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12 Millionen für keinen Schreibtisch: Kölner Startup Ordio digitalisiert die Arbeitswelt

Wer Lohnabrechnung noch mit Excel-Tabellen verbindet, verpasst die digitale Zukunft der Arbeitswelt. Mit 12 Millionen Euro frischem Kapital setzt das Kölner Startup Ordio ein Ausrufezeichen: Die Gründer digitalisieren Lohn- und Personalprozesse für Branchen, in denen Schreibtische Nebensache sind – und stellen damit die Weichen für mehr Effizienz, Rechtssicherheit und Wachstumspotenzial.

Digitalisierung für 100 Millionen „Deskless Worker“ – eine unterschätzte Chance

Ob Gastronomie, Pflege, Einzelhandel oder Produktion: Über 100 Millionen Beschäftigte in Europa arbeiten ohne festen Büroarbeitsplatz. Genau dort, wo Papierberge und fehleranfällige Handarbeit bislang Alltag waren, greift Ordio an. Mit cloudbasierten HR-Tools adressiert das Startup einen Markt, den die Digitalisierung bislang links liegen ließ. Die Investoren sehen das Potenzial: Die Series-A-Finanzierung in Höhe von 12 Millionen Euro wird angeführt vom Wiener Tech-Investor 3VC, begleitet von Wecken & Cie, Capnamic Ventures und Simon Capital.

„Was früher Wochen dauerte, passiert künftig in Minuten – ohne menschliches Zutun“, betont David Keuenhof, Co-Founder und Co-CEO von Ordio, im Gespräch mit Business Insider. Die Perspektive: weniger Fehler, weniger Stress, mehr Zeit fürs Wesentliche.

„People Operating System“: So funktioniert die Ordio-Lösung

Das Herzstück von Ordio ist das „People Operating System“. Die Plattform integriert Schichtplanung, Zeiterfassung, digitale Personalakten, Aufgabenmanagement und – als künftiges Highlight – die vollautomatisierte Lohnabrechnung „Payroll Plus“. Künstliche Intelligenz übernimmt komplexe Berechnungen in Echtzeit und berücksichtigt dabei Zuschläge, Steuern und gesetzliche Vorgaben. Die Vision: Kein Betrieb muss sich mehr vor Lohn- und Personalbürokratie fürchten.

Über 1.200 Unternehmen – darunter Edeka, das Deutsche Rote Kreuz und die Lanxess Arena – setzen bereits auf Ordio. Für kleine und mittelständische Betriebe ohne eigene HR-Abteilung ist die Lösung ein echter Wettbewerbsvorteil.

Investoren setzen auf KI und Automatisierung

Für die Investoren ist klar: Wer in deskless Branchen Prozesse automatisiert, erschließt ein Milliardenpotenzial. Federico Rota Candiani von 3VC formuliert es so: „Ordio definiert den Standard für Personalorganisation in Gastronomie, Retail und Service neu.“ Die 12 Millionen Euro fließen vor allem in Produktentwicklung, den Ausbau der KI-Infrastruktur und die Markteinführung von „Payroll Plus“.

Das Ziel ist ambitioniert: Ordio will zum zentralen Infrastrukturanbieter für Personalprozesse in Branchen werden, die bislang analog funktionieren. Die Skalierbarkeit steht dabei im Fokus – nicht nur für Deutschland, sondern perspektivisch für ganz Europa.

Wie Führung und Vision den Unterschied machen

Hinter Ordio stehen David Keuenhof, der als Gastro-Unternehmer die Probleme aus erster Hand kennt, und CTO Gregor Pilz, der die technische Umsetzung verantwortet. Verstärkt wird das Team seit 2023 durch Co-CEO Constantin Schünemann, der Erfahrung aus dem Bereich Produktivitätssoftware mitbringt. Die Macher vereinen Praxiswissen und Tech-Expertise – das spiegelt sich in der konsequenten Nutzerzentrierung der Plattform.

Wachstum, Chancen und die nächsten Schritte

Mit „Payroll Plus“ plant Ordio den nächsten Innovationssprung: Brutto- und bald auch Nettoabrechnungen laufen vollautomatisch und fehlerfrei – ein riesiger Hebel für Unternehmen mit hoher Personalfluktuation. Das Marktpotenzial ist enorm: Über 20 Milliarden Euro geben europäische Unternehmen jährlich für HR-Software aus, Tendenz steigend. Wer jetzt digitalisiert, verschafft sich Vorsprung – und macht den Weg frei für nachhaltiges Wachstum.

Warum ist das wichtig? Die Automatisierung von Lohn- und Personalprozessen ist kein Luxus, sondern ein zentraler Wettbewerbsfaktor. Ordio zeigt, wie Tech-Innovation Arbeitswelten verändert – und öffnet die Tür für den nächsten großen Digitalisierungsschub in der europäischen Wirtschaft.

Quelle: Business Insider

Quelle: Startbase

Quelle: Forbes

About the author

Bild von Frank Heine

Frank Heine

Frank Heine ist spezialisiert auf Startups, Mobility, Gadgets und KI. Als digitaler Analyst recherchiert er in der Tiefe, vernetzt weltweite Trends und bereitet sie klar und nachvollziehbar auf - zu breitem internationalem Know-how, kompakt zusammengefasst in verständliche Stories.
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