BlackRock-CEO Larry Fink hat die Krypto-Welt elektrisiert: Während Bitcoin aktuell bei rund 93.000 Dollar notiert, prognostiziert der mächtigste Vermögensverwalter der Welt einen potenziellen Kursanstieg auf 700.000 Dollar. Diese Aussage des einstigen Krypto-Skeptikers kommt nicht aus dem Nichts – sie basiert auf konkreten Gesprächen mit Staatsfonds, die erwägen, bis zu 5% ihrer Portfolios in Bitcoin zu investieren. Doch wie realistisch ist diese Vision angesichts der aktuellen Marktdynamik?
Vom Kritiker zum Visionär – Finks bemerkenswerte Kehrtwende
„Wenn jeder diese Diskussion übernimmt, wären es 500.000, 600.000, 700.000 Dollar pro Bitcoin“ – mit dieser Aussage beim Weltwirtschaftsforum in Davos untermauerte Fink seine bullische Haltung. Der BlackRock-Chef, der Bitcoin noch vor wenigen Jahren als „Index für Geldwäsche“ bezeichnete, hat eine spektakuläre Kehrtwende vollzogen. Seine neue Position spiegelt die wachsende Rolle Bitcoins als Absicherung gegen wirtschaftliche Instabilität wider.
Bemerkenswert ist der Kontext: Finks Prognose basiert nicht auf spekulativen Annahmen, sondern auf konkreten Gesprächen mit institutionellen Investoren. Er berichtet von Staatsfonds, die aktiv darüber nachdenken, zwischen 2% und 5% ihrer gewaltigen Portfolios in Bitcoin zu allokieren – ein Volumen, das den Markt fundamental verändern würde.
BlackRocks eigene Bitcoin-Erfolgsgeschichte
Die Glaubwürdigkeit von Finks Prognose wird durch BlackRocks eigene Erfolgsgeschichte im Bitcoin-Segment gestärkt: Der hauseigene Spot-Bitcoin-ETF IBIT hat in Rekordzeit die Marke von 800.000 BTC (97 Milliarden USD) an verwalteten Vermögen überschritten – und das in weniger als zwei Jahren seit dem Handelsstart im Januar 2024. Damit hat BlackRock mehr Bitcoin unter Verwaltung als MicroStrategy, das mit 640.031 BTC bislang als größter institutioneller Halter galt. IBIT erreichte die 70-Milliarden-Dollar-Marke in nur 341 Tagen und wurde damit zum schnellsten ETF in der Geschichte, der diese Größe erreichte. Besonders aufschlussreich: Laut Cristiano Castro, Direktor für Geschäftsentwicklung bei BlackRock Brasilien, sind die Bitcoin-ETFs inzwischen zur profitabelsten Produktlinie des Unternehmens avanciert und generierten bis Oktober 2025 geschätzte 245 Millionen USD an jährlichen Gebühren.
Der Weg zu 700.000 Dollar – mathematisch möglich?
Bei einer nüchternen Betrachtung der Zahlen erscheint Finks Prognose ambitioniert, aber nicht unmöglich. Aktuell liegt die Bitcoin-Marktkapitalisierung bei etwa 1,86 Billionen USD, basierend auf rund 20 Millionen im Umlauf befindlichen Coins zu einem Preis von 93.000 USD.
Ein Anstieg auf 700.000 USD würde die Marktkapitalisierung auf etwa 14 Billionen USD katapultieren – mehr als das Siebenfache des aktuellen Wertes. Zum Vergleich: Das weltweite Goldvermögen wird auf etwa 13 Billionen USD geschätzt.
Die entscheidende Frage lautet: Woher soll dieses Kapital kommen? Finks Antwort: Von institutionellen Investoren. Wenn Staatsfonds tatsächlich 2-5% ihrer Portfolios in Bitcoin umschichten, würde dies einen Kapitalzufluss in Billionenhöhe bedeuten. Allein die größten Staatsfonds verwalten zusammen über 10 Billionen USD.
Institutionelle Adaption als Katalysator
Die institutionelle Akzeptanz von Bitcoin hat bereits deutlich an Fahrt aufgenommen. Bank of America empfiehlt wohlhabenden Kunden inzwischen, 1% bis 4% ihres Vermögens in Krypto zu investieren. Selbst der konservative Vermögensverwalter Vanguard hat sein Verbot von Bitcoin-ETFs aufgehoben, was den Kurs in Richtung 94.000 USD steigen ließ.
Spot-Bitcoin-ETFs werden laut Analysten bis zum Marktpeak 2025 etwa 190 Milliarden USD an verwalteten Vermögen erreichen und könnten bis 2033 auf 3 Billionen USD anwachsen. Diese Entwicklung unterstreicht, dass institutionelles Kapital den Markt zunehmend als legitime Anlageklasse betrachtet.
Perspektiven für Bitcoin-Investoren
Während Finks Prognose am oberen Ende der Expertenmeinungen liegt, gibt es weitere namhafte Stimmen mit bullischen Aussichten. Bernstein hat sein Kursziel für 2025 von 150.000 auf 200.000 USD angehoben. Cryptopolitan erwartet 160.000 USD bis Ende 2025, gestützt durch die positive Stimmung nach dem Halving-Event.
Noch optimistischer zeigt sich Bitcoin-Unternehmer Samson Mow, der sogar mit einem Bitcoin-Preis von 1 Million USD bis Ende 2025 rechnet – wobei er betont, dass dieser Anstieg plötzlich und nicht graduell erfolgen könnte.
Die Bitcoin-Revolution ist längst keine Theorie mehr
Finks Prognose mag auf den ersten Blick utopisch wirken, doch sie basiert auf handfesten Marktentwicklungen. Die Transformation von Bitcoin vom spekulativen Asset zur institutionellen Anlageklasse schreitet mit bemerkenswerter Geschwindigkeit voran.
Für Anleger bedeutet dies: Die Bitcoin-Revolution ist keine Zukunftsmusik mehr – sie findet jetzt statt, angeführt von den größten Finanzinstitutionen der Welt. Ob 700.000 Dollar realistisch sind, wird die Zeit zeigen. Klar ist jedoch: Die Adaption durch institutionelle Investoren hat gerade erst begonnen.
nasdaq.com – BlackRock CEO Larry Fink Forecasts $700K Bitcoin Price Amid Inflation Worries
theblock.co – BlackRock’s bitcoin ETF surpasses 800,000 BTC in assets under management after $4 billion inflow streak
coindesk.com – Bitcoin ETFs Are Now BlackRock’s Top Revenue Source, Exec Says
(Photo by Michael M. Santiago/Getty Images)