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Krypto-Milliarden gegen Tradition: Tether will ins Fussballgeschäft einsteigen und bietet auf Juventus

Tether will Juventus Turin kaufen

Ein Milliarden-Angebot trifft auf ein Jahrhundert Fußballtradition: Der Stablecoin-Gigant Tether hat mit seiner Offerte von 1,1 Milliarden Euro für den italienischen Traditionsverein Juventus Turin die Sportwelt aufhorchen lassen. Doch hinter den Kulissen zeichnet sich bereits ab, dass selbst die Finanzkraft des Krypto-Unternehmens an der tief verwurzelten Verbindung der Agnelli-Familie zu ihrem Fußball-Kronjuwel scheitern könnte.

Der Übernahmevorstoß: Tethers Milliarden-Offensive

Tether hat am 12. Dezember 2025 ein verbindliches All-Cash-Angebot für den 65,4%-Anteil von Exor, der Holding-Gesellschaft der Agnelli-Familie, an Juventus Turin abgegeben. Mit einem Angebotspreis von 2,66 Euro pro Aktie – deutlich über dem aktuellen Börsenkurs – bewertet der Deal den Verein mit rund 1,1 Milliarden Euro.

Nicht nur die Übernahme steht im Raum. Tether verspricht zusätzlich eine Investition von einer Milliarde Euro zur Entwicklung des Vereins. Eine Summe, die angesichts der aktuellen Nettofinanzschulden von Juventus in Höhe von 280,2 Millionen Euro verlockend klingen dürfte.

Die Agnelli-Familie: Ein Jahrhundert Vereinstreue

Die Antwort der Agnelli-Familie kam prompt und unmissverständlich: „Juventus steht nicht zum Verkauf.“ Eine Entscheidung, die tief in der Geschichte verwurzelt ist. Seit 1923, als Giovanni Agnelli den Verein erwarb, ist Juventus das sportliche Aushängeschild des italienischen Industrie-Imperiums, das auch Anteile an Ferrari und Stellantis hält. Exor kontrolliert nicht nur etwa 64% der Juventus-Aktien, sondern auch 78% der Stimmrechte – eine Machtposition, die die Familie nicht aufzugeben gedenkt.

Der Mann hinter dem Angebot: Paolo Ardoino

Für Tether-CEO Paolo Ardoino ist die Initiative mehr als nur ein Geschäft. Der aus Norditalien stammende Manager erklärte: „Für mich war Juventus schon immer Teil meines Lebens. Ich bin mit diesem Team aufgewachsen.“ Diese persönliche Verbindung treibt den seit Dezember 2023 amtierenden CEO an.

Ardoino hat bereits bewiesen, dass er Tether zu neuen Höhen führen kann. Unter seiner Leitung festigte der USDT-Stablecoin seine Marktdominanz mit einer Kapitalisierung von 186 Milliarden US-Dollar und kontrolliert inzwischen über 82,5% des globalen Stablecoin-Handelsvolumens.

Die finanzielle Feuerkraft für den Deal ist zweifellos vorhanden. Tether erwirtschaftete 2024 Nettogewinne von über 13 Milliarden US-Dollar – eine Summe, die das Unternehmen in die Liga von Goldman Sachs katapultiert.

Juventus: Zwischen Tradition und finanziellen Herausforderungen

Der italienische Rekordmeister befindet sich in einem finanziellen Transformationsprozess. Nach Jahren der Verluste konnte Juventus den Nettoverlust von 199,2 Millionen Euro in der Saison 2023/24 auf 58,1 Millionen Euro in der Saison 2024/25 reduzieren.

Die Rückkehr ins europäische Geschäft ließ die Einnahmen um 34% auf 529,6 Millionen Euro steigen. Dennoch bleibt die Schuldenlast eine Herausforderung, die Tethers Milliarden-Angebot verlockend machen könnte.

Der Verein zeigt sich optimistisch und prognostiziert, in der laufenden Saison die operative Gewinnschwelle zu erreichen – nach konsequenten Kostensenkungen, insbesondere bei den Personalausgaben.

Krypto trifft Fußballgeschäft: Ein neues Kapitel?

Tethers Vorstoß markiert einen Paradigmenwechsel in der Beziehung zwischen Kryptounternehmen und Profisport. Bislang beschränkten sich die Verbindungen meist auf Sponsoring oder Fan-Token-Partnerschaften, nicht auf direktes Eigentum.

Mit seiner globalen Fanbasis von über 150 Millionen und 36 Serie-A-Titeln bietet Juventus eine ideale Plattform für innovative Finanzmodelle im Sport. Tether hat bereits schrittweise einen 11,5%-Anteil aufgebaut und ist damit zweitgrößter Aktionär des Vereins.

Tradition gegen Innovation: Der Ausgang bleibt offen

Obwohl die erste Reaktion der Agnelli-Familie ablehnend ausfiel, könnte die finanzielle Realität des modernen Fußballs langfristig neue Überlegungen erfordern. Juventus steht vor der Herausforderung, mit den finanzstarken Premier-League-Clubs und staatlich unterstützten Vereinen wie Paris Saint-Germain konkurrieren zu müssen.

Tethers Angebot könnte zumindest einen Dialog über die Zukunft des Vereins anstoßen, selbst wenn die vollständige Übernahme unwahrscheinlich erscheint.

Machtprobe der Giganten

Die Konfrontation zwischen dem Krypto-Riesen und der italienischen Industriellenfamilie symbolisiert den Kampf zwischen traditionellen und neuen Wirtschaftsmächten. Während Tether die finanzielle Feuerkraft der digitalen Ökonomie repräsentiert, steht die Agnelli-Familie für ein Jahrhundert industrieller Macht und kultureller Identität.

In dieser Auseinandersetzung geht es um mehr als Geld – es geht um die Frage, welche Werte und Visionen die Zukunft des europäischen Fußballs prägen werden. Für die Krypto-Branche wäre ein Erfolg ein bedeutender Meilenstein auf dem Weg zur Mainstream-Akzeptanz.

tether.io – Tether Submits Proposal to Acquire Juventus Football Club

cointelegraph.com – Tether Makes Bid to Buy Football Club Juventus

coinotag.com – Tether Bids $1.1 Billion for Juventus Control, Reportedly Rejected by Exor

ilsole24ore.com – Juventus, with the return to Europe revenues at 529 million and red reduced to 58

About the author

Bild von Hardy Eberle

Hardy Eberle

Hardy Eberle kennt das Spiel – und zwar seit über 20 Jahren. Als Marketingprofi aus der iGaming-Welt hat er internationale Marken groß gemacht, Web3-Projekte aufs nächste Level gebracht und mehr als einmal bewiesen, wie man aus Ideen echten Impact macht. Heute taucht er tief in die Welt von Krypto und Blockchain ein – mit klarem Blick, spitzer Zunge und einem Radar für Trends, lange bevor sie Mainstream werden.
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