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PwC AI Predictions: Roofshots-vs.-Moonshots-Framework für die optimale KI-Strategie

PwC AI Predictions 2025: Roofshots-vs.-Moonshots-Framework für die optimale KI-Strategie

Mutige Visionen oder pragmatische Schritte? Diese Frage stellt sich bei jeder KI-Strategie. PwCs neueste AI Predictions 2025 liefern darauf eine klare Antwort: Ihr braucht beides – aber in der richtigen Balance. Mit dem Roofshots-vs.-Moonshots-Framework präsentiert das Beratungsunternehmen einen strukturierten Portfolioansatz, der Ressourcen intelligent verteilt. Statt alles auf eine Karte zu setzen, zeigt PwC, wie ihr KI-Innovationen in drei Risikoklassen einteilt und so maximalen Business Impact erzielt – ohne euch zu verzetteln.

Der strategische Dreiklang – so funktioniert das 70-20-10-Prinzip

Im Kern des PwC-Frameworks steht eine klare Ressourcenverteilung, die Stabilität mit Innovationskraft verbindet. Das Prinzip ist bestechend einfach: 70% eurer KI-Ressourcen fließen in bewährte Anwendungen für euer Kerngeschäft, 20% in angrenzende Geschäftsfelder und 10% in transformative, hochriskante Projekte.

Diese Verteilung ist kein Zufallsprodukt, sondern basiert auf jahrelanger Analyse erfolgreicher Unternehmensstrategien. Sie verhindert die zwei häufigsten Fallstricke in der KI-Implementierung: Entweder zu konservativ nur auf Bekanntes zu setzen oder zu viele Ressourcen in spektakuläre, aber hochriskante „Moonshots“ zu investieren, die selten die erwarteten Ergebnisse liefern.

Der Dreiklang schafft eine gesunde Balance zwischen kurzfristigen Erfolgen und langfristiger Transformation. Er erlaubt euch, gleichzeitig bestehende Prozesse zu optimieren und in zukunftsweisende Technologien zu investieren – ohne das finanzielle Gleichgewicht zu gefährden.

Roofshots: Hier liegt das Herzstück eurer KI-Strategie

Der größte Teil eurer KI-Investitionen – die besagten 70% – sollte in sogenannte „Roofshots“ fließen. Diese pragmatischen KI-Anwendungen verbessern euer Kerngeschäft mit überschaubarem Risiko und zuverlässigem ROI. Sie reichen nicht bis zum Mond, aber definitiv bis zum Dach – daher der Name.

Die vier Kernbereiche für erfolgreiche Roofshots

Prozessautomatisierung steht an erster Stelle der Roofshot-Prioritäten. Hier geht es um die Optimierung bestehender Workflows durch KI-gestützte Automatisierung. Denkt an intelligente Dokumentenverarbeitung, automatisierte Qualitätskontrolle oder Smart Routing in Kundenservicesystemen. Diese Anwendungen liefern schnelle Effizienzgewinne und schaffen Freiräume für wertschöpfendere Tätigkeiten.

Der zweite Bereich umfasst Predictive Analytics für fundierte operative Entscheidungen. Durch die Analyse historischer Daten können KI-Modelle zuverlässige Vorhersagen treffen – sei es zur Bestandsoptimierung, Nachfrageprognose oder Ausfallvorhersage bei Maschinen. Diese Anwendungen reduzieren Kosten und steigern die Planungssicherheit.

Auch im Kundenservice bieten Roofshots enormes Potenzial. KI-gestützte Chatbots und virtuelle Assistenten übernehmen Standardanfragen und ermöglichen eine 24/7-Verfügbarkeit. Sie entlasten eure Mitarbeiter und verbessern gleichzeitig das Kundenerlebnis durch schnellere Reaktionszeiten.

Der vierte Kernbereich betrifft die Datenanalyse und Entscheidungsunterstützung. Hier kommen KI-Tools zum Einsatz, die komplexe Datenmengen durchforsten und Entscheidungsträgern relevante Insights liefern. Diese Anwendungen erhöhen die Entscheidungsqualität und -geschwindigkeit in allen Unternehmensbereichen.

Adjacent Opportunities: Die 20% für kontrollierte Innovation

Die mittlere Kategorie im PwC-Framework bilden die „Adjacent Opportunities“ – Innovationen, die auf eurem Kerngeschäft aufbauen, aber in neue Bereiche vorstoßen. Hier investiert ihr 20% eurer KI-Ressourcen mit dem Ziel, bestehende Kompetenzen auf neue Märkte oder Kundensegmente zu übertragen.

Ein typisches Beispiel sind KI-gestützte Produkterweiterungen. Ihr nutzt bestehende Daten und Technologien, um neue Features oder Services zu entwickeln, die euer Angebot erweitern. Ein Finanzdienstleister könnte etwa seine Risikobewertungsalgorithmen nutzen, um personalisierte Anlageempfehlungen zu generieren.

Auch die Expansion in verwandte Märkte fällt in diese Kategorie. Durch KI-Technologien könnt ihr bestehende Stärken in angrenzende Geschäftsfelder übertragen. Ein Hersteller von Industriemaschinen könnte beispielsweise KI-basierte Predictive-Maintenance-Dienste als neuen Geschäftszweig etablieren.

Transformational Bets: Die 10% für die große Wette

Die drittelte Kategorie im PwC-Framework bilden die „Transformational Bets“ – hochriskante, potenziell revolutionäre KI-Projekte. Hier investiert ihr 10% eurer Ressourcen mit dem Bewusstsein, dass viele dieser Projekte scheitern werden, die erfolgreichen jedoch game-changing sein können.

Diese Moonshots zielen auf völlig neue Geschäftsmodelle oder disruptive Technologien ab. Sie erfordern einen längeren Zeithorizont und höhere Risikobereitschaft, können aber bei Erfolg exponentielles Wachstum generieren. Laut PwC liegt die Erfolgsquote bei unter 10%, doch ein einziger Treffer kann das gesamte Portfolio rechtfertigen.

Branchenspezifische Anwendungsbeispiele des Frameworks

Im Finanzsektor könnte eine 70-20-10-Strategie so aussehen: Als Roofshots dienen KI-gestützte Betrugserkennung, automatisierte Kreditbewertung und algorithmisches Trading – bewährte Anwendungen mit hohem ROI. Die 20% für Adjacent Opportunities fließen in personalisierte Finanzberatung durch KI oder die Erschließung neuer Kundensegmente mittels alternativer Kreditscoring-Modelle. Die 10% Transformational Bets könnten in Quantum Computing für Portfolio-Optimierung oder vollautomatisierte Bankplattformen investiert werden.

Im Gesundheitswesen sieht die Verteilung anders aus: Roofshots umfassen KI-gestützte Bildanalyse für Diagnostik, intelligentes Patientenmanagement und automatisierte Dokumentation. Adjacent Opportunities könnten telemedizinische Plattformen mit KI-Unterstützung oder prädiktive Gesundheitsanalysen sein. Als Moonshots kommen personalisierte Medizin durch KI-gestützte Wirkstoffforschung oder autonome Chirurgiesysteme in Frage.

Erfolgsfaktoren für die Implementation des Frameworks

Die erfolgreiche Umsetzung des Roofshots-vs.-Moonshots-Frameworks erfordert mehr als nur die richtige Ressourcenverteilung. PwC identifiziert vier kritische Erfolgsfaktoren, die über Erfolg oder Misserfolg entscheiden.

Klare Bewertungskriterien stehen an erster Stelle. Jedes KI-Projekt sollte anhand einheitlicher Metriken evaluiert werden: ROI-Potenzial, Implementierungsrisiko, strategische Relevanz und Ressourcenbedarf. Diese Kriterien schaffen Transparenz und ermöglichen objektive Vergleiche zwischen verschiedenen Initiativen.

Der zweite Erfolgsfaktor ist eine robuste Governance-Struktur. PwC empfiehlt die Einrichtung eines AI Center of Excellence, das als zentrale Koordinationsstelle fungiert. Dieses Team steuert die Ressourcenallokation, überwacht die Projektfortschritte und passt die Portfoliostrategie bei Bedarf an. Cross-funktionale Teams sorgen für die notwendige Expertise aus allen relevanten Geschäftsbereichen.

Konkrete Umsetzungsschritte für eure KI-Strategie

Wie implementiert ihr das Framework in der Praxis? PwC schlägt einen vierstufigen Prozess vor, der euch von der Theorie zur erfolgreichen Umsetzung führt.

Schritt eins ist eine umfassende Bestandsaufnahme. Analysiert eure bestehenden KI-Initiativen und ordnet sie den drei Kategorien zu. Oft zeigt sich dabei eine Schieflage – viele Unternehmen investieren zu viel in Moonshots oder verteilen ihre Ressourcen zu gleichmäßig über alle Projekte.

Im zweiten Schritt entwickelt ihr klare Bewertungskriterien für neue und bestehende Projekte. Definiert messbare KPIs für jede Kategorie: Bei Roofshots könnten dies Kosteneinsparungen oder Effizienzgewinne sein, bei Adjacent Opportunities Umsatzsteigerungen in neuen Segmenten und bei Transformational Bets langfristige strategische Wettbewerbsvorteile.

Der dritte Schritt umfasst die tatsächliche Ressourcenallokation nach dem 70-20-10-Prinzip. Dies betrifft nicht nur finanzielle Mittel, sondern auch Personalressourcen, technische Infrastruktur und Management-Aufmerksamkeit. Wichtig ist, dass die Verteilung nicht starr, sondern dynamisch erfolgt – je nach Projektfortschritt und Marktentwicklung.

Im letzten Schritt etabliert ihr einen regelmäßigen Review-Prozess. Vierteljährliche Portfolio-Reviews helfen, den Fortschritt zu überwachen und Ressourcen bei Bedarf umzuschichten. PwC empfiehlt, jährlich eine grundlegende Neubewertung des gesamten Portfolios vorzunehmen, um die strategische Ausrichtung zu überprüfen.

Marktdaten: So stehen die Chancen für eure KI-Investitionen

Besonders aufschlussreich sind die ROI-Zahlen: Während Core AI Applications (Roofshots) durchschnittliche Renditen von 15-25% erzielen, liegt die Erfolgsrate bei Moonshot-Projekten unter 10%. Diese Zahlen unterstreichen die Logik des 70-20-10-Ansatzes – der Großteil der Ressourcen fließt in Bereiche mit höherer Erfolgswahrscheinlichkeit.

Regional zeigen sich interessante Unterschiede: Nordamerika führt mit 45% der globalen KI-Investitionen, gefolgt vom asiatisch-pazifischen Raum mit 30% und Europa mit 25%. Bemerkenswert ist, dass europäische Unternehmen tendenziell stärker auf Roofshots setzen, während nordamerikanische Firmen risikobereiter bei Moonshots sind.

Was die Branchenführer zum Framework sagen

Anoop Nannra, Global AI Leader bei PwC, betont die Bedeutung einer ausgewogenen Strategie: „Die Zukunft gehört Organisationen, die ambitionierte KI-Moonshots mit praktischen Roofshots ausbalancieren können. Unsere Forschung zeigt, dass die erfolgreichsten Unternehmen ihre Ressourcen über ein diversifiziertes KI-Portfolio verteilen.“

Dr. Sarah Chen von der MIT AI Strategy Research ergänzt: „Das 70-20-10-Modell bietet einen pragmatischen Rahmen für KI-Investitionen und reduziert die Alles-oder-Nichts-Mentalität, die zu vielen KI-Projektfehlschlägen geführt hat.“

Diese Expertenstimmen bestätigen den Kerngedanken des PwC-Frameworks: Erfolgreiche KI-Strategien basieren nicht auf einzelnen Großprojekten, sondern auf einem ausgewogenen Portfolio mit unterschiedlichen Risiko- und Renditeprofilen.

Die Kunst der Balance – euer Weg zum KI-Erfolg

Das Roofshots-vs.-Moonshots-Framework von PwC ist mehr als nur ein theoretisches Modell – es ist ein praktischer Fahrplan für eure KI-Transformation. Die Kernbotschaft lautet: Balanciert eure Investitionen zwischen sicheren Gewinnen und visionären Durchbrüchen.

Die 70-20-10-Verteilung bietet einen soliden Ausgangspunkt, den ihr an eure spezifische Situation anpassen könnt. Risikoscheue Unternehmen in regulierten Branchen könnten mit einer 80-15-5-Verteilung starten, während digitale Disruptoren mit mehr Risikobereitschaft ein 60-25-15-Verhältnis wählen könnten.

Entscheidend ist nicht die exakte Prozentzahl, sondern das Grundprinzip: Baut auf einer soliden Basis bewährter KI-Anwendungen auf, erweitert euer Geschäft durch angrenzende Innovationen und haltet gleichzeitig die Tür für transformative Durchbrüche offen.

Mit diesem ausgewogenen Ansatz maximiert ihr die Erfolgschancen eurer KI-Strategie. Ihr erzielt kurzfristige ROI-Gewinne durch Roofshots, erschließt mittelfristig neue Geschäftsfelder durch Adjacent Opportunities und sichert langfristig eure Wettbewerbsfähigkeit durch gezielte Moonshots.

About the author

Bild von Johann Kaiser

Johann Kaiser

Johann Kaiser konzentriert sich als digitaler Analyst auf Künstliche Intelligenz. Er wertet technische Entwicklungen, Forschungsergebnisse und Praxisanwendungen aus verschiedensten Quellen aus und macht sie für MARES-Leser greifbar. Sein Fokus: Komplexe KI-Themen verständlich erklären und globale Expertise zugänglich machen.
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