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DAX-Konzerne setzen auf Bitcoin: Wie deutsche Unternehmen ihre Treasury-Strategien neu ausrichten

Bitcoin in Germany

Der Paradigmenwechsel bei deutschen Großunternehmen ist in vollem Gange: Bitcoin etabliert sich als strategische Komponente in den Treasury-Strategien von DAX-Konzernen. Mit einem Marktwert, der mittlerweile alle 40 DAX-Unternehmen zusammen übertrifft, wird die digitale Leitwährung von immer mehr institutionellen Playern als Diversifikationsinstrument entdeckt. Während US-Unternehmen wie Strategy (ehemals MicroStrategy) bereits seit 2020 Bitcoin in ihren Bilanzen führen, ziehen nun auch deutsche Konzerne nach – ein Trend mit weitreichenden Implikationen für den Finanzmarkt.

Vom Frankfurter Mittelständler zum DAX-Konzern: Die Bitcoin-Treasury-Revolution

Während die USA mit MicroStrategy den Vorreiter stellte, hat sich ein Frankfurter Mittelständler als deutsches Pendant positioniert. Das Unternehmen wandelt seit 2020 regelmäßig Gewinne in Bitcoin um und gilt damit als Pionier der deutschen Unternehmenswelt. Inspiriert von MicroStrategy’s Erfolgsgeschichte, deren Aktie seit Beginn der Bitcoin-Strategie im August 2020 um mehr als 2.000 Prozent gestiegen ist, setzen nun auch größere deutsche Unternehmen auf die Kryptowährung.

In Europa hat sich parallel dazu The Blockchain Group AG als „Europas erste Bitcoin Treasury Company“ etabliert. Das an der Euronext Growth Paris gelistete Unternehmen hält mittlerweile hunderte Bitcoin und markiert damit einen philosophischen Wandel: Bitcoin wird nicht mehr als spekulativer Vermögenswert betrachtet, sondern als Kernkapital in einer digital knappen Wirtschaft.

Deutsche Banken als treibende Kraft der Krypto-Adoption

Die deutsche Finanzwelt vollzieht eine bemerkenswerte Kehrtwende. Die Deutsche Bank, Deutschlands größtes Kreditinstitut, plant ab 2026 einen Bitcoin-Custody-Service anzubieten. Marion Laboure, Analystin bei Deutsche Bank Research, bringt es auf den Punkt: „Mit einer Marktkapitalisierung von mehr als einer Billion US-Dollar sind Kryptowährungen zu wichtig, um sie zu ignorieren.“ Die Bank erkennt, dass Bitcoin das Potenzial hat, zum „Gold des 21. Jahrhunderts“ zu werden – eine Einschätzung, die noch vor wenigen Jahren undenkbar gewesen wäre.

Institutionelle Infrastruktur nimmt Formen an

Die Deutsche Börse hat mit der Deutsche Börse Digital Exchange (DBDX) eine eigene Krypto-Spot-Plattform für institutionelle Kunden gestartet. Hier können Großanleger wie Banken und Versicherungsunternehmen Bitcoin, Ether und andere Kryptowährungen handeln.

Die DZ Bank, zweitgrößte Bank Deutschlands, verfolgt ebenfalls eine ambitionierte Krypto-Strategie mit ihrer „Digitalverwahrplattform“. Diese ermöglicht die Verwahrung von Kryptowertpapieren, darunter eine Krypto-Anleihe von Siemens.

Auch die dwpbank und die V-Bank haben 2024 wichtige Schritte unternommen: Während die dwpbank eine Kryptoverwahrlizenz beantragt und bereits erfolgreiche Pilottransaktionen durchgeführt hat, erhielt die V-Bank im Mai 2024 ihre Lizenz und bereitet sich auf Krypto-Dienstleistungen für institutionelle Kunden vor.

Globaler Wettbewerb um Bitcoin-Treasury-Strategien

Im globalen Kontext stehen deutsche Unternehmen erst am Anfang. Am 25. Februar 2025 hielten 80 börsennotierte Unternehmen weltweit 632.381 BTC im Wert von 55,89 Milliarden USD in ihren Bilanzen. Weitere 20 private Unternehmen verfügten über 424.126 BTC im Wert von 37,49 Milliarden USD.

Strategy (ehemals MicroStrategy) führt die Liste mit 478.740 BTC an – ein Vermögenswert von 42,22 Milliarden USD. Prognosen von Architect Partners deuten darauf hin, dass bis 2030 etwa 25% der S&P 500-Unternehmen in Bitcoin investieren könnten.

Regulatorische Klarheit als Katalysator

Die regulatorische Landschaft entwickelt sich zugunsten institutioneller Krypto-Investments. In der EU gilt MiCA seit Ende 2024 vollumfänglich, was für klarere Pflichten bei Whitepapers, Zulassungen und Aufsicht sorgt.

In den USA wurden während der „Crypto Week“ vom 14. bis 18. Juli 2025 drei Gesetzesentwürfe vorgestellt, die einen umfassenden regulatorischen Rahmen schaffen sollen. Dieser strategische Wandel unterstreicht die Absicht der USA, zur „Krypto-Hauptstadt der Welt“ zu werden.

Der deutsche Anleger blickt optimistisch in die Zukunft

Die Strategy& Crypto Survey 2025 zeigt eine bemerkenswerte Stimmung unter deutschen Anlegern: Mehr als 75% wollen ihre Krypto-Investments ausbauen. Die Erwartungen an den Bitcoin-Kurs sind entsprechend hoch – zum Jahresende rechnen deutsche Anleger mit einem Kurs von 136.000 US-Dollar.

Bitcoin durchbrach am 4. Dezember 2024 erstmals die 100.000-Dollar-Marke und konnte allein seit der Wahl von Donald Trump im November um rund 80% an Wert zulegen. Unter dem kryptofreundlichen US-Präsidenten erreichte die Kryptowährung kürzlich ein neues Allzeithoch von mehr als 124.000 USD.

Smart Treasury: Die Zukunft der Unternehmensbilanzen

Der Trend zu Bitcoin in Unternehmensbilanzen steht erst am Anfang. Deutsche Unternehmen können von den Erfahrungen internationaler Vorreiter profitieren und eigene Strategien entwickeln, die zu ihrer Risikobereitschaft und ihren langfristigen Zielen passen.

Die Nasdaq hat allerdings die Regeln für Firmen verschärft, die durch die Ankündigung von Bitcoin-Käufen schnelle Kursgewinne erzielen wollen. Künftig müssen bestimmte Unternehmen vor einer Kapitalerhöhung zum Zweck des Kryptokaufs die Zustimmung ihrer Aktionäre einholen.

btc-echo.de – Erste Bitcoin Treasury: So tickt das deutsche MicroStrategy

strategyand.pwc.com – Deutsche Anleger:innen setzen auf langfristiges Potenzial von Krypto-Assets

deutsche-bank.com – Bitcoin könnte das Gold des 21. Jahrhunderts werden (Marion Laboure)

dzbank.de – Kryptoassets: DZ BANK startet eigene Digitalverwahrplattform

btc-echo.de – Institutionelle Adoption: Deutsche Börse startet Krypto-Plattform

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