Japan, einst führend in der Hochleistungselektronik, gestaltet seine Rückkehr in die Chiproduktion mit einem klaren Plan. Die Regierung setzt dabei auf eine Doppelstrategie: Einerseits entsteht in Kumamoto eine 7,34-Milliarden-Euro-Kooperation zwischen TSMC, Sony und Denso, andererseits entwickelt sich der neue Halbleiterhersteller Rapidus mit internationalen Partnern wie IBM und IMEC, wie die „Deutsche Welle“ schreibt.
Partner schaffen neue Stärken
Die Zusammenarbeit zeigt bereits erste Erfolge: Das Werk in Kumamoto produziert moderne 22- und 28-Nanometer-Chips für Automobil- und Unterhaltungselektronik. TSMC plant aufgrund der hohen Nachfrage bereits eine zweite Produktionsstätte. Die staatliche Unterstützung von mehr als 40 Prozent der Investitionskosten unterstreicht das Engagement für diese Entwicklung.
Professor Kazuto Suzuki von der Universität Tokio betont Japans besondere Stärke: Das Land verfügt über die notwendigen Materialien und Ausrüstungen für Hochleistungs-Halbleiter. Diese technologische Basis, kombiniert mit dem Fachwissen japanischer Ingenieure und Wissenschaftler, bildet das Fundament für die neue Phase der Halbleiterentwicklung.
Produktionskapazitäten für heimische Industrie
Die Regierung stellt Rapidus im Haushalt 2025 weitere 100 Milliarden Yen zur Verfügung. Damian Thong von der Macquarie Group sieht darin einen klugen Schritt zur Sicherung wirtschaftlicher Unabhängigkeit. Das Ziel ist nicht die globale Marktführerschaft, sondern der Aufbau verlässlicher Produktionskapazitäten für die heimische Industrie und die Schaffung eines attraktiven Standorts für internationale Technologieunternehmen.
Artikelquelle: https://www.dw.com/de/japan-will-wieder-mehr-unabh%C3%A4ngigkeit-in-der-chipindustrie/a-71998551
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