Von „Index für Geldwäsche“ zum „digitalen Gold“ – Larry Finks Meinungswandel über Bitcoin markiert eine der bemerkenswertesten Kehrtwenden der Finanzgeschichte. Der CEO des weltgrößten Vermögensverwalters BlackRock (12,5 Billionen Dollar AUM) hat seine Position zu Bitcoin fundamental geändert und setzt jetzt Milliarden auf die Kryptowährung. Dieser Paradigmenwechsel eines der einflussreichsten Finanzmanager der Welt zeigt, wie Kryptowährungen den Weg in den Mainstream finden – und warum institutionelle Investoren jetzt Schlange stehen.
Vom Kritiker zum Milliarden-Investor: Finks 180-Grad-Wende
2017 bezeichnete Larry Fink Bitcoin noch als „Index für Geldwäsche“ und erklärte kategorisch: „Bitcoin zeigt nur, wie viel Nachfrage nach Geldwäsche es auf der Welt gibt. Das ist alles.“ In einem Bloomberg-Interview legte er nach und nannte Kryptowährungen eine „spekulative Plattform“, die „stark für Geldwäsche verwendet“ werde.
Heute klingt der BlackRock-Chef wie verwandelt: „Bitcoin ist ein legitimes Finanzinstrument… ein nicht-korrelierter Vermögenswert, in den man investiert, wenn man Angst hat.“ In einem CNBC-Interview adelte er Bitcoin kürzlich als „digitales Gold“ und gab offen zu: „Die Märkte lehren einen, man muss seine Annahmen immer überdenken.“ Diese Einsicht hat BlackRock zum größten institutionellen Bitcoin-Investor gemacht.
Der IBIT-Effekt: BlackRocks Bitcoin-ETF bricht alle Rekorde
BlackRocks iShares Bitcoin Trust (IBIT) hat sich zum erfolgreichsten ETF-Launch aller Zeiten entwickelt. Mit über 800.000 Bitcoin (etwa 97 Milliarden Dollar) unter Verwaltung ist IBIT nicht nur der größte Krypto-ETF der Welt – er hat auch den Rekord für das schnellste Erreichen der 50-Milliarden-Dollar-Marke pulverisiert (nur 227 Handelstage). Die Zuflüsse sind beeindruckend: Allein im ersten Handelsjahr flossen netto etwa 38 Milliarden Dollar in den Fonds. Besonders interessant: Fast die Hälfte der Nachfrage kommt von Privatanlegern, von denen drei Viertel noch nie zuvor ein iShares-Produkt besessen hatten. Bitcoin erschließt für BlackRock also eine völlig neue Kundenbasis.
Die drei treibenden Kräfte hinter Finks Bitcoin-Strategie
Finks Wandel zum Bitcoin-Befürworter basiert auf drei Kernüberzeugungen, die seine neue Strategie prägen.
Erstens: Bitcoin als Portfoliodiversifikation und Inflationsschutz. Fink erkennt, dass immer mehr Investoren nach Wegen suchen, ihre Ersparnisse gegen Inflation, politische Instabilität und steigende Staatsverschuldung zu schützen. Er positioniert Bitcoin als digitale Alternative zu Gold – als nicht-korrelierenden Vermögenswert, der in Krisenzeiten Stabilität bieten kann.
Zweitens: Die massive institutionelle Nachfrage. Der überwältigende Erfolg des IBIT ETF zeigt, dass sowohl institutionelle als auch private Anleger einen regulierten Zugang zu Bitcoin wollen. BlackRock hat diesen Bedarf erkannt und früher als viele Konkurrenten gehandelt.
Drittens: Globale Finanzinstabilität und Währungsabwertung. Fink äußerte sich bemerkenswert offen über Bitcoins Rolle in einer Welt mit wachsender Staatsverschuldung: „Wenn man glaubt, dass Länder ihre Währungen durch übermäßige Defizite abwerten, wenn man Angst vor der täglichen Existenz hat – Bitcoin gibt einem mehr Kontrolle.“
Zukunftsaussichten: Zwischen Vorsicht und Potenzial
Trotz seiner Begeisterung bleibt Fink ausgewogen. „Es ist kein schlechter Vermögenswert“, sagte er, „aber ich glaube nicht, dass es eine große Komponente eures Portfolios sein sollte.“ Diese Balance zwischen Optimismus und Vorsicht spiegelt seinen pragmatischen Ansatz wider.
Die Marktprognosen sind dennoch beeindruckend. Bitcoin erreichte im Oktober 2025 ein Allzeithoch von 126.073 Dollar. Mehrere Branchenexperten prognostizieren für 2025 einen Bitcoin-Preis zwischen 150.000 und 250.000 Dollar. Langfristige Prognosen für 2030 reichen sogar von 250.000 bis zu 1 Million Dollar pro Bitcoin – basierend auf zunehmender Knappheit durch Halvings, wachsender globaler Adoption und Bitcoins etablierter Rolle als digitaler Wertspeicher.
Die neue digitale Goldreserve
Finks Wandel vom Skeptiker zum Befürworter zeigt exemplarisch, wie sich die Wahrnehmung von Bitcoin in der Finanzwelt verändert hat. Was einst als spekulatives Randphänomen abgetan wurde, wird nun von einem der einflussreichsten Vermögensverwalter der Welt als „digitales Gold“ bezeichnet.
Fabian Dori, Chief Investment Officer bei Sygnum, bringt es auf den Punkt: „Falls es noch einer weiteren Bestätigung der zunehmenden institutionellen Adoption bedurfte, wurde sie wahrscheinlich von BlackRock CEO Larry Fink geliefert.“ Die Frage scheint nicht mehr zu sein, ob Bitcoin sich etablieren wird, sondern wie schnell und wie weit der Aufstieg gehen wird.
cointelegraph.com – BlackRock’s Larry Fink says he was wrong, calls Bitcoin digital gold
cnbc.com – BlackRock CEO Larry Fink calls bitcoin an ‚index of money laundering‘
theblock.co – BlackRock’s bitcoin ETF surpasses 800,000 BTC in assets under management
finance.yahoo.com – BlackRock’s Larry Fink says Bitcoin is ’not a bad asset‘
cnbc.com – Bitcoin (BTC) price predictions for 2025