Nico Wirtz

Unterbodenwäsche beim E-Auto: Was wirklich sicher ist – und wann Ihr lieber darauf verzichten solltet

Wer sein E-Auto pflegen möchte, steht oft vor der Frage: Ist eine Unterbodenwäsche sicher oder könnte Wasser der empfindlichen Batterie schaden? Die gute Nachricht vorweg: Moderne Elektroautos sind für den Kontakt mit Wasser ausgelegt – allerdings gibt es wichtige Ausnahmen, die jeder E-Auto-Besitzer kennen sollte.

Grundsätzlich wasserdicht: So sind E-Autos konstruiert

Moderne Elektrofahrzeuge verfügen über ein durchdachtes Sicherheitskonzept. Die Hochvolt-Komponenten – darunter die Batterie, Stromkabel und Elektronik – befinden sich in speziell abgedichteten, wasserfesten Gehäusen. „Die Hochvolt-Batterie, Stromkabel und Elektronikverbindungen sind vor Wasser geschützt“, bestätigt der ADAC in seinen Verbraucherinformationen. Die Sorge vor einem Stromschlag beim Waschen ist daher in der Regel unbegründet.

Selbst bei Regenwetter, Pfützenfahrten oder Unterbodenwäschen bleibt das Herzstück des E-Autos – die Batterie – sicher vor Feuchtigkeit geschützt. Hersteller testen ihre Fahrzeuge unter extremen Bedingungen, um die Wasserdichtigkeit zu gewährleisten.

Wann Sie besser auf die Unterbodenwäsche verzichten sollten

Es gibt jedoch Situationen, in denen Vorsicht geboten ist. Nach einem Unfall oder bei Beschädigungen am Unterboden können Schutzbarrieren beeinträchtigt sein. „Bei Fahrzeugen mit beschädigtem Unterboden steigt das Risiko einer Feuchtigkeitseinwirkung auf die E-Komponenten“, warnt der ADAC. In solchen Fällen solltet Ihr auf eine Unterbodenwäsche verzichten oder diese von Fachleuten durchführen lassen.

Auch bei eigenmächtigen Umbauten am Fahrzeug, die den Originalzustand verändern, können Abdichtungen beeinträchtigt werden. Hier gilt: Im Zweifelsfall lieber auf die Unterbodenwäsche verzichten und eine Fachwerkstatt konsultieren.

E-Auto-Wäsche wie die Profis: Diese Insider-Tricks kennen nur wenige

Die meisten E-Auto-Besitzer machen einen teuren Fehler: Sie behandeln ihr High-Tech-Fahrzeug wie einen normalen Verbrenner. Dabei gibt es clevere Strategien, die nicht nur Zeit und Geld sparen, sondern auch euren Fahrzeugwert langfristig maximieren.

Der 30-Sekunden-Check, der euch Hunderte Euro spart: Bevor ihr in die Waschanlage fahrt, aktiviert den „Car Wash Mode“ – falls euer Modell ihn hat. Tesla, BMW iX und Mercedes EQS schalten damit automatisch alle Sensoren, Kameras und sogar die Lüftung ab. Das verhindert teure Reparaturen durch eindringendes Wasser.

Was 90% der E-Auto-Fahrer nicht wissen: Niemals bei aktiver Vorkonditionierung waschen! Die meisten modernen E-Autos heizen oder kühlen sich vor Fahrtantritt automatisch vor. Diese Funktion zieht massive Energie und kann bei Feuchtigkeit zu Kurzschlüssen führen.

Der Hochdruck-Trick der Werkstätten: Haltet bei Hochdruckreinigern mindestens 50 cm (nicht 30!) Abstand zu Ladeanschlüssen und Sensoren. Profi-Tipp: Die teuersten Reparaturen entstehen nicht durch defekte Elektronik, sondern durch Feuchtigkeitsschäden an LiDAR-Sensoren – Kosten: bis zu 8.000 Euro pro Stück.

Gamechanger für Vielwäscher: Investiert in pH-neutrale Reinigungsmittel speziell für E-Autos. Die sparen euch bis zu 30% Reinigungszeit und schonen die empfindlichen Beschichtungen moderner Batteriegehäuse.

Der Reichweiten-Hack: Saubere E-Autos haben bis zu 3% bessere Aerodynamik. Bei 20.000 km/Jahr spart ihr so real 150-200 Euro Stromkosten. Clean Car, Clean Profit.nwischer und verriegelt Fenster und Klappen, um Fehlfunktionen zu vermeiden.

Der Tesla-Fall: Besonderheiten bei älteren Modellen

Bei älteren Tesla-Fahrzeugen (insbesondere Model S und X) wurden in der Vergangenheit Probleme in Waschanlagen dokumentiert. Diese betrafen jedoch nicht die Batterie, sondern die Sensorik, die dazu führte, dass sich beispielsweise Kofferraumklappen während des Waschvorgangs öffneten. Tesla reagierte darauf mit der Einführung des Waschanlagen-Modus in neueren Softwareversionen.

„Wenn das Fahrzeug in einer Autowaschanlage waschen, verwenden Sie ausschließlich eine kontaktlose Autowäsche. Schäden, die beim Waschen verursacht werden, sind nicht durch die Garantie abgedeckt“, lautete die ursprüngliche Empfehlung in älteren Tesla-Handbüchern.

Warum regelmäßige Unterbodenwäsche für E-Autos sinnvoll ist

Gerade im Winter, wenn Streusalz und Schmutz am Unterboden haften, ist eine regelmäßige Reinigung wichtig. Das schützt nicht nur die Karosserie vor Korrosion, sondern erhält auch den Wert Ihres Fahrzeugs. Für E-Autos gilt dies genauso wie für Verbrenner – solange der Unterboden intakt ist, spricht nichts gegen eine gründliche Reinigung.

ADAC. E-Auto in der Waschanlage – Was müssen Sie beachten? https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/elektromobilitaet/elektroauto/e-auto-waschanlage/

Verti. E-Auto in der Waschstraße – Praktische Dos und Don’ts. https://www.verti.de/ratgeber/e-auto-waschstrasse/

AUTO BILD. Fachartikel zu Testergebnissen und Erfahrungsberichten bei Elektroautos in Waschanlagen. https://www.autobild.de/artikel/elektroautos-reinigung-akku-waschanlage-batterie-hochvolt-stromschlag-kurzschluss-22398683.html

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