Trump ringt sich zum Krypto-Deal durch: Wie der GENIUS Act Stablecoins und den US-Finanzmarkt verändern könnte

Trump sagt ja zu Krypto-Deal: GENIUS Act wird Stablecoins und den US-Finanzmarkt verändern

Die Krypto-Welt steht vor einem historischen Durchbruch: Nach intensiven Verhandlungen und einem rekordverdächtigen neunstündigen Abstimmungsmarathon im Repräsentantenhaus hat Donald Trump persönlich eine Einigung mit republikanischen Abweichlern erzielt. Der GENIUS Act – das erste umfassende Regelwerk für Stablecoins – könnte bereits morgen verabschiedet werden und damit einen regulatorischen Meilenstein für den 238-Milliarden-Dollar-Markt setzen.

Trumps Deal-Making-Moment: Wie der Präsident die Blockade durchbrach

Mit einem dramatischen Auftritt im Oval Office hat Trump elf von zwölf republikanischen Abweichlern überzeugt, ihre Blockadehaltung aufzugeben. „Nach einer kurzen Diskussion haben alle zugestimmt, morgen früh für die Regel zu stimmen“, verkündete der Präsident selbstbewusst auf Truth Social. Die Wende kam, nachdem mehrere GOP-Hardliner wie Marjorie Taylor Greene zuvor die Abstimmung torpediert hatten – ihr Hauptkritikpunkt: Der GENIUS Act enthalte kein explizites Verbot digitaler Zentralbankwährungen (CBDCs).

Die Kompromisslösung sieht nun vor, dass ein separates CBDC-Verbot an den National Defense Authorization Act angehängt wird – ein taktisches Zugeständnis, das den Weg für den GENIUS Act freimacht. House Speaker Mike Johnson, der telefonisch am Treffen teilnahm, signalisierte bereits seine Unterstützung und „freut sich darauf, die Abstimmung so früh wie möglich durchzuführen“.

Was der GENIUS Act für den Kryptomarkt bedeutet

Der „Guiding and Establishing National Innovation for U.S. Stablecoins Act“ schafft erstmals einen bundesweiten Regulierungsrahmen für digitale Währungen, die an Fiatwährungen wie den US-Dollar gekoppelt sind. Das Gesetz etabliert klare Spielregeln für einen Markt, der seit 2020 explosionsartig gewachsen ist und mittlerweile eine Gesamtkapitalisierung von fast 232 Milliarden Dollar erreicht hat. Kernpunkte sind die vollständige Reservedeckung, monatliche Prüfungen und strikte Compliance mit Anti-Geldwäsche-Bestimmungen – Maßnahmen, die das Vertrauen institutioneller Investoren stärken und den US-Kryptomarkt international wettbewerbsfähiger machen sollen.

Diese Akteure dürfen künftig Stablecoins ausgeben

Der GENIUS Act definiert präzise, wer unter dem neuen Regelwerk Stablecoins emittieren darf. Bundesversicherte Depotinstitute wie Banken und Kreditgenossenschaften können innerhalb ihrer bestehenden regulatorischen Rahmen agieren. Nicht-Bank-Emittenten benötigen eine spezialisierte Lizenz vom Office of the Comptroller of the Currency (OCC).

Auch staatlich konzessionierte Emittenten erhalten Zugang zum Markt, allerdings mit einer Obergrenze von 10 Milliarden Dollar. Diese Strukturierung öffnet den Markt für etablierte Finanzinstitute, schafft aber gleichzeitig Raum für innovative Fintech-Startups.

Interessant: Das Gesetz untersagt Kongressmitgliedern und ihren Familien, selbst als Stablecoin-Emittenten aufzutreten – eine Einschränkung, die jedoch nicht für den Präsidenten gilt, was angesichts Trumps Engagement bei World Liberty Financial und deren Stablecoin USD1 für Kritik sorgt.

Die Krypto-Woche: GENIUS Act als Teil einer größeren Strategie

Der GENIUS Act ist Teil einer umfassenderen Gesetzgebungsinitiative, die als „Crypto Week“ bezeichnet wird. Parallel werden zwei weitere Gesetze vorangetrieben: Der Digital Asset Market Clarity Act (CLARITY Act), der einen klaren regulatorischen Rahmen für digitale Vermögenswerte wie Bitcoin schafft, indem er die Aufsicht zwischen SEC und CFTC aufteilt.

Ergänzend steht der Anti-CBDC Surveillance State Act zur Abstimmung, der die Ausgabe einer digitalen Zentralbankwährung durch die Federal Reserve verhindern soll – ein Kernanliegen vieler Krypto-Befürworter, die staatliche Überwachungsmöglichkeiten fürchten.

Marktchancen für First Mover

Der GENIUS Act markiert den ersten großen legislativen Sieg für die Digital Asset-Industrie, die rund 250 Millionen Dollar in den Wahlzyklus 2024 investierte. Für Finanzinstitute und Krypto-Unternehmen eröffnet das Gesetz enorme Wachstumschancen in einem nun klarer regulierten Umfeld.

Besonders US-Banken und Fintech-Unternehmen können von der neuen Rechtssicherheit profitieren und innovative Zahlungslösungen auf Stablecoin-Basis entwickeln. Die klaren Regeln machen den Markt auch für institutionelle Investoren attraktiver, was zu einem signifikanten Kapitalzufluss führen könnte.

Der Startschuss für die Stablecoin-Revolution

Mit dem GENIUS Act positionieren sich die USA als führender Krypto-Hub mit klaren Regulierungsstandards. Während der Senat das Gesetz bereits im Juni mit parteiübergreifender Unterstützung verabschiedete, fehlte bisher die Zustimmung des Repräsentantenhauses. Trumps persönliches Eingreifen könnte nun den entscheidenden Durchbruch bringen.

Für Krypto-Enthusiasten und Finanzinstitute gleichermaßen beginnt eine neue Ära – mit definierten Spielregeln, die Innovation fördern und gleichzeitig Verbraucher schützen sollen. Die kommenden Tage werden zeigen, ob der GENIUS Act tatsächlich den Weg in die Gesetzgebung findet und damit den Grundstein für ein neues Kapitel der Finanzgeschichte legt.

Newsweek – Donald Trump Announces Deal To End Republican Revolt

CNBC – Trump: GOP holdouts now back crypto bill after failed vote

ABC News – Crypto bills lock House in record stalemate as GOP hard-liners continue to defy Trump

Pillsbury Law – The GENIUS Act: A New Federal Framework for Stablecoin Issuers

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