Die Kryptowelt erlebt einen bemerkenswerten Wendepunkt: Langzeit-Bitcoin-Investoren, die ihre Coins seit über zehn Jahren halten, absorbieren mehr Bitcoin als täglich neu geschürft werden. Dieses Phänomen, das seit April 2024 zu beobachten ist, sendet ein starkes Knappheitssignal an den Markt – besonders relevant nach dem jüngsten Halving-Event.
Langzeit-Hodler übertreffen Miner-Produktion
Die Daten sprechen eine deutliche Sprache: Durchschnittlich 566 Bitcoin wandern täglich in die Kategorie der „antiken Bestände“ – Coins, die seit mindestens zehn Jahren nicht bewegt wurden. Im Vergleich dazu werden nur etwa 450 neue Bitcoin täglich durch Mining erzeugt. Die Differenz von 116 BTC markiert einen historischen Wendepunkt für das Netzwerk.
„Die Daten zeigen eindeutig, dass ein verhärteter Kern von Langzeit-Haltern Bitcoins aus dem Umlauf schneller absorbiert, als Miner sie ersetzen können“, so die Forscher von Fidelity Digital Assets in ihrer jüngsten Analyse.
Das Halving verstärkt den Knappheitseffekt
Das Bitcoin-Halving im April 2024 hat die Belohnungen für Miner halbiert und damit die Angebotsseite weiter eingeschränkt. Mit weniger neuen Coins, die in Umlauf kommen, gewinnt die Unterstützung durch passive Langzeit-Halter an Bedeutung für das Knappheitsprofil des Netzwerks.
Besonders bemerkenswert: Die antiken Bestände machen mittlerweile über 17% des gesamten geschürften Bitcoin-Angebots aus – etwa 3,4 Millionen BTC mit einem Wert von rund 360 Milliarden Dollar. Rund ein Drittel davon soll sich im Besitz von Satoshi Nakamoto befinden.
HODL-Rate als neuer Marktindikator
Fidelity hat einen neuen Indikator eingeführt – die „HODL-Rate“, definiert als Zuflüsse in die antiken Bestände minus der Neuemission. Diese Rate wurde im April 2024 erstmals positiv und unterstreicht, dass institutionelle und langfristige Investoren zunehmend die Bitcoin-Liquidität bestimmen.
Diese Entwicklung verengt den für den aktiven Handel verfügbaren Bestand und könnte die Preisfindung stärker von marginalen Geldbewegungen abhängig machen als von einem reichlichen Angebot.
Spot-Bitcoin-ETFs: Die Einstiegschance für Neueinsteiger
Für Krypto-Neulinge bieten Spot-Bitcoin-ETFs einen regulierten und unkomplizierten Weg, von dieser Knappheitsentwicklung zu profitieren. Anders als beim direkten Bitcoin-Kauf müssen Anleger keine Wallets verwalten oder sich mit komplexen Sicherheitsfragen auseinandersetzen.
Die kürzlich in den USA zugelassenen Spot-ETFs haben bereits beeindruckende Zuflüsse verzeichnet. Auch global wächst das Interesse – Südkorea steht kurz vor der Einführung eigener Spot-Bitcoin-ETFs, was die Zugänglichkeit für Kleinanleger weiter verbessern wird.
Langfristige Marktauswirkungen
Sollte der aktuelle Trend anhalten, projizieren Modelle einen zirkulierenden Bestand von nur noch 20% der gesamten geschürften Bitcoins bis zum nächsten Halving, mit dem Potenzial, bis 2034 auf 25% anzusteigen. Dies positioniert Bitcoin deutlich abseits anderer Assets mit elastischem Angebot.
Mit 27 börsennotierten Unternehmen, die zusammen über 800.000 BTC halten, könnte die fortschreitende Unternehmensakkumulation den Knappheitseffekt weiter beschleunigen und möglicherweise dazu führen, dass die antiken Bestände bis 2035 30% des zirkulierenden Bitcoin-Angebots überschreiten.
Quelle: Fidelity Digital Assets Research, via CryptoSlate, https://cryptoslate.com/10-year-bitcoin-holdings-grow-faster-than-daily-issuance-marking-scarcity-signal-after-2024-halving/
Quelle: CryptoSlate, „South Korea moves closer to spot Bitcoin ETFs as FSC explores proposal“, https://cryptoslate.com/south-korea-moves-closer-to-spot-bitcoin-etfs-as-fsc-explores-proposal/