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Aktionäre ebnen Musk den Weg zum ersten Billionär – Teslas Rekord-Deal spaltet die Finanzwelt

Mit überwältigender Mehrheit von 75% haben Tesla-Aktionäre Elon Musks beispielloses Vergütungspaket im Wert von 1 Billion Dollar zugestimmt.

Ein historisches Votum hat die Finanzwelt erschüttert: Mit überwältigender Mehrheit von 75% haben Tesla-Aktionäre Elon Musks beispielloses Vergütungspaket im Wert von 1 Billion Dollar zugestimmt. Der Beschluss vom 6. November 2025 auf der Hauptversammlung in Austin ebnet dem umstrittenen Visionär den Weg, als erster Mensch der Geschichte die Billionärs-Schwelle zu überschreiten – vorausgesetzt, er erreicht die ambitionierten Ziele für den Elektroauto-Pionier.

Das Rekorddeal im Detail: 12 Tranchen zum Erfolg

Das leistungsbasierte Vergütungspaket ist an konkrete Meilensteine gekoppelt und über die nächsten zehn Jahre gestaffelt. Musk erhält seine Aktienoptionen nur, wenn Tesla eine Reihe operativer und finanzieller Ziele erreicht. Die erste Tranche wird bei einer Marktkapitalisierung von 2 Billionen Dollar fällig – aktuell liegt Tesla bei etwa 1,5 Billionen Dollar.

Die weiteren Tranchen folgen in 500-Milliarden-Dollar-Schritten, bis das Unternehmen einen Börsenwert von 8,5 Billionen Dollar erreicht. Zusätzlich muss Tesla 20 Millionen Fahrzeuge ausliefern, 10 Millionen aktive Full Self-Driving-Abonnements vorweisen, 1 Million Roboter produzieren und 1 Million Robotaxis in den kommerziellen Betrieb bringen.

Sollte Musk alle Ziele erreichen, steigt sein Anteil am Unternehmen von derzeit etwa 13% auf 25% – ein massiver Machtzuwachs, der ihm mehr als 423 Millionen zusätzliche Aktien einbringen würde.

Vom Gerichtsurteil zum Mega-Deal: Die Vorgeschichte

Die aktuelle Abstimmung hat eine turbulente Vorgeschichte. Ein Delaware-Gericht hatte Musks vorheriges 56-Milliarden-Dollar-Vergütungspaket von 2018 für ungültig erklärt. Richterin Kathaleen St. Jude McCormick stellte fest, dass Musk das Paket in Scheinverhandlungen mit nicht unabhängigen Direktoren orchestriert hatte. Selbst nach einer erneuten Aktionärsabstimmung im Juni 2024 blieb die Richterin bei ihrer Entscheidung – ein Rückschlag, den Musk nun mit dem neuen, noch größeren Paket mehr als wettgemacht hat.

Prominente Gegenstimmen trotz klarer Mehrheit

Nicht alle Investoren jubelten über den Deal. Norwegens 2-Billionen-Dollar-Staatsfonds – der größte seiner Art weltweit und mit 1,14% an Tesla beteiligt – stimmte gegen das Paket.

„Obwohl wir den bedeutenden Wert schätzen, der unter Herrn Musks visionärer Führung geschaffen wurde, sind wir besorgt über die Gesamtgröße der Auszeichnung, die Verwässerung und den Mangel an Minderung des Schlüsselpersonenrisikos“, erklärte der norwegische Fonds.

Auch die einflussreichen Proxy-Beratungsunternehmen Glass Lewis und ISS empfahlen den Aktionären, gegen das Paket zu stimmen. Musk reagierte auf seine typische Art und bezeichnete die Berater kurzerhand als „Unternehmens-Terroristen“.

Die Macht der loyalen Investoren

Trotz prominenter Gegenstimmen konnte sich Musk auf seine treue Investorenbasis verlassen. Großinvestoren wie ARK Invest unter Cathie Wood und Charles Schwab stimmten für den Plan. „Wir glauben fest daran, dass die Unterstützung dieses Vorschlags mit den Interessen des Managements und der Aktionäre übereinstimmt“, erklärte Charles Schwab.

Tesla-Vorstandsvorsitzende Robyn Denholm spielte die Vergütungskarte geschickt aus und warnte, dass das Unternehmen Musk an seine anderen Projekte verlieren könnte. „Wollen ihr Elon als Teslas CEO behalten und ihn motivieren, Tesla zum führenden Anbieter autonomer Lösungen und zum wertvollsten Unternehmen der Welt zu machen?“, fragte sie die Aktionäre – eine Botschaft, die offensichtlich verfing.

Der Weg zum ersten Billionär der Geschichte

Die Dimensionen des Pakets sind atemberaubend: Glass Lewis schätzt, dass alle S&P 500-Unternehmen zusammen ihren CEOs im letzten Jahr etwa 9 Milliarden Dollar zahlten. Musk könnte also potenziell mehr verdienen als alle anderen großen Unternehmens-CEOs zusammen.

Nach der Verkündung feierte Musk ausgelassen auf der Bühne, tanzte neben zwei Robotern und kündigte sogleich Großes an: Tesla werde eine Produktionslinie für 1 Million Optimus-Roboter in Fremont, Kalifornien, und später eine 10-Millionen-Einheiten-Linie in der Giga Texas bauen – ein klares Signal, dass er entschlossen ist, die ambitionierten Ziele zu erreichen.

Das wahre Spiel um Macht und Kontrolle

Interessanterweise haben sowohl Musk als auch Teslas Vorstand öffentlich erklärt, dass es weniger um Vergütung als vielmehr um Kontrolle geht. „Es geht weniger um Vergütung und mehr um den Stimmrechtseinfluss“, bestätigte Vorstandsvorsitzende Denholm – ein bemerkenswertes Eingeständnis, das die wahren Machtverhältnisse im Unternehmen beleuchtet.

Mit diesem Deal festigt Musk nicht nur seine finanzielle Zukunft, sondern vor allem seine Kontrolle über Tesla. Die Aktionäre haben ihm einen beispiellosen Vertrauensvorschuss gewährt – nun liegt es an ihm, die ambitionierten Ziele zu erreichen und Tesla zum wertvollsten Unternehmen der Welt zu machen.

npr.org – Tesla shareholders approve Elon Musk’s trillion-dollar pay package

cnbc.com – Tesla says shareholders approve Musk’s $1 trillion pay plan with over 75% voting in favor

foxbusiness.com – Tesla shareholders approve CEO Elon Musk’s $1 trillion compensation plan

abcnews.go.com – Elon Musk awarded nearly $1 trillion pay package by Tesla shareholders

About the author

Bild von Nico Wirtz

Nico Wirtz

Der gelernte TV-Journalist hat Nachrichten und Dokumentationen gemacht, ebenso wie Talk und Entertainment für ProSieben, Kabeleins und TELE5 - am Ende ist es immer die gute Geschichte, die zählt. Emotionales Storytelling zieht sich durch sein ganzes Leben - ob als Journalist, PR- und Kommunikations-Profi, der für große Marken, wie BOGNER, L'Oréal oder Panthene an Kampagnen mitgewirkt hat, oder hier bei MARES als Chefredakteur.
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