Buena holt sich 53,4 Millionen Euro – Wie das Berliner Proptech-Start-up mit KI die zersplitterte Immobilienbranche aufrollt

Prop-Tech Start-up Buena sichert sich 53,4 Millionen VC und rollt die Barnche auf

Das Berliner Proptech-Startup Buena hat soeben 53,4 Millionen Euro in einer Series-A-Finanzierungsrunde eingesammelt – und demonstriert damit eindrucksvoll, wie KI-gestützte Geschäftsmodelle auch traditionelle Branchen transformieren können. Mit einer einzigartigen Kombination aus Akquisitionsstrategie und Technologie-Innovation rollt das Team um den 26-jährigen CEO Din Bisevac den fragmentierten deutschen Immobilienverwaltungsmarkt auf.

Ein KI-Roll-up-Modell für einen 13,6-Milliarden-Euro-Markt

Buena verfolgt seit 2023 eine disruptive „AI-Roll-up-Strategie“: Das Unternehmen kauft kleine Immobilienverwaltungen auf, digitalisiert ihre Prozesse und integriert sie in eine KI-gestützte Plattform. Beeindruckend: Bereits über 20 Akquisitionen hat das Proptech abgeschlossen – das entspricht durchschnittlich zwei Übernahmen pro Monat.

Der Markt, den Buena adressiert, könnte kaum reifer für eine digitale Revolution sein. Die deutsche Immobilienverwaltungsbranche ist mit einem Volumen von 13,6 Milliarden Euro zwar riesig, aber extrem zersplittert: Über 30.000 Unternehmen mit durchschnittlich nur fünf Mitarbeitern teilen sich den Kuchen. Noch frappierender: 96,3% der deutschen Immobilienverwalter setzen nach wie vor auf Pre-Cloud-Software.

Vom YouTube-Star zum Forbes-30-under-30-Unternehmer

Die Geschichte von Gründer Din Bisevac liest sich wie ein modernes Startup-Märchen. Mit acht Jahren war der in Bosnien und Herzegowina geborene Bisevac bereits einer der ersten YouTube-Stars Deutschlands. Um seinen Kanal zu monetarisieren, brachte er sich selbst bei, einen Webshop zu erstellen. Mit 13 Jahren arbeitete er bereits in einem lokalen IT-Unternehmen. 2019 kam er als Produktdesigner zu Buena, übernahm nach einer Umstrukturierung die CEO-Position und führte die heute so erfolgreiche M&A-Roll-up-Strategie ein. Seine Leistungen brachten ihm einen Platz in der Forbes „30 under 30“-Liste für Europa in der Kategorie Technologie ein.

KI als Treiber für Effizienz und Wachstum

Buenas Technologie automatisiert Routineaufgaben wie Buchhaltung, Mieteinzug und Mieterkommunikation – Prozesse, die in traditionellen Verwaltungen enorme Ressourcen binden. „Ein traditioneller Immobilienverwalter hat etwa 30% seiner Belegschaft in der Buchhaltung – Arbeit, die wir jetzt vollständig automatisieren können“, erklärt das Unternehmen. Wichtig: Buena sieht KI nicht als Ersatz für menschliche Arbeitskräfte, sondern als Verstärkung, die es Immobilienverwaltern ermöglicht, sich auf komplexe Problemlösungen und bedeutungsvolle Kundeninteraktionen zu konzentrieren.

Die Zahlen sprechen für sich: 60.000 Wohneinheiten verwaltet Buena bereits in Deutschland, 5.000 Vermieter stehen auf der Warteliste. Das Umsatzwachstum lag 2023 bei über 300%, 2024 sogar bei über 500%.

Bisevac selbst erklärt seine Motivation: „Als wir 2023 begannen, Immobilienverwalter zu akquirieren, hielten uns viele für verrückt. Heute werden KI-gestützte Zusammenschlüsse als die Zukunft der Dienstleistungsbranche anerkannt.“

Google Ventures und Top-Investoren setzen auf deutsche Proptech-Innovation

Die beeindruckende Series-A-Runde wurde von GV (ehemals Google Ventures) angeführt – einem Schwergewicht, das über 10 Milliarden US-Dollar verwaltet und bereits Unternehmen wie Uber, Slack und GitLab unterstützt hat. Auch 20VC, Stride und der Bestandsinvestor Capnamic beteiligten sich.

Harry Stebbings von 20VC unterstreicht das außergewöhnliche Potenzial: „Ich bin in 170 Unternehmen investiert. Wenn ich all mein Geld in nur eines stecken könnte, wären es Din Bisevac und Buena.“ GV-Partner Vidu Shanmugarajah ergänzt: „Buena bringt Technologie in einen Bereich, der historisch offline war. Durch die Kombination einer einzigartigen KI-geführten Übernahmestrategie, operativer Exzellenz und einer produktorientierten Denkweise transformiert Buena die Immobilienverwaltung vollständig.“

Von Deutschland in die Welt

Mit dem frischen Kapital will Buena zunächst die Expansion in Deutschland vorantreiben. Das 24-köpfige Team soll deutlich wachsen. Gleichzeitig bereitet das Unternehmen bereits den Sprung in die USA vor, wo das Marktpotenzial laut Buena rund 650 Milliarden US-Dollar beträgt.

Digitale Champions statt analoger Dienstleister

Buenas Erfolg zeigt exemplarisch, wie KI-gestützte Plattformen traditionelle Branchen revolutionieren können. Statt nur digitale Werkzeuge anzubieten, kauft das Unternehmen bestehende Marktteilnehmer auf und transformiert sie von innen heraus – eine Strategie, die in weiteren fragmentierten Dienstleistungsmärkten Schule machen könnte.

Für Immobilieninvestoren und -besitzer verspricht dieser Ansatz nicht nur effizientere Verwaltung, sondern auch mehr Transparenz und besseren Service. In einem Land mit einer der niedrigsten Wohneigentumsquoten in der OECD (nur 46%) könnte Buena so auch dazu beitragen, Immobilienbesitz zugänglicher und attraktiver zu machen.

startbase.com – Buena sichert sich 53,4 Mio. Euro

trendingtopics.eu – Buena: Berliner PropTech sichert sich 58 Millionen Dollar, will Immobilienbranche digitalisieren

sifted.eu – GV and Harry Stebbings back German proptech Buena in $26.5m Series A

axios.com – Buena bags $58M to digitize property management

(c) Foto: Buena

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