Italienische Luxusmarken demonstrieren Stärke®

Während Lamborghini und Ferrari Rekordmargen von 27 und 28,2 Prozent erzielen, steigen die Verkaufszahlen stetig an. Deutschland etabliert sich mit 1000 verkauften Lamborghinis erstmals als zweitwichtigster Markt. Die italienischen Sportwagenschmieden setzen konsequent auf Exklusivität und überzeugende Qualität statt auf Massenproduktion.

Die italienischen Luxusautomarken Ferrari und Lamborghini demonstrieren eindrucksvoll, wie man auch in herausfordernden Zeiten erfolgreich wirtschaften kann. Während Ferrari laut „Stuttgarter Zeitung“ einen Rekordumsatz von 6,7 Milliarden Euro verzeichnet, kommt die Audi-Tochter Lamborghini auf beachtliche 3,1 Milliarden Euro. Mit Nettomargen von 28,2 bzw. 27 Prozent übertreffen beide Hersteller die Branchenwerte deutlich. Lamborghini konnte mit 10.682 verkauften Fahrzeugen etwas aufholen gegenüber Ferrari mit 13.752 Einheiten.

Exklusivität schafft überdurchschnittliche Ergebnisse

„Unsere Kunden kaufen Autos nicht, weil sie sie brauchen, sondern weil sie sich Träume erfüllen wollen“, erklärt Lamborghini-CEO Stephan Winkelmann die besondere Stellung im Markt. Diese Philosophie erklärt, warum beide Hersteller lieber ein Auto zu wenig als eines zu viel produzieren. Der Ökonom Andrea Giuricin von der Mailänder Bicocca-Universität vergleicht sie daher eher mit Luxuskonzernen wie Hermès als mit anderen Autoherstellern.

Die Strategie der begrenzten Verfügbarkeit zahlt sich aus: Bei Stückpreisen ab 200.000 Euro reagieren die Kunden kaum auf konjunkturelle Schwankungen. Besonders individualisierten Sondermodellen, die bis zu 2,5 Millionen Euro kosten können, bescheren den Herstellern ausgezeichnete Margen.

Beide Unternehmen achten auf eine ausgewogene globale Präsenz. „Wir achten darauf, keinen Einzelmarkt zu dominant werden zu lassen“, betont Winkelmann. So macht China weniger als zehn Prozent des Absatzes aus, während der US-Markt eine größere Bedeutung hat.

Wachstum durch klare Markenstrategie

Die Erfolgsformel der italienischen Hersteller besteht aus einem klaren Bekenntnis zur Exklusivität. „Wir wollen uns nicht nach unten bewegen, sondern in Exklusivität investieren, um die Marge so hoch wie möglich zu halten“, sagt Winkelmann. Dementsprechend gibt es keine Pläne für günstigere Einstiegsmodelle, wie sie etwa Porsche anbietet.

Auch bei der Elektrifizierung gehen beide Unternehmen bedacht vor. Ferrari wird Anfang Oktober sein erstes vollelektrisches Modell präsentieren – ein 2000 PS starker Bolide für 500.000 Euro. Lamborghini plant für 2029 die Einführung seines ersten Elektroautos, den viersitzigen Granturismo-Sportwagen Lanzador als vierte Modellreihe.

Die Produktion bleibt fest in Italien verwurzelt, im sogenannten Motor Valley zwischen Modena und Bologna. Für die Fertigung des ersten Elektroautos plant Lamborghini etwa 500 Neueinstellungen am Firmensitz in Sant’Agata Bolognese. In den vergangenen zwei Jahren wuchs die Mitarbeiterzahl bereits um etwa 1000 auf 3000. Die Auftragsbücher sind prall gefüllt – Kunden müssen zwischen 1,5 und zwei Jahre auf ihre Fahrzeuge warten. Ferrari blickt optimistisch in die Zukunft und erwartet für 2025 eine noch höhere Marge von 29 Prozent.

Artikelquelle: https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.porsche-lamborghini-luxusautos-ruecklichter.eac7e1a7-623e-4d68-ac93-f5e828d2f7da.html

Bildquelle: https://unsplash.com/de/fotos/nahaufnahme-eines-grauen-coupes-in-der-wuste-HBop_t9V9kM

Bildcredits: Foto von Felipe Simo auf Unsplash


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