„Hättest du mal auf mich gehört …“ – Warum Bitcoin heute digitales Gold ist

Es war ein lauwarmer Herbstabend 2016, als ich zum ersten Mal Bitcoin kaufte. Nicht viel – gerade mal 200 Euro. Damals kostete ein BTC rund 600 Dollar, ich bekam also ein Drittel einer digitalen Münze. Euphorisch erzählte ich es meinem Bruder, meinem Kumpel Jan, sogar meiner Mutter – doch alle winkten ab. „Das ist doch Spielgeld für Nerds.“ Heute – beim Schreiben dieses Textes – notiert Bitcoin bei 118.000 US-Dollar. Hätten meine Lieben damals nur 100 Euro investiert, wären daraus heute rund 19.500 Euro geworden. Ich wiederhole: aus einem Zwanni ein Wochenendtrip nach Tokio – in Business-Class.

Von belächelt zu bewundert: Bitcoin wird erwachsen

Bitcoin war nie nur eine Währung. Er war ein Protest, eine Idee – und für viele schlicht ein Witz mit Kursverlauf. Doch aus der Randnotiz der Finanzwelt ist ein globales Vermögensgut geworden. Und während Fiat-Währungen unter der Last von Schulden, Druckerpresse und geopolitischer Unsicherheit ächzen, glänzt BTC wie ein digitaler Barren.

Mittlerweile halten nicht nur Tech-Nerds und Reddit-Zocker Bitcoin – sondern auch Länder und Institutionen, die man eher in Davos als auf Discord vermutet.

Top 5 Länder, die BTC halten – und warum das relevant ist

Die folgende Liste zeigt, welche Staaten am stärksten in BTC investiert sind (direkt, nicht über Privatpersonen):

  1. USA: ~215.000 BTC
    (u.a. beschlagnahmt bei Silk Road & Co.)
  2. China: ~190.000 BTC
    (ironisch, da BTC-Mining dort offiziell verboten ist)
  3. Deutschland: ~50.000 BTC
    (ursprünglich aus Strafverfahren, zuletzt aktiv verkauft)
  4. El Salvador: ~5.800 BTC
    (offizielles Zahlungsmittel – Präsident Bukele setzt auf Bitcoin statt IWF)
  5. Ukraine: ~46.000 BTC (laut offiziellen Wallets und Spenden)

Diese Zahlen sind nicht nur symbolisch. Sie zeigen: Staaten sichern sich strategische Positionen in einem Asset, das weder einfrierbar noch zensierbar ist. Bitcoin wird damit zur geopolitischen Rückendeckung – einem „digitalen Tresor“, der auch bei Sanktionen offen bleibt.

Die neue Liga: Institutionen setzen auf BTC

Spätestens seit dem Start der US-Bitcoin-ETFs Anfang 2024 ist klar: Bitcoin ist bei den Großen angekommen. Kein CEO kann mehr sagen, er habe „noch nie davon gehört“. Hier die Top 5 Institutionen, die BTC halten (Stand: KW 28/2025):

  1. BlackRock (iShares Bitcoin Trust): >300.000 BTC
  2. Grayscale (GBTC): ~275.000 BTC
  3. Fidelity Wise Origin BTC Fund: ~165.000 BTC
  4. ARK 21Shares Bitcoin ETF: ~70.000 BTC
  5. MicroStrategy: 226.331 BTC (Einzelunternehmen, aber institutionell agierend)

Allein BlackRock verwaltet damit fast 1,5 % aller existierenden BTC. Das entspricht über 35 Milliarden US-Dollar zum aktuellen Kurs. Wer glaubt, Bitcoin sei eine Blase – möge sich fragen, warum die konservativste Asset-Management-Firma der Welt sich dann beide Hände voll davon ins Portfolio legt.

Warum Bitcoin digitales Gold ist – und was das bedeutet

Gold ist knapp, unveränderlich und nicht beliebig herstellbar. Bitcoin erfüllt dieselben Kriterien – nur digitaler, transparenter und leichter übertragbar. Während Gold physisch schwer zu handeln ist (Stichwort Lagerung, Transport, Fälschungsgefahr), wandert BTC in Sekunden um den Globus – ohne Drittpartei.

Einige Parallelen:

KriteriumGoldBitcoin
Maximaler Vorratunbekannt, aber begrenztexakt 21 Mio BTC
Fälschungssicherrelativvollständig (via Blockchain)
Teilbarkeitschwierig1 BTC = 100.000.000 Satoshi
Transportkostenhochminimal
Lagerungphysisch, teuerdigital, sicher (mit Know-how)

In einer Welt voller Fiat-Wackler wird Bitcoin damit zum sicheren Hafen. So wie Notenbanken Gold bunkern, so beginnen Staaten und Fonds, BTC zu akkumulieren.

Warum jetzt investieren – auch wenn’s weh tut

Ja, 117.000 Dollar sind viel. Zu viel? Das haben auch Leute bei 10.000, 30.000 und 60.000 gesagt. Und sie lagen alle falsch.

Die Argumente für BTC waren noch nie so robust:

  • Fixes Angebot: Keine Notenbank kann „mehr drucken“
  • Hohe Nachfrage: ETF-Zuflüsse, institutionelle Käufe, geopolitische Unsicherheiten
  • Zensurresistenz: BTC kann weder eingefroren noch rückgängig gemacht werden
  • Transparenz: Jeder Coin ist auf der Blockchain sichtbar und nachvollziehbar

Natürlich: Niemand sollte All-In gehen. Und niemand weiß, ob der Kurs morgen bei 90.000 oder 140.000 liegt. Doch ein langfristig gehaltener Bitcoin ist kein Spekulationsobjekt, sondern ein Wertanker – wie Gold. Nur ohne Schließfach.

Bitcoin Treasuries – Institutions & Governments

Glassnode On-Chain Data

CoinMarketCap BTC Chart

El Salvador BTC Tracker (Nayib Tracker)

Grayscale & BlackRock ETF Holdings via Bloomberg

About the author

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Hardy Eberle

Hardy Eberle kennt das Spiel – und zwar seit über 20 Jahren. Als Marketingprofi aus der iGaming-Welt hat er internationale Marken groß gemacht, Web3-Projekte aufs nächste Level gebracht und mehr als einmal bewiesen, wie man aus Ideen echten Impact macht. Heute taucht er tief in die Welt von Krypto und Blockchain ein – mit klarem Blick, spitzer Zunge und einem Radar für Trends, lange bevor sie Mainstream werden.
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