Nico Wirtz

Gold, Öl, Krypto: So reagieren DAX, Dow & Co. auf den US-Angriff – und diese Strategien brauchen Anleger jetzt

Finanzmarkt nach Angriff USA auf Iran

Die geopolitischen Spannungen nach dem US-Angriff auf den Iran haben die globalen Märkte in Aufruhr versetzt. Während Gold als klassischer „sicherer Hafen“ neue Höchststände erreicht, erleben Ölpreise drastische Schwankungen und die großen Aktienindizes reagieren nervös. Für Anleger stellt sich nun die entscheidende Frage: Welche Strategie ist in diesem Umfeld die richtige?

Drei Szenarien für die Weltmärkte

Szenario 1: Begrenzte Eskalation. Die US-Angriffe bleiben auf iranische Atomanlagen beschränkt, und beide Seiten vermeiden eine weitere Zuspitzung. In diesem Fall dürften wir einen moderaten Ölpreisanstieg von 5-10 Dollar pro Barrel erleben, während DAX, Dow und S&P500 nach kurzem Schock zur Normalität zurückkehren.

Deutlich dramatischer zeigt sich Szenario 2: Bei einer umfassenden militärischen Konfrontation könnten Ölpreise auf bis zu 100 Dollar explodieren. „Die Märkte werden zunächst alarmiert sein“, warnte Mark Spindel von Potomac River Capital. Besonders anfällig: Der Dow Jones und S&P500, die mit Abschlägen von bis zu 15% rechnen müssten.

Szenario 3 bietet Hoffnung: Eine diplomatische Deeskalation würde nach anfänglichen Turbulenzen schnell zur Markterholung führen. Historische Parallelen zeigen, dass nach geopolitischen Schocks oft eine Erholungsphase mit durchschnittlich 2,3% Kursgewinnen innerhalb von zwei Monaten folgt.

Gold, Öl, Bitcoin: Wer profitiert vom Konflikt?

Gold hat bereits mit einem Rekordhoch auf die Spannungen reagiert. Als klassischer Krisengewinner könnte das Edelmetall weiter zulegen, sollte sich die Lage verschärfen.

Beim Öl hängt alles vom Eskalationsgrad ab: Eine Blockade der Straße von Hormus könnte den Preis in ungeahnte Höhen treiben und weltweit Inflationsängste schüren.

Der Kryptomarkt zeigt sein Janusgesicht: Kurzfristig reagiert Bitcoin mit erhöhter Volatilität, langfristig könnte er jedoch als „digitales Gold“ von Kapitalflucht aus traditionellen Märkten profitieren.

Anlagestrategien: Je nach Risikoappetit

Mutige Anleger wittern ihre Chance: Sie setzen auf Energieaktien, Gold-ETFs und eventuell sogar auf Hebelprodukte, um von den erwarteten Preissprüngen bei Öl und Gold zu profitieren. Auch selektive Investments in Rüstungsaktien könnten sich angesichts der Eskalation auszahlen – allerdings mit dem Risiko starker Kursschwankungen.

Für gemäßigte Anleger empfiehlt sich ein ausgewogener Mix: 60% in breit diversifizierte ETFs wie MSCI World, 20% in defensive Einzelaktien und 20% in Gold und Rohstoffe als Absicherung. Stop-Loss-Orders helfen, das Risiko zu begrenzen.

Sicherheitsorientierte Investoren fahren in turbulenten Zeiten am besten mit einer defensiven Strategie: Kurzlaufende Staatsanleihen, physisches Gold und dividendenstarke Aktien aus wenig zyklischen Branchen wie Gesundheit oder Basiskonsumgüter bilden das Rückgrat des Portfolios. Liquidität ist hier das A und O – um bei weiteren Kursrücksetzern günstig nachkaufen zu können.

Historische Lehren für Krisenzeiten

Ein Blick in die Vergangenheit macht Mut: Nach dem Irak-Krieg 2003 erholten sich die Märkte innerhalb weniger Wochen. Auch nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine folgten auf den initialen Schock rasche Kursgewinne.

Die wichtigste Lektion: Panikverkäufe sind fast immer der falsche Weg. Wer langfristig denkt und antizyklisch handelt, kann sogar von der Krise profitieren. Diversifikation bleibt dabei der Schlüssel zum Erfolg.

T-Online: Artikel „Ölpreise: Experten rechnen nach US-Angriff mit Anstieg“ https://www.t-online.de/finanzen/aktuelles/wirtschaft/id_100786452/oelpreise-experten-rechnen-nach-us-angriff-mit-anstieg.html

Reuters via Bloomberg-Zitaten, zitiert in diversen Berichten zum US-Angriff auf iranische Atomanlagen

Merkur: Berichte und Szenarioanalysen zum US-Eingriff im Nahost-Konflikt https://www.merkur.de/politik/nahost-eskalation-fuer-einen-moeglichen-us-eingriff-gibt-es-zwei-wahrscheinliche-szenarien-zr-93793650.html

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