Die digitale Einkaufswelt wird komplexer. Ein Absatzkanal, der stark wächst, ist Voice Commerce. Mit Alexa und Google Assistant können Verbraucher heute per Sprachbefehl einkaufen – ein Trend, der durch KI-Technologien noch weiter weiter an Fahrt gewinnt. Doch wie relevant ist diese Entwicklung tatsächlich für den Handel, und welche Veränderungen bringen neue KI-gestützte Sprachsysteme mit sich?
Der aktuelle Stand des Voice Commerce
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Prognosen zufolge werden die globalen Voice-Commerce-Umsätze bis 2025 auf 81 Milliarden US-Dollar ansteigen. Je nach Studie sind die Zahlen auch noch höher. Juniper Resarch rechnet mit 164 Milliarden US-Dollar. Bereits heute befinden sich Milliarden von sprachgesteuerten Geräten in Haushalten weltweit.
Besonders Amazon Alexa dominiert den Markt mit über 600 Millionen verkauften Geräten weltweit. Google Assistant holt jedoch auf, vor allem durch seine Präsenz auf Mobilgeräten. Während Alexa als einziger Assistent direkte Produktkäufe ermöglicht, punktet Google mit seiner Suchfunktion und breiten Integration in den Alltag.
Wie KI die Sprachassistenten verändert
Die jüngsten Fortschritte in der künstlichen Intelligenz und natürlichen Sprachverarbeitung (NLP) entwickeln auch Voice Commerce weiter. Moderne KI-Systeme verstehen Kontext, Dialekte und komplexe Anfragen deutlich besser als ihre Vorgänger. Dies führt zu weniger Missverständnissen und einer nahtloseren Kauferfahrung.
Generative KI-Modelle ermöglichen zudem personalisiertere Empfehlungen basierend auf Sprachkontext und Nutzerhistorie. Die Verschmelzung von Sprachsuche mit anderen Konversationskanälen schafft eine durchgängige Customer Journey von der Anfrage bis zum Kauf.
Verbraucherverhalten im Voice Commerce
Die Nutzung von Sprachassistenten beim Einkaufen nimmt stetig zu: Das Potenzial ist deutlich größer, wenn man nicht nur den letzten Schritt im Kaufprozess betrachtet. Auch weiter oben im Funnel kann Voice Commerce seine Wirkung entfalten. In den USA recherchieren 49% der Kaufenden Produkte per Sprache. Viele von ihnen üben die Bestellung dann zwar über einen anderen Kanal aus, aber in der Inspirationsphase kann das Gespräch mit einem Sprachassistenten beeinflussend sein. Besonders beliebt ist Voice Shopping außerdem für Routineeinkäufe, wenn man also weiß, welches Produkt man in den Warenkorb legen will. Die Technologie reduziert Reibungsverluste und beschleunigt Kaufentscheidungen erheblich.
Herausforderungen für Händler
Trotz des enormen Potenzials stehen Unternehmen vor spezifischen Herausforderungen. Da Sprachassistenten nur wenige Ergebnisse ausgeben, wird die Optimierung für Top-Platzierungen entscheidend. Bei der Voice-Suche zählt nur der erste Platz – wer hier nicht rankt, existiert praktisch nicht.
Insbesondere in Deutschland bleiben Sicherheitsbedenken und Datenschutz große Hürden. Verbraucher zögern noch, sensible Transaktionen per Sprache durchzuführen. Zudem stellt das Fehlen visueller Bestätigungen bei reinen Sprachgeräten eine UX-Herausforderung dar.
Strategien zur Optimierung für Voice Commerce
Für Händler und Händlerinnen wird die Optimierung ihrer Inhalte für Sprachsuchen unerlässlich. Dazu gehören strukturierte Daten, natürliche Sprache in Produktbeschreibungen und die Verwendung längerer, fragebasierter Keywords statt traditioneller Kurz-Keywords.
Amazon-Shops sollten besonders auf Prime-Eignung und eine starke Buy-Box-Position achten, da Sprachassistenten diese Listings bevorzugen. Klare, prägnante Produktinformationen und positive Kundenbewertungen beeinflussen ebenfalls das Ranking in den Sprachergebnissen.
Consulterce. (2024). Voice Commerce – How to Sell More on Amazon with Alexa in 2025. https://consulterce.com/voice-commerce/
Commercetools. (2024). The State of Voice Commerce: Why Voice Commerce Is a Sound Strategy for eCommerce Growth. https://commercetools.com/blog/the-state-of-voice-commerce
Capital One Shopping. Voice Shopping Statistics. https://capitaloneshopping.com/research/voice-shopping-statistics/
