Franziska Mozart

Labubu-Hype: Wie Plüsch-Monster Marken zu Kultstatus und Umsatz-Boost verhelfen – und was Unternehmen daraus lernen können

Sie stehen stundenlang an, zahlen dreistellige Beträge und teilen jedes Unboxing in den sozialen Medien: Fans der Labubu-Plüschmonster. Was zunächst wie ein kurzlebiger Trend erscheint, hat sich zu einem globalen Phänomen entwickelt, von dem Marken wichtige Lektionen über Knappheitsprinzipien, emotionales Marketing und virale Verbreitung lernen können.

Vom Kinderbuch zum globalen Hype-Produkt

Labubu entstand ursprünglich als Figur in der Kinderbuchreihe „The Monsters“ des in Hongkong geborenen und in den Niederlanden aufgewachsenen Künstlers Kasing Lung. Der Durchbruch kam 2019, als das chinesische Unternehmen Pop Mart eine Partnerschaft mit dem Künstler einging und Labubu als Sammlerstück auf den Markt brachte.

Das Besondere: Die Plüschmonster werden in „Blind Boxes“ verkauft – die Käufer wissen vorher nicht, welche Variante sie enthalten. Mit einem Erscheinungsbild, das „niedlich“ und „gruselig“ vereint – scharfe Zähne treffen auf flauschiges Äußeres – spricht Labubu eine breite Zielgruppe an.

Die Psychologie hinter dem Erfolg

Der Erfolg von Labubu basiert auf mehreren psychologischen Faktoren. Die Knappheit und limitierten Editionen erzeugen FOMO – die Angst, etwas zu verpassen. Dies treibt Sammler dazu, stundenlang anzustehen und Premiumpreise im Wiederverkauf zu zahlen. Gleichzeitig nutzt das Blind-Box-Konzept denselben psychologischen Belohnungsmechanismus wie Glücksspiel. Die Ungewissheit beim Kauf verstärkt den Dopamin-Ausstoß beim Auspacken – selbst wenn Kunden dafür bis zu 2.000 Dollar ausgeben.

Hinzu kommt die emotionale Komponente: Labubu weckt sowohl verspielte Nostalgie als auch moderne Unverfrorenheit und überwindet damit demografische Grenzen.

Social Media als Brandbeschleuniger

Plattformen wie TikTok, Instagram und X (ehemals Twitter) haben sich zum Epizentrum für Labubu-Unboxings entwickelt. Videos, Livestreams und kreative Posts generieren Millionen von Aufrufen und halten den viralen Moment aufrecht.

Prominente Unterstützung spielt dabei eine entscheidende Rolle. Als Lisa von BLACKPINK einen Social-Media-Beitrag mit Labubu veröffentlichte, stieg das Interesse sprunghaft an. Stars wie Rihanna und Dua Lipa wurden mit Labubu-Accessoires gesehen, was das Spielzeug mit High-Fashion und Exklusivität verband.

Was Unternehmen vom Labubu-Phänomen lernen können

Für Marken bietet der Labubu-Erfolg wertvolle Erkenntnisse. „Setzen Sie auf limitierte Editionen, um Dringlichkeit zu erzeugen, und nutzen Sie das Blind-Box-Format, um ein Überraschungselement einzuführen“, rät Branchenkenner Michael Bernecker.

Emotionales Branding ist ein weiterer Schlüsselfaktor. Schaffen Sie Verbindungen zwischen Ihrem Produkt und Kindheitserinnerungen oder persönlicher Identität. Priorisieren Sie organische Inhalte durch Nutzerbeteiligung und setzen Sie auf Influencer-Partnerschaften für authentische Empfehlungen.

Besonders wichtig: Kombiniere Offline-Erlebnisse mit Online-Viralität. Pop Mart nutzt bewusst die Schlangen vor seinen Geschäften als sichtbares Zeichen für die hohe Nachfrage, was weiteres Interesse weckt.

Das Phänomen zeigt: Wenn ein Produkt Teil der persönlichen Geschichte des Verbrauchers wird, fließen Empfehlungen ganz natürlich – ohne dass das Unternehmen viel in traditionelle Werbung investieren muss.

Quelle: CNN – Labubu Doll Plushie Pop Mart Report (2025), https://www.cnn.com/2025/06/21/us/labubu-doll-plushie-pop-mart-dg

Quelle: Talkable – What Labubu Can Teach Us About Referral Marketing, https://www.talkable.com/blog/what-labubu-can-teach-us-about-referral-marketing/

Quelle: Kasing Lung’s Bio and The Monsters, https://en.gallery-kaikaikiki.com/2020/10/bio_kasing-lung/

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