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Ethereum startet sein Jahrzehntprojekt: 10.000 Transaktionen pro Sekunde, Quantensicherheit und eine völlig neue Blockchain-Architektur

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Ethereum bereitet sich auf den nächsten Quantensprung vor: Justin Drake, führender Forscher der Ethereum Foundation, hat unter dem Namen „lean Ethereum“ eine zehnjährige Transformation enthüllt, die das Netzwerk revolutionieren soll. Das Ziel? Eine Blockchain, die 10.000 Transaktionen pro Sekunde auf Layer 1 und eine Million TPS auf Layer 2 bewältigt – ohne Kompromisse bei Dezentralisierung oder Uptime. Gleichzeitig soll das Netzwerk gegen die aufkommende Bedrohung durch Quantencomputer gewappnet werden.

Die drei Säulen der „Lean Ethereum“-Architektur

Im Kern besteht die neue Architektur aus drei fundamentalen Sublayern, die Ethereum komplett neu definieren werden. Die „Beacon Chain 2.0“ bildet als „lean consensus“ das Fundament mit maximaler Sicherheit und Dezentralisierung. Sie soll Finalität nicht mehr in Minuten, sondern in Sekunden erreichen – ein Game-Changer für alle Anwendungen, die schnelle Bestätigungen benötigen.

Als zweite Säule fungieren „Blobs 2.0“ (lean data) – quantenresistente Datenstrukturen, die den Durchsatz dramatisch steigern und gleichzeitig die Entwicklererfahrung verbessern. Sie ermöglichen granulare Größenanpassungen und bewahren dabei die vertraute Calldata-Funktionalität.

Die dritte Komponente, „EVM 2.0“ (lean execution), bringt einen minimalen, SNARK-freundlichen Befehlssatz – möglicherweise basierend auf RISC-V. Diese Evolution der Ethereum Virtual Machine beschleunigt Proving- und Verifikationsprozesse, während sie vollständige Kompatibilität mit bestehenden Anwendungen gewährleistet.

Quantenresistenz als Überlebensstrategie

Die Bedrohung durch Quantencomputer ist keine ferne Zukunftsmusik mehr – Drake erwartet relevante Entwicklungen innerhalb der nächsten Dekade. „Lean Ethereum“ setzt daher konsequent auf hash-basierte Kryptographie als fundamentales Primitiv über alle Schichten hinweg. Diese Strategie ersetzt bestehende kryptographische Konstrukte wie BLS-Aggregatsignaturen und KZG-Commitments durch quantenresistente Alternativen und harmoniert perfekt mit der wachsenden Bedeutung von Zero-Knowledge-Proofs im Ethereum-Ökosystem.

Fort Mode vs. Beast Mode: Flexibilität in jeder Situation

Eine besonders clevere Innovation sind die zwei strategischen Betriebsmodi von „lean Ethereum“. Der „Fort Mode“ maximiert Sicherheit und Widerstandsfähigkeit – ideal für Krisenzeiten oder bei Angriffen durch staatliche Akteure.

Im Gegensatz dazu entfesselt der „Beast Mode“ die volle Skalierbarkeit und Performance des Netzwerks unter normalen Bedingungen. Diese duale Strategie stellt sicher, dass Ethereum unter allen Umständen funktionsfähig bleibt.

Drake beschreibt die Philosophie dahinter als „Leistungsüberfluss unter der Einschränkung nicht verhandelbarer Kontinuität, maximaler Härte und erfrischender Einfachheit“ – ein klares Bekenntnis zu den Kernwerten des Netzwerks.

Ethereum als langfristiges Fundament für das Internet of Value

Die Ambitionen hinter „lean Ethereum“ gehen weit über technische Verbesserungen hinaus. Mit einer beeindruckenden 100% Uptime seit Genesis, unvergleichlicher Client-Diversität und aktuell 130 Milliarden USD an wirtschaftlicher Sicherheit (bald möglicherweise 1 Billion USD) positioniert sich Ethereum als Infrastruktur für Jahrhunderte.

„Ethereum muss alles überleben“, betont Drake. „Wenn das Internet funktioniert, funktioniert Ethereum.“ Diese Vision steht im Einklang mit Vitalik Buterins Wunsch, den technischen Stack zu vereinfachen und die Blockchain-Netzwerkarchitektur so schlank wie Bitcoin zu gestalten.

Strategische Vereinfachung statt technischer Überfrachtung

„Lean Ethereum“ ist mehr als eine technische Roadmap – es ist eine ingenieurstechnische Ästhetik. Das Konzept basiert auf minimalen Modulen, gekapselter Komplexität und formaler Verifikation. Statt immer neue Funktionen hinzuzufügen, werden veraltete Komplexitäten beschnitten und Primitive standardisiert.

Diese Fokussierung auf das Wesentliche folgt Buterins Erkenntnis, dass „zu viel technische Entwicklung bei Ethereum zu übermäßigen Entwicklungsausgaben, Sicherheitsrisiken und einer insularen Forschungs- und Entwicklungskultur beigetragen hat“ – oft im Streben nach Vorteilen, die sich letztlich als illusorisch erwiesen haben.

Der Weg zum Internet der Werte

Mit „lean Ethereum“ bereitet sich das Netzwerk darauf vor, das Fundament des Internet of Value zu werden – eine Infrastruktur, die Hunderte von Billionen Dollar über Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte sichern kann. Die Kombination aus drastisch erhöhter Performance, Quantenresistenz und eleganter Einfachheit könnte Ethereum endgültig als die dominierende Blockchain-Plattform etablieren.

Für Entwickler, Investoren und Unternehmen im Blockchain-Bereich eröffnet diese langfristige Vision neue Horizonte: Ein Ökosystem, das nicht nur skaliert, sondern auch den technologischen Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte gewachsen ist.

Ethereum Foundation Blog – lean Ethereum (Justin Drake)

Cointelegraph – Ethereum Researcher Touts ‚Lean Ethereum‘ To Simplify Technical Complexity

Bitcoin Ethereum News – 10-Year Gameplan: Ethereum Targets Quantum-Safe Security, Fast Transactions

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