Die Geschichte von Cariad bei VW lehrt uns wichtige Erkenntnisse über mutige Transformationsprojekte. Das Unternehmen wagte den ambitionierten Versuch, ein Software-Kraftzentrum aufzubauen, das die Position deutscher Unternehmen in der digitalen Welt stärken sollte. Ein Unterfangen von der Größenordnung eines SAP.
Neue Wege entstehen beim Gehen
Die aktuelle Neuausrichtung von Cariad bedeutet keineswegs das Ende der digitalen Ambitionen. VW geht nun pragmatisch vor und setzt auf strategische Partnerschaften mit Rivian und XPeng. Gleichzeitig werden die gewonnenen Kompetenzen gezielt dort in den Konzern integriert, wo sie den größten Nutzen bringen. Dies zeigt die Fähigkeit, aus Erfahrungen zu lernen und Strategien anzupassen.
Deutsche Autobauer setzen eigene Maßstäbe
Mercedes demonstriert einen anderen erfolgreichen Ansatz: Mit MB.OS stellt der Konzern sein selbst entwickeltes Betriebssystem vor. Dafür wurden 3000 zusätzliche Softwareentwickler eingestellt – ein klares Bekenntnis zur eigenständigen digitalen Kompetenz. Die Weltpremiere des neuen CLA wird zeigen, wie deutsche Ingenieurskunst und Softwareentwicklung zusammenwachsen.
Die unterschiedlichen Ansätze von VW und Mercedes belegen: Es gibt nicht den einen richtigen Weg. Während VW durch strategische Partnerschaften und Integration vorankommt, baut Mercedes konsequent eigene Strukturen auf. Beide Strategien tragen dazu bei, die deutsche Automobilindustrie im digitalen Zeitalter neu zu positionieren. Das Ziel bleibt dabei dasselbe: In einer Zeit geopolitischer Unsicherheiten die technologische Selbstständigkeit zu wahren und zu stärken.
Artikelquelle: https://www.wiwo.de/unternehmen/auto/cariad-vw-wollte-ein-zweites-sap-erschaffen-mercedes-hat-es-getan-/30252938.html
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