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SumUp vor dem Börsengang: Wo das 8-Milliarden-Fintech seinen IPO wagen könnte

Mit einer beeindruckenden Bewertung von knapp 9 Milliarden Dollar und einem robusten Wachstumskurs positioniert sich Sumup dennoch als einer der heißesten IPO-Kandidaten Europas.

Von London nach New York oder doch Frankfurt? Für das britische Fintech SumUp mit deutschen Wurzeln steht ein Meilenstein bevor: Während der lang erwartete Börsengang des Payment-Spezialisten weiterhin eine Option bleibt, hat das Unternehmen Ende November 2024 offiziell erklärt, dass ein IPO kurzfristig nicht in Betracht gezogen wird. SumUp betont, dass keine Eile besteht. Mit einer beeindruckenden Bewertung von knapp 9 Milliarden Dollar und einem robusten Wachstumskurs positioniert sich das Unternehmen dennoch als einer der heißesten IPO-Kandidaten Europas. Die spannendste Frage dabei: Welchen Börsenplatz wählt das Fintech für seinen großen Auftritt?

Vom Startup zum 8-Milliarden-Player: SumUps beeindruckende Erfolgsgeschichte

Die Geschichte von SumUp begann 2012, als fünf deutsche Gründer in London und Berlin ein Unternehmen ins Leben riefen, das den Zahlungsverkehr revolutionieren sollte. Daniel Klein und Marc-Alexander Christ zählen zu den bekanntesten Köpfen hinter dem Erfolg. Ihr Ziel: Kleine Händler und Dienstleister mit erschwinglichen mobilen Bezahllösungen auszustatten – ein Markt, der bis dahin stark unterversorgt war.

Die Expansion verlief rasant. Bereits im Gründungsjahr startete SumUp in mehreren europäischen Märkten, darunter Deutschland, Österreich und Großbritannien. Ein entscheidender Wachstumsschub folgte 2016 mit der Fusion mit dem Berliner Wettbewerber Payleven. Seither hat sich das Unternehmen vom reinen Kartenleser-Anbieter zu einem umfassenden Zahlungsdienstleister entwickelt, der heute mit über 3.000 Mitarbeitern ein komplettes Ökosystem an Payment-Lösungen bietet.

Der vorläufige Höhepunkt dieser Entwicklung: Eine Finanzierungsrunde über 590 Millionen Euro im Juni 2022, bei der SumUp mit rund 8 Milliarden Euro bewertet wurde – eine Bewertung, die das enorme Marktpotenzial und das Vertrauen der Investoren in das Geschäftsmodell unterstreicht.

Warum der Börsengang jetzt Sinn machen könnte

Der Zeitpunkt für einen IPO bleibt unklar. SumUp hat Ende November 2024 erklärt, dass ein Börsengang kurzfristig nicht geplant ist. Gleichzeitig gibt es Berichte von Januar 2025, dass SumUp mit Investmentbanken über IPO-Pläne spricht und eine Börsennotierung im nächsten Jahr anstrebt. Eine Notierung würde SumUp nicht nur frisches Kapital für die weitere internationale Expansion verschaffen, sondern auch den bestehenden Investoren Exitoptionen bieten und die Marktposition gegenüber Wettbewerbern wie Square (Block) und Stripe festigen.

Die große Standortfrage: London, Frankfurt oder New York?

Die Wahl des Börsenplatzes ist für SumUp eine strategische Entscheidung mit weitreichenden Folgen. London bietet als traditioneller Finanzplatz mit etablierter FinTech-Infrastruktur und der bestehenden FCA-Lizenzierung des Unternehmens ein vertrautes Umfeld. Die britische Hauptstadt ist zudem der offizielle Firmensitz – ein nicht zu unterschätzender Heimvorteil.

Frankfurt punktet mit seiner Nähe zu deutschen und europäischen Investoren sowie stabilen regulatorischen Rahmenbedingungen. Angesichts der deutschen Gründer könnte dies emotional und strategisch eine reizvolle Option sein, besonders wenn SumUp seine europäischen Wurzeln betonen möchte.

New York hingegen lockt mit dem größten globalen Finanzplatz, unvergleichlicher Liquidität und einem breiten internationalen Investoreninteresse. Eine Notierung an der NYSE oder NASDAQ könnte SumUp maximale globale Sichtbarkeit und Zugang zu amerikanischem Kapital verschaffen – entscheidende Faktoren für die weitere internationale Expansion. Aktuelle Berichte zeigen, dass SumUp sowohl New York als auch London als Börsenplätze betrachtet.

Die Entscheidung wird letztlich davon abhängen, wo SumUp seine strategische Zukunft sieht: als europäischer Champion mit starker regionaler Verankerung oder als globaler Player mit Ambitionen auf dem US-Markt.

Im Wettbewerbsvergleich: Wie SumUp neben Adyen und Square dasteht

Der Vergleich mit bereits börsennotierten Fintechs zeigt SumUps Potenzial. Das niederländische Unternehmen Adyen, das 2018 in Amsterdam an die Börse ging, hat sich zu einem der wertvollsten Fintechs Europas entwickelt. Adyens Erfolgsgeschichte könnte als Blaupause für SumUp dienen, wobei das britisch-deutsche Unternehmen mit seinem Fokus auf Kleinunternehmer ein anderes Marktsegment bedient.

Square (heute Block) unter der Führung von Twitter-Gründer Jack Dorsey zeigt, wie aus einem einfachen Kartenleser ein umfassendes Finanz-Ökosystem entstehen kann – ein Weg, den auch SumUp beschreitet. Während Stripe als eines der wertvollsten privaten Fintechs noch keinen Börsengang gewagt hat, könnte SumUp hier einen Schritt voraus sein.

Der IPO als Katalysator für die nächste Wachstumsphase

Ein erfolgreicher Börsengang würde SumUp nicht nur finanziell stärken, sondern auch die Markenbekanntheit steigern und neue Türen öffnen. Mit dem frischen Kapital könnte das Unternehmen seine Produktpalette erweitern, in neue Märkte expandieren und möglicherweise strategische Übernahmen tätigen.

Für Investoren bietet SumUp eine attraktive Kombination aus etabliertem Geschäftsmodell und Wachstumspotenzial in einem Markt, der durch die zunehmende Digitalisierung des Zahlungsverkehrs weiter an Dynamik gewinnt. Die Corona-Pandemie hat den Trend zu bargeldlosen Zahlungen nochmals beschleunigt – ein Umfeld, in dem SumUp optimal positioniert ist.

Die Herausforderung wird darin bestehen, im hochkompetitiven Markt der Zahlungsdienstleister weiterhin innovativ zu bleiben und gleichzeitig die Profitabilität zu steigern, um den Anforderungen des Kapitalmarkts gerecht zu werden.

Der Countdown läuft: Was bis zum IPO noch passieren muss

Bis zum tatsächlichen Börsengang stehen noch einige entscheidende Schritte an. Die Auswahl der begleitenden Investmentbanken – möglicherweise aus dem Kreis der bisherigen Finanzierungspartner wie Goldman Sachs – steht ebenso auf der Agenda wie die finale Festlegung auf den Börsenplatz.

Zudem muss SumUp seine Geschäftszahlen IPO-ready machen und die regulatorischen Anforderungen des jeweiligen Börsenplatzes erfüllen. Ein Prozess, der in der Regel mehrere Monate in Anspruch nimmt und intensive Vorbereitungen erfordert.

Chancen für die Zukunft

SumUps bevorstehender Börsengang markiert nicht nur einen Meilenstein für das Unternehmen selbst, sondern könnte auch ein wichtiges Signal für die europäische Fintech-Szene setzen. Als eines der wenigen Fintechs mit deutscher DNA und globaler Reichweite hat SumUp das Potenzial, zu einem Leuchtturm der europäischen Finanzinnovation zu werden.

Die Entscheidung für London, Frankfurt oder New York wird dabei mehr als nur symbolischen Charakter haben – sie wird die strategische Ausrichtung und das weitere Wachstum des Unternehmens maßgeblich beeinflussen. Für Investoren und die Fintech-Branche bleibt die Entwicklung in jedem Fall spannend zu beobachten.

businessinsider.de – Payment-Startup Sumup schraubt Bewertung auf acht Milliarden Euro hoch (Nina Anika Klotz)

techcrunch.com – SumUp raises $895M in debt to double down on its B2C payments business (Ingrid Lunden)

sumup.com – SumUp raises 590 million euros

thebrandhopper.com – SumUp – Founders, History, Business Model & Revenue Streams

de.wikipedia.org – SumUp

boersen-zeitung.de – Sumup denkt über Börsengang nach

pymnts.com – SumUp Aims to Take Card Reader Firm Public

sumup.com – SumUp übertrifft 1 Milliarde Transaktionen und beschleunigt die globale Expansion mit Rekordwachstum

tech.eu – SumUp appoints a new CFO, Hermione McKee joins the fintech from Babbel

About the author

Bild von Nico Wirtz

Nico Wirtz

Der gelernte TV-Journalist hat Nachrichten und Dokumentationen gemacht, ebenso wie Talk und Entertainment für ProSieben, Kabeleins und TELE5 - am Ende ist es immer die gute Geschichte, die zählt. Emotionales Storytelling zieht sich durch sein ganzes Leben - ob als Journalist, PR- und Kommunikations-Profi, der für große Marken, wie BOGNER, L'Oréal oder Panthene an Kampagnen mitgewirkt hat, oder hier bei MARES als Chefredakteur.
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