseits persönlicher finanzieller Interessen unterstreicht.
Die strategische Dimension: Mehr als nur ein Finanz-Deal
Mit diesem Schritt positioniert sich OpenAI als dominante Kraft im KI-Rennen – weit vor Konkurrenten wie Elon Musks xAI. Die neue Struktur kombiniert die finanzielle Schlagkraft eines kommerziellen Unternehmens mit der ethischen Ausrichtung einer gemeinnützigen Organisation – ein Modell, das in der Tech-Welt Schule machen könnte.
Für Investoren, die auf den nächsten großen Tech-IPO warten, ist OpenAI nun der heißeste Kandidat. Mit einer Bewertung, die bereits jetzt SpaceX übertrifft, könnte der Börsengang neue Maßstäbe setzen – und die KI-Rally an den Märkten weiter befeuern.
wallstreet-online.de – Nutzungsrechte bis 2032: Microsoft kassiert Mega-Beteiligung: OpenAI bringt sich für IPO in Stellung
openai.com – Our structure
axios.com – New OpenAI, Microsoft deal could create $500B AI powerhouse
businessinsider.de – Keine Anteile an OpenAI und Milliardär: So wurde Sam Altman reich