[ccpw id="4879"]

Fed lockert erstmals seit 2024 – warum Bitcoin trotzdem über 116.000 Dollar bleibt

Die US-Notenbank hat den Leitzins erstmals seit Dezember 2024 gesenkt – ein Schritt, den Märkte weltweit mit Spannung erwartet haben. Mit der Reduzierung auf 4,00-4,25 Prozent signalisiert die Fed eine vorsichtige geldpolitische Wende.

Die US-Notenbank hat den Leitzins erstmals seit Dezember 2024 gesenkt – ein Schritt, den Märkte weltweit mit Spannung erwartet haben. Mit der Reduzierung auf 4,00-4,25 Prozent signalisiert die Fed eine vorsichtige geldpolitische Wende. Besonders bemerkenswert: Während traditionelle Finanzmärkte gemischt reagierten, zeigt sich Bitcoin mit Kursen um die 116.000-Dollar-Marke erstaunlich robust. Diese Entwicklung unterstreicht die wachsende Rolle von Kryptowährungen als eigenständige Anlageklasse in einem zunehmend komplexen Zinsumfeld.

Fed senkt behutsam – Powells Gratwanderung zwischen Wirtschaft und Politik

Die Federal Reserve hat am 17. September 2025 den US-Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 4,00-4,25 Prozent gesenkt. Diese moderate Anpassung wurde mit überwältigender Mehrheit beschlossen – 11 von 12 stimmberechtigten Fed-Mitgliedern unterstützten den vorsichtigen Kurs. Einzig der kürzlich ernannte Stephen Miran plädierte für eine stärkere Senkung, was im politischen Washington für Diskussionen sorgte.

Fed-Chef Jerome Powell begründete die Entscheidung mit einem schwächelnden Arbeitsmarkt und nach unten revidierten Beschäftigungszahlen. Im August entstanden nur 22.000 neue Arbeitsplätze außerhalb der Landwirtschaft. „Es gab heute überhaupt keine breite Unterstützung für eine Senkung um 50 Basispunkte“, stellte Powell während der Pressekonferenz klar und signalisierte damit die behutsame Strategie der Zentralbank. Trotz politischen Drucks, insbesondere aus dem Weißen Haus, wahrt die Fed ihre Unabhängigkeit – ein Balanceakt, der für die Glaubwürdigkeit der US-Geldpolitik entscheidend bleibt. Die Fed steckt in einem Dilemma zwischen Arbeitsmarktlage und drohenden Inflationsschub aufgrund der Zollpolitik. Sie muss sich des Verdachts erwehren, ihre Geldpolitik wegen des Drängens aus dem Weißen Haus zu lockern.

Bitcoin demonstriert Stärke im Zinswendeumfeld

Während traditionelle Märkte mit gemischten Reaktionen auf die Fed-Entscheidung reagierten – der Dow Jones erreichte zunächst ein Rekordhoch, bevor Gewinnmitnahmen einsetzten – zeigt sich Bitcoin bemerkenswert stabil. Die führende Kryptowährung hält sich fest um die 116.000-Dollar-Marke und demonstriert damit eine wachsende Unabhängigkeit von konventionellen Geldpolitikentscheidungen. Diese Entwicklung bestätigt die These vieler Krypto-Analysten, dass Bitcoin durch seine begrenzte Angebotsstruktur und die robuste globale Nachfrage als alternative Wertanlage zunehmend gegen traditionelle Marktvolatilität immunisiert wird.

Transatlantische Zinsdifferenz: Herausforderung für Europa

Die Zinsdifferenz zwischen den USA und Europa wächst mit der jüngsten Fed-Entscheidung weiter an. Während die US-Leitzinsen nun bei 4,00-4,25 Prozent liegen, verharrt der EZB-Einlagensatz bei 2,0 Prozent. Diese Diskrepanz hat weitreichende Auswirkungen auf Kapitalströme und Währungsmärkte.

Europäische Zentralbanker beobachten diese Entwicklung mit Sorge, da höhere US-Zinsen Kapital aus Europa abziehen können. Für europäische Exporteure bedeutet dies potenziell eine doppelte Herausforderung: Ein stärkerer Euro erschwert den Absatz auf internationalen Märkten, während gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber US-Unternehmen sinkt.

Die EZB steht nun vor dem Dilemma, entweder mit eigenen Zinserhöhungen nachzuziehen – was das ohnehin schwächere Wirtschaftswachstum in Europa belasten könnte – oder die Zinsdifferenz zu akzeptieren und mit anderen geldpolitischen Instrumenten gegenzusteuern.

Politische Dimension der Fed-Entscheidung

Die Zinssenkung erfolgt in einem politisch aufgeladenen Umfeld. US-Präsident Donald Trump hatte wiederholt größere Zinssenkungen gefordert und sogar versucht, Einfluss auf die Besetzung der Fed zu nehmen. Die demokratische Senatorin Elizabeth Warren bezeichnete den von Trump favorisierten Stephen Miran als „Trumps Marionette“ und warnte vor einem Verlust der Unabhängigkeit der Zentralbank.

Powell navigierte diese politischen Gewässer geschickt, indem er an der datenbasierten Entscheidungsfindung der Fed festhielt und gleichzeitig die Tür für weitere moderate Zinssenkungen in diesem Jahr offenhielt – abhängig von der wirtschaftlichen Entwicklung. Die neuen Leitzinsprojektionen der Fed stellen bis zum Jahresende 2025 zwei weitere Senkungsschritte in Aussicht. Diese Strategie unterstreicht die Bedeutung einer unabhängigen Geldpolitik, die sich an wirtschaftlichen Realitäten statt an politischen Wünschen orientiert.

Krypto als stabilisierende Kraft im volatilen Marktumfeld

Die Stabilität von Bitcoin trotz der geldpolitischen Anpassungen markiert einen bedeutenden Meilenstein in der Entwicklung digitaler Assets. Während früher Zinssenkungen oft zu unmittelbaren Kursreaktionen bei Kryptowährungen führten, zeigt sich heute ein differenzierteres Bild.

Bitcoin hat sich zunehmend als eigenständige Anlageklasse etabliert, deren Wertentwicklung nicht mehr primär von den Zinsentscheidungen der Zentralbanken abhängt. Vielmehr spielen fundamentale Faktoren wie die Halbiermechanismen, institutionelle Akzeptanz und die wachsende Integration in das traditionelle Finanzsystem eine immer größere Rolle.

Für Investoren bietet diese Entkopplung neue Diversifikationsmöglichkeiten. In einem Umfeld, in dem traditionelle Anlageklassen stark von Zentralbankentscheidungen abhängen, eröffnet Bitcoin als teilweise unkorrelierter Vermögenswert attraktive Portfolio-Optionen.

Strategische Ausblicke für smarte Anleger

Die Fed hat signalisiert, dass – vorbehaltlich künftiger Wirtschaftsdaten – in diesem Jahr noch weitere Zinssenkungen um jeweils 0,25 Prozentpunkte möglich sind. Diese behutsame Lockerung der Geldpolitik schafft ein Umfeld, in dem sowohl traditionelle als auch digitale Assets profitieren können.

Für strategische Investoren bietet diese Situation mehrere Handlungsoptionen: Die Kombination aus US-Anleihen mit attraktiven Renditen und einer Bitcoin-Position als Inflationsschutz kann ein ausgewogenes Portfolio schaffen, das sowohl von den höheren US-Zinsen als auch von der strukturellen Stärke der führenden Kryptowährung profitiert. Die aktuelle Marktphase belohnt damit besonders jene Anleger, die traditionelle und innovative Anlageklassen intelligent kombinieren.

tagesschau.de – Erstmals in diesem Jahr US-Notenbank Fed senkt Leitzins leicht (ARD-aktuell)

spiegel.de – US-Notenbank: Fed senkt Leitzins um 0,25 Prozentpunkte (Patrick Mariathasan)

capital.de – US-Notenbank Fed senkt Zinsen, und Powell setzt Spitze gegen Trump (Jannik Tillar)

lbbw.de – Fed-Zinsentscheid 2025: Aktueller Leitzins und Prognosen (LBBW Research)

finanznachrichten.de – Bitcoin klettert über 116.000 US-Dollar – Anleger setzen auf Zinssenkungen der Fed (Finanznachrichten.de)

About the author

Bild von Nico Wirtz

Nico Wirtz

Der gelernte TV-Journalist hat Nachrichten und Dokumentationen gemacht, ebenso wie Talk und Entertainment für ProSieben, Kabeleins und TELE5 - am Ende ist es immer die gute Geschichte, die zählt. Emotionales Storytelling zieht sich durch sein ganzes Leben - ob als Journalist, PR- und Kommunikations-Profi, der für große Marken, wie BOGNER, L'Oréal oder Panthene an Kampagnen mitgewirkt hat, oder hier bei MARES als Chefredakteur.
Share this article:

Related Articles