[ccpw id="4879"]

Fed-Schock trifft Bitcoin: Warum Analysten jetzt einen erneuten Preissturz erwarten

Federal Reserve Warnung BTC

Bitcoin erlebt einen dramatischen Preiseinbruch – von $108.000 auf zeitweise unter $86.000. Hinter dieser Talfahrt steckt ein makroökonomisches Doppelschlagrisiko: Die Federal Reserve dämpft die Hoffnungen auf aggressive Zinssenkungen für 2025, während die Bank of Japan eine Zinserhöhung signalisiert. Diese Kombination löst eine Kettenreaktion in den Märkten aus, die besonders gehebelte Positionen trifft und zu massiven Liquidationen führt.

Das Doppelschlagrisiko: Fed-Warnung und japanische Zinswende

Die überraschende Ankündigung der Federal Reserve, 2025 weniger Zinssenkungen als erwartet vorzunehmen, erschütterte die Kryptomärkte. Fed-Chef Jerome Powell warnte zudem, dass Trumps geplante Zollpolitik „wahrscheinlich zu höherer Inflation und langsamerem Wachstum“ führen werde – eine Kombination, die weitere Zinssenkungen erschwert.

Parallel dazu signalisierte Bank of Japan-Gouverneur Kazuo Ueda eine mögliche Zinserhöhung beim Dezember-Treffen. Diese Entwicklung könnte das Ende von drei Jahrzehnten ultra-niedriger Zinssätze in Japan markieren – mit potenziell weitreichenden Folgen für die globalen Finanzmärkte und insbesondere für Kryptowährungen.

Der gefährliche Yen-Carry-Trade-Effekt

Die japanische Zinserhöhung bedroht den sogenannten Yen-Carry-Trade – eine Strategie, bei der Investoren in Yen zu niedrigen Zinsen leihen und das Geld in höher verzinste Anlagen investieren. BitMEX-Mitgründer Arthur Hayes verband die makroökonomische Neubewertung direkt mit Bitcoins jüngstem Rückgang: „BTC stürzte ab, weil BOJ Dezember-Zinserhöhung ins Spiel brachte. USDJPY 155-160 macht BOJ hawkish.“ Ein stärkerer Yen durch höhere Zinsen macht diese Carry-Trades teurer und zwingt Investoren, Risikopositionen massenhaft abzuwickeln.

Historisches Muster wiederholt sich

Krypto-Analysten sehen beunruhigende Parallelen zu früheren Markteinbrüchen. Benjamin Cowen erinnerte daran: „Im Juli 2024 senkte die Fed die Zinsen, während die BOJ die Zinsen erhöhte, was zur Abwicklung des Carry-Trades führte. Bitcoin kapitulierte und fand eine Woche später ein Tief.“

Eine ähnliche Situation ereignete sich im August 2024, als eine überraschende BOJ-Erhöhung einen 20-prozentigen Bitcoin-Preissturz auf $49.000 auslöste und Liquidationen in Höhe von $1,7 Milliarden verursachte.

Die technische Analyse bestätigt das negative Bild: Der Preis hat eine Bärenflagge auf dem Tages-Chart validiert, nachdem er unter die untere Grenze bei $90.300 gefallen ist. Ein täglicher Kerzenschluss unter diesem Niveau könnte den Abwärtstrend in Richtung $67.700 fortsetzen.

Liquidationskaskade trifft den Markt hart

Die Marktturbulenzen führten zu einer massiven Welle von Zwangsliquidationen. In nur 24 Stunden wurden gehebelte Krypto-Positionen im Wert von fast $2 Milliarden liquidiert. Mehr als 396.000 Trader wurden ausgelöscht, wobei die größte Einzelposition – eine $36,78 Millionen schwere BTC-USD-Position – auf der dezentralen Börse Hyperliquid getroffen wurde.

Longs machten mit $1,39 Milliarden den Großteil der Liquidationen aus, während Short-Liquidationen $137 Millionen des Gesamtbetrags ausmachten – ein klares Zeichen dafür, dass viele Trader auf weiter steigende Kurse gesetzt hatten.

Die Trump-Inflation-Gleichung

Brian Rudick von GSR erklärte, dass Bedenken über Trumps Zollpolitik, die zu erhöhter Inflation führen könnte, den Kryptomarkt anfällig für einen Ausverkauf machten. Diese potenzielle „Trump-Inflation“ stellt die Fed vor ein Dilemma: Einerseits könnte sie Zinssenkungen verlangsamen müssen, um die Inflation zu bekämpfen. Andererseits könnte eine zu straffe Geldpolitik das Wirtschaftswachstum gefährden.

Trotz des aktuellen Ausverkaufs bleibt Rudick langfristig optimistisch: „Ich sehe dies als eine gesunde Korrektur auf dem Weg zu letztendlich viel höheren Kursen.“ Sein Argument: Wenn Trump weiterhin seine Wahlkampfversprechen bezüglich Krypto einhält, wie die Einrichtung einer föderalen Bitcoin-Reserve, könnten die Preise wieder deutlich steigen.

Strategische Positionierung für smarte Investoren

Diese Marktkorrektur bietet strategisch denkenden Anlegern Chancen. Die Kombination aus technischen Faktoren und makroökonomischen Entwicklungen schafft ein Umfeld, in dem gut informierte Investoren Positionen zu günstigeren Preisen aufbauen können.

Die historischen Parallelen zu früheren Korrekturphasen deuten darauf hin, dass nach der initialen Schockwelle eine Stabilisierung und anschließende Erholung folgen könnte – besonders wenn die positiven regulatorischen Entwicklungen unter der Trump-Administration weiter Fahrt aufnehmen.

fortune.com – Crypto markets crash after epic rally, sending Bitcoin back below $100,000

cointelegraph.com – Bitcoin Price Slumps to $85K Amid Japan Rate Hike Expectations

theblock.co – Crypto liquidations near $2 billion as bitcoin rout deepens

beincrypto.com – Yen Carry Crypto Trading Over? Japan Signals Rate Hike

About the author

Bild von Hardy Eberle

Hardy Eberle

Hardy Eberle kennt das Spiel – und zwar seit über 20 Jahren. Als Marketingprofi aus der iGaming-Welt hat er internationale Marken groß gemacht, Web3-Projekte aufs nächste Level gebracht und mehr als einmal bewiesen, wie man aus Ideen echten Impact macht. Heute taucht er tief in die Welt von Krypto und Blockchain ein – mit klarem Blick, spitzer Zunge und einem Radar für Trends, lange bevor sie Mainstream werden.
Share this article:

Related Articles