Black Friday bedeutet Schnäppchenjagd – aber auch die Hochsaison für dubiose Preistricks. Besonders bei Amazon locken vermeintliche Mega-Rabatte, die bei genauem Hinsehen oft nur heiße Luft sind. Mit dem kostenlosen Preisverfolger Keepa könnt ihr jedoch die wahre Preishistorie jedes Amazon-Produkts durchleuchten und echte von gefälschten Rabatten unterscheiden. Das Tool überwacht beeindruckende 4,7 Milliarden Produkte und macht Schluss mit Fake-Angeboten.
So entlarvt Keepa die häufigsten Amazon-Preistricks
Der klassische Black-Friday-Trick ist einfach, aber effektiv: Händler erhöhen kurz vor der Rabattaktion die Preise, um später mit spektakulären Rabatten zu werben. Ein Produkt, das monatelang 99 Euro kostete, wird plötzlich auf 149 Euro angehoben – nur um es dann mit „50% Rabatt“ für 75 Euro anzubieten. Statt eines Schnäppchens zahlt ihr tatsächlich weniger als vorher.
Keepa macht mit dieser Masche Schluss. Das kostenlose Tool zeigt transparente Preisverlaufsgrafiken für jedes Amazon-Produkt – und zwar für die letzten Jahre. Ihr seht sofort, ob der aktuelle „Tiefpreis“ wirklich günstig ist oder nur Marketing-Blendwerk.
Besonders perfide ist auch der UVP-Trick. Händler berechnen Rabatte auf Basis der unverbindlichen Preisempfehlung des Herstellers, obwohl der tatsächliche Verkaufspreis längst darunter liegt. Ein Beispiel: Ein Kühlschrank mit UVP von 450 Euro wird regulär für 299 Euro verkauft. Am Black Friday sinkt der Preis auf 279 Euro. Amazon bewirbt das als „38% Rabatt“ (bezogen auf den UVP) – real spart ihr aber nur magere 7%.
Keepa auf allen Geräten und Plattformen nutzen
Das Berliner Unternehmen Keepa wurde 2012 gegründet und hat sich als unverzichtbares Tool für preisbewusste Amazon-Shopper etabliert. Die Browser-Erweiterung ist für Chrome, Firefox, Opera, Edge und Safari verfügbar und integriert sich nahtlos in die Amazon-Webseite. Sobald ihr ein Produkt aufruft, seht ihr direkt unter dem Preis den kompletten Preisverlauf – ohne dass ihr die Seite verlassen müsst.
Mehr als nur Preishistorie: Die besten Keepa-Features
Keepa kann weit mehr als nur Preisverläufe anzeigen. Ihr könnt Preisalarme für eure Wunschprodukte erstellen und werdet automatisch benachrichtigt, sobald der Preis unter eure Wunschmarke fällt – per E-Mail, Web-Push oder sogar über Telegram.
Die Daten werden alle 15 Minuten aktualisiert, was perfekt zum Amazon-Repricing-Zyklus passt. Besonders praktisch während der Black Friday Woche: Ihr könnt Preise über verschiedene europäische Amazon-Marktplätze hinweg vergleichen. So findet ihr heraus, ob eure Wunschartikel vielleicht in Italien, Frankreich oder Spanien deutlich günstiger sind.
Mit dem Browser-Plugin werden die Keepa-Daten direkt in die Amazon-Produktseite integriert. Ihr seht auf einen Blick, ob der aktuelle Preis im historischen Vergleich tatsächlich ein Schnäppchen ist.
Für Power-User gibt es eine Premium-Version für 19 Euro monatlich mit erweiterten Funktionen – die Grundfunktionen bleiben jedoch komplett kostenlos und ohne Anmeldung nutzbar.
Rechtliche Schlappe für Amazon: Gerichte stoppen irreführende Rabatte
Die Bedeutung von Tools wie Keepa wird durch aktuelle Gerichtsentscheidungen noch unterstrichen. Das Landgericht Frankfurt urteilte im März 2025, dass Amazons Rabattaktionen während der Black Friday Woche gegen das Wettbewerbsrecht verstoßen. Im konkreten Fall bewarb Amazon kabellose Kopfhörer mit „41% Rabatt“ auf einen angeblichen UVP von 99,99 Euro – nach Ablauf der vermeintlich zeitlich begrenzten Aktion blieb der Preis jedoch unverändert und sank kurz darauf sogar weiter.
Auch das Landgericht München erklärte im Juli 2025 Amazons Preiswerbung bei den „Prime Deal Days“ für unzulässig, da Rabatte nicht – wie gesetzlich vorgeschrieben – auf den niedrigsten Preis der letzten 30 Tage bezogen waren.
Transparenz als Gamechanger für den Online-Handel
Tools wie Keepa verändern die Machtdynamik im E-Commerce grundlegend. Was früher undurchsichtige Preisstrategien waren, liegt heute offen für jeden Kunden. Die Transparenz zwingt Händler zu ehrlicheren Rabatten und faireren Preisgestaltungen.
Für die kommende Black Friday Week vom 20. November bis 1. Dezember 2025 ist Keepa daher die perfekte Waffe gegen Fake-Rabatte. Laut Prognosen wird Amazon in Deutschland während dieser Aktionsperiode zwischen 2,3 und 3,2 Milliarden Euro umsetzen – ein beträchtlicher Teil davon mit vermeintlichen Schnäppchen, die keinen echten Preisvorteil bieten.
Digitales Selbstverteidigungstraining für Schnäppchenjäger
Keepa ist mehr als nur ein Tool – es ist ein digitales Selbstverteidigungstraining für preisbewusste Shopper. Die Preisverlaufskurven zeigen nicht nur, ob ein Angebot wirklich gut ist, sondern auch, wann der optimale Kaufzeitpunkt sein könnte. Oft sinken die Preise nach dem Black Friday noch weiter, wenn Händler überschüssige Lagerbestände abbauen müssen.
Mit Keepa durchschaut ihr die Marketingstrategien der großen Online-Händler und trefft informierte Kaufentscheidungen statt emotional getriebener Impulskäufe. Das Beste daran: Ihr benötigt weder technisches Know-how noch ein Abo – ein Klick auf die Installation der Browser-Erweiterung genügt, um den vollen Durchblick zu erhalten.
t3n.de – Black Friday 2025: Kostenloses Tool entlarvt Amazon-Preistricks
onlinehaendler-news.de – Fake-Rabatte bei Amazon? Gericht urteilt gegen Black-Friday-Angebot
onlinemarktplatz.de – Amazon UVP Urteil: Gericht stoppt irreführende Preiswerbung
e-fellows.net – Black Friday 2025: Tipps zur Schnäppchenjagd