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Voltfang und Palladio Partners starten 250-Millionen-Euro-Offensive für Second-Use-Batteriespeicher

Aachen wird zum Epizentrum der deutschen Energiespeicher-Entwicklung: Der Infrastrukturinvestor Palladio Partners und das CleanTech-Startup Voltfang schmieden eine 250-Millionen-Euro-Allianz für großskalige Batteriespeicherprojekte.

Aachen wird zum Epizentrum der deutschen Energiespeicher-Entwicklung: Der Infrastrukturinvestor Palladio Partners und das CleanTech-Startup Voltfang schmieden eine 250-Millionen-Euro-Allianz für großskalige Batteriespeicherprojekte. Die 2020 von RWTH-Absolventen gegründete Voltfang transformiert ausgediente E-Auto-Akkus in leistungsstarke stationäre Energiespeicher – ein Geschäftsmodell, das nun mit institutionellem Kapital massiv skaliert wird. Diese Partnerschaft katapultiert Second-Use-Batteriespeicher vom Nischenprodukt zum systemrelevanten Baustein der deutschen Energiewende.

Vom Garagenprojekt zum 250-Millionen-Deal

Was 2020 als studentisches Startup an der RWTH Aachen begann, entwickelt sich zum Vorzeigeunternehmen der deutschen CleanTech-Szene. Die drei Gründer Afshin Doostdar (CTO), David Oudsandji (CEO) und Roman Alberti (CSO) haben mit Voltfang einen Volltreffer gelandet: Ihre Technologie zur Wiederaufbereitung gebrauchter E-Auto-Batterien überzeugt nicht nur durch Nachhaltigkeit, sondern auch durch wirtschaftliche Skalierbarkeit.

Die Partnerschaft mit Palladio Partners markiert einen Quantensprung. Der Frankfurter Asset Manager mit rund 10 Milliarden Euro verwaltetem Vermögen stellt nicht nur Kapital bereit, sondern bringt entscheidendes Know-how für die Kommerzialisierung und langfristige Finanzierung der Großspeicherprojekte mit. „Die Umsetzung von Projekten in dieser Größenordnung erfordert zwei Dinge: Skalierbare Batteriekompetenz und solide Finanzierung,“ erklärt Voltfang-CEO David Oudsandji die strategische Bedeutung der Partnerschaft.

Erste konkrete Projekte sollen noch 2025 realisiert werden – ein ambitionierter Zeitplan, der die Dringlichkeit neuer Speicherlösungen für das deutsche Stromnetz unterstreicht.

Second-Use statt Ressourcenverschwendung

Das Kernkonzept von Voltfang besticht durch seine Eleganz: E-Auto-Batterien, die für den mobilen Einsatz nicht mehr optimal sind (typischerweise bei 80% Restkapazität), erhalten ein zweites Leben als stationäre Speicher. Diese Upcycling-Strategie adressiert gleich mehrere Herausforderungen: Sie reduziert den Bedarf an neuen ressourcenintensiven Batterien, verlängert die Lebensdauer wertvoller Komponenten und senkt die Kosten für Großspeicherprojekte erheblich. Voltfang hat dafür eigene Algorithmen und ein spezialisiertes Batterie-Management-System entwickelt, das den genauen Zustand jedes Batteriemoduls erfasst und optimale Betriebsbedingungen sicherstellt – technologische Kompetenz, die dem Startup bereits den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2024 einbrachte. Voltfang nutzt inzwischen auch „New-Life“ Batterien – ungenutzte Automobilbatterien aus Überproduktion. In aktuellen Ankündigungen wird der Begriff „Second Life“ weniger verwendet, stattdessen spricht Voltfang von „requalifizierten Batteriemodulen aus der europäischen Automobilindustrie“.

Systemrelevanz für die Energiewende

Der Zeitpunkt für den Mega-Deal könnte kaum günstiger sein. Mit dem beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien wächst der Bedarf an flexiblen Speicherlösungen exponentiell. Laut Fraunhofer ISE benötigt Deutschland bis 2030 rund 100 GWh zusätzliche Speicherkapazität – bei aktuell rund 14-20 GWh installierter Leistung.

Großbatteriespeicher übernehmen dabei mehrere kritische Funktionen: Sie gleichen Erzeugungsschwankungen aus, stabilisieren Netzfrequenzen und ermöglichen Preisarbitrage an den Energiemärkten. Besonders wertvoll werden diese Fähigkeiten mit dem fortschreitenden Rückbau konventioneller Kraftwerke, die bislang für Grundlastfähigkeit sorgten.

Oliver Sauer, Partner bei Palladio Partners, betont die wirtschaftliche Attraktivität: „Sinkende Technologiekosten und steigende Systemrelevanz machen Batteriespeicher zu einer hochinteressanten Infrastrukturklasse für institutionelle Investoren.“ Die 250-Millionen-Offensive schafft damit nicht nur ökologischen, sondern auch ökonomischen Mehrwert.

Aachen als CleanTech-Hotspot

Für den Standort Aachen bedeutet die Partnerschaft einen enormen Schub. Mit dem Kapital aus Frankfurt wird Voltfang seine Produktionskapazitäten deutlich ausbauen und zusätzliche hochqualifizierte Arbeitsplätze schaffen. Die kürzlich eröffnete Batteriespeicher-Fabrik in Aachen symbolisiert diesen Aufbruch und festigt die Position der Technologieregion als führender CleanTech-Standort in Deutschland.

Die Erfolgsgeschichte von Voltfang demonstriert eindrucksvoll, wie universitäre Innovation, unternehmerischer Mut und institutionelles Kapital zusammenwirken können, um disruptive Technologien marktreif zu machen. Von der studentischen Idee zum 250-Millionen-Deal in nur fünf Jahren – ein Tempo, das in der deutschen Startup-Landschaft seinesgleichen sucht.

Kreislauffähigkeit als Wettbewerbsvorteil

Die Voltfang-Technologie verkörpert ein zentrales Prinzip der nachhaltigen Wirtschaft: Kreislauffähigkeit von Anfang an mitzudenken. Statt dem linearen „Take-Make-Waste“-Modell folgt das Unternehmen einem zirkulären Ansatz, der den gesamten Lebenszyklus der Batterien optimiert.

Diese Kreislaufstrategie wird zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil in einer Branche, die mit Ressourcenknappheit und steigenden Rohstoffpreisen konfrontiert ist. Während Wettbewerber auf immer neue Batterien angewiesen sind, nutzt Voltfang einen wachsenden Strom gebrauchter E-Auto-Akkus – ein Markt, der sich mit der Elektrifizierung des Verkehrssektors vervielfachen wird.

Mit jedem installierten Megawatt Second-Use-Speicher spart Voltfang nicht nur CO₂-Emissionen, sondern schafft auch wirtschaftliche Werte aus vermeintlichem Abfall – die perfekte Symbiose aus ökologischem und ökonomischem Nutzen.

Energiespeicher als Milliardenmarkt

Die 250-Millionen-Offensive von Palladio Partners und Voltfang ist erst der Anfang eines rapide wachsenden Marktes. Bis 2045 prognostiziert das Fraunhofer ISE einen Bedarf von 180 GWh Speicherkapazität in Deutschland – ein Investitionsvolumen im zweistelligen Milliardenbereich. Der Second-Use-Ansatz könnte dabei zum Gamechanger werden, da er Speicherprojekte schneller rentabel macht und gleichzeitig Ressourcen schont.

Mit dem Kapital und der Infrastrukturkompetenz von Palladio Partners kann Voltfang nun in eine neue Dimension vorstoßen: von kleineren Pilotprojekten zu systemrelevanten Großspeichern, die das Rückgrat einer erneuerbaren Energieversorgung bilden. Für die Energiewende in Deutschland ist dieser Deal mehr als nur eine Finanzierungsrunde – er ist ein Meilenstein auf dem Weg zu einem nachhaltigen, kreislauffähigen Energiesystem.

Grüne Transformation mit Rendite

Die Partnerschaft zwischen Palladio Partners und Voltfang beweist, dass die grüne Transformation nicht auf Kosten der Rendite gehen muss. Im Gegenteil: Durch die Kombination von innovativer Technologie, Kreislaufwirtschaft und solider Infrastrukturfinanzierung entsteht ein skalierbares Geschäftsmodell mit attraktiven Ertragsaussichten.

Während Voltfang die technische Umsetzung, Planung, Errichtung und Wartung der Batteriespeicher übernimmt, sichert Palladio Partners den Kapitalzugang und unterstützt bei der Kommerzialisierung. Diese Arbeitsteilung nutzt die Kernkompetenzen beider Partner optimal – ein Blueprint für erfolgreiche CleanTech-Partnerschaften, der Schule machen könnte.

Für institutionelle Investoren eröffnet sich damit ein neues Feld im Bereich nachhaltiger Infrastrukturanlagen: Batteriespeicher mit Second-Use-Technologie vereinen ökologische Wirkung mit stabilen Cashflows – genau die Kombination, nach der ESG-orientierte Anleger heute suchen.

Vom Startup zum Systemanbieter

Mit dem 250-Millionen-Deal vollzieht Voltfang den Sprung vom innovativen Startup zum systemrelevanten Infrastrukturanbieter. Die Herausforderung besteht nun darin, die agile DNA des Unternehmens mit den Anforderungen großskaliger Infrastrukturprojekte zu verbinden. Die drei Gründer haben bewiesen, dass sie technologisch an der Spitze stehen – jetzt müssen sie zeigen, dass sie auch organisatorisch mit dem Wachstum Schritt halten können.

Die Zeichen stehen gut: Mit mehreren Auszeichnungen, einem deutschlandweiten Partnernetzwerk und nun dem Kapital von Palladio Partners verfügt Voltfang über alle Voraussetzungen, um die Energiespeicher-Landschaft in Deutschland nachhaltig zu prägen. Aus der studentischen Vision wird industrielle Realität – ein Paradebeispiel für erfolgreichen Technologietransfer aus der Hochschule in den Markt.

voltfang.de – Über uns

aachen.digital – Erfolgsstory – Startup made in Aachen: Voltfang

palladio-partners.com – About Us

trendingtopics.eu – Voltfang Mega-Deal

electrive.net – Voltfang weiht seine Batteriespeicher-Fabrik in Aachen ein

pv-magazine.de – Fraunhofer ISE: Ehemalige Kraftwerksstandorte für Batteriegroßspeicher besonders geeignet

ise.fraunhofer.de – German Net Power Generation in First Half of 2024: Record Generation of Green Power, Generation from Fossil Fuels Continues Decline

ess-news.com – German battery capacity up 150% since 2023

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