Das Königreich Bhutan hat sich heimlich zu einer bedeutenden Kraft im Bitcoin-Mining entwickelt. Seit 2020 hat der kleine Himalaya-Staat etwa 12.000 Bitcoin im Wert von rund 1,3 Milliarden US-Dollar geschürft – eine Summe, die fast 40 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts entspricht. Mit dieser beeindruckenden Leistung positioniert sich Bhutan als einer der größten staatlichen Bitcoin-Halter weltweit.
Nachhaltige Energienutzung als Schlüssel zum Erfolg
Bhutans Erfolgsgeschichte basiert auf einer klugen Nutzung seiner natürlichen Ressourcen. Das Land verfügt über erhebliche Wasserkraftkapazitäten und produziert mehr Strom, als es selbst verbrauchen kann. Statt den Überschuss zu niedrigen Tarifen zu exportieren, hat die Regierung beschlossen, diese grüne Energie für das Bitcoin-Mining zu nutzen.
„Wir haben uns entschieden, unsere Bitcoin-Reserven als strategisches Vermögen für die Zukunft des Königreichs zu halten“, erklärte ein Regierungssprecher. Diese langfristige Strategie unterscheidet Bhutan von anderen Ländern, die Kryptowährungen oft kurzfristig liquidieren.
Wirtschaftliche Diversifikation in unsicheren Zeiten
Die Initiative kam zu einem kritischen Zeitpunkt. Bhutan war traditionell stark vom kontrollierten Tourismus abhängig – ein Sektor, der durch die COVID-19-Pandemie schwer getroffen wurde. Das Bitcoin-Mining bot eine willkommene Alternative zur Diversifizierung der Einnahmequellen.
Die Früchte dieser Strategie sind bereits spürbar. Die Gewinne aus dem Mining wurden unter anderem für die Verdoppelung der Gehälter im öffentlichen Dienst verwendet, was zur Reduzierung der Abwanderung qualifizierter Fachkräfte beigetragen und den öffentlichen Dienst stabilisiert hat.
Technologische Infrastruktur und globale Partnerschaften
Seit dem Start im Jahr 2020 hat Bhutan seine Mining-Infrastruktur rasch ausgebaut. Die Anlagen befinden sich strategisch günstig in kühleren Hochgebirgsregionen, wo die Umgebungsbedingungen die Kühlkosten für die Rechenausrüstung senken.
Kooperationen mit internationalen Krypto-Unternehmen wie Bitdeer Technologies haben die Expansion der Mining-Kapazitäten Bhutans unterstützt. Das in Singapur ansässige Unternehmen hat Bhutan mit fortschrittlicher Mining-Ausrüstung und betrieblichem Know-how versorgt.
Bhutan im globalen Vergleich
Mit seinen 12.000 Bitcoin positioniert sich Bhutan als drittgrößter staatlicher Bitcoin-Halter weltweit – hinter den Vereinigten Staaten und El Salvador. Im Gegensatz zu diesen Ländern, die ihre Bestände größtenteils durch Beschlagnahmungen oder Käufe erworben haben, stammen Bhutans Reserven ausschließlich aus eigener Mining-Tätigkeit.
Dieser Ansatz hebt Bhutan von anderen Nationen ab und unterstreicht die Bedeutung nachhaltiger Mining-Praktiken. Das kleine Königreich könnte als Vorbild für andere Entwicklungsländer dienen, die ihre Einnahmequellen diversifizieren und beträchtliche nationale Reserven aufbauen möchten, ohne die Nachhaltigkeit zu gefährden.
Regulatorische Rahmenbedingungen und Zukunftspläne
Obwohl Kryptowährungen in Bhutan kein gesetzliches Zahlungsmittel sind, hat die Regierung regulatorische Sandbox-Rahmen eingeführt, um Krypto-Mining und digitale Zahlungen sicher zu erforschen. Diese Rahmenbedingungen setzen strenge Identifikationsprozesse (KYC) voraus und stellen sicher, dass innovative Technologien verantwortungsvoll integriert werden.
Die Behörden haben Pläne signalisiert, die Mining-Kapazitäten weiter auszubauen. Bis 2025 sollen bis zu 600 MW Energie für das Krypto-Mining bereitgestellt werden, was die wirtschaftlichen Reserven des Landes weiter stärken dürfte.
Cryptoninjas. „Bhutan Secretly Mines $1.3B in Bitcoin—Now Holds Nearly 40% of its GDP in BTC.“ https://www.cryptoninjas.net/news/bhutan-secretly-mines-1-3b-in-bitcoin-now-holds-nearly-40-of-its-gdp-in-btc/
Finbold. „Bhutan Silently Mines $1.3 Billion in Bitcoin.“ https://finbold.com/bhutan-silently-mines-1-3-billion-in-bitcoin/
OneSafe. „Bhutan: Sustainable Energy & Crypto Mining.“ https://www.onesafe.io/blog/bhutan-sustainable-energy-crypto-mining
