Vom Berliner Startup zum Milliarden-Player – N8N hat geschafft, wovon viele Tech-Gründer nur träumen können. Mit seiner Workflow-Automatisierungsplattform revolutioniert das 2019 gegründete Unternehmen nicht nur die Art, wie Geschäftsprozesse automatisiert werden, sondern hat auch ein Geschäftsmodell etabliert, das die Vorteile von Open Source mit nachhaltiger Monetarisierung verbindet. Das Ergebnis: Eine Bewertung von über einer Milliarde Euro und ein Platz in der exklusiven Unicorn-Liga. Doch wie genau hat N8N diesen beeindruckenden Wachstumspfad beschritten?
Die goldene Mitte zwischen Open Source und Closed Source ist der Fair-Code-Ansatz
Das Geheimnis hinter N8Ns explosivem Wachstum liegt in einem cleveren Lizenzmodell, das traditionelle Open-Source-Konzepte auf den Kopf stellt. Statt einer klassischen GPL-, MIT- oder Apache-Lizenz nutzt das Unternehmen die „Sustainable Use License“ – ein Hybrid-Modell, das die Vorteile beider Welten vereint. Der Quellcode bleibt öffentlich zugänglich und kann von der Community verbessert werden, während gleichzeitig ein nachhaltiges Geschäftsmodell möglich wird.
Die Lizenz ermöglicht kleineren Teams und Einzelnutzern die kostenlose Nutzung, während größere Unternehmen ab einer bestimmten Größe für kommerzielle Nutzung zahlen müssen. Diese Balance hat N8N geholfen, eine beeindruckende Community aufzubauen – über 40.000 Stars auf GitHub und mehr als 500.000 registrierte Nutzer sprechen für sich. Gleichzeitig konnte das Unternehmen ein skalierbares Geschäftsmodell entwickeln, das letztendlich zur Unicorn-Bewertung führte.
Der Fair-Code-Ansatz löst eines der größten Dilemmas im Open-Source-Bereich: Wie kann ein Unternehmen gleichzeitig eine aktive Community fördern und trotzdem profitabel wachsen? Viele Open-Source-Projekte kämpfen mit Monetarisierung, während proprietäre Software oft Schwierigkeiten hat, eine loyale Entwicklerbasis aufzubauen. N8N hat diesen Gordischen Knoten durchschlagen.
Von der Series A zum Unicorn: Der Finanzierungspfad von N8N
Der Weg zur Milliardenbewertung begann für N8N mit einer beeindruckenden Series-A-Finanzierungsrunde im Jahr 2021. Damals sicherte sich das Unternehmen 12 Millionen Dollar unter der Führung von Felicis Ventures, mit Beteiligung von Schwergewichten wie Sequoia Capital. Diese frühe Unterstützung durch namhafte Investoren legte den Grundstein für die spätere Entwicklung zum Unicorn. Was die Investoren überzeugte, war nicht nur die technologische Vision, sondern auch das durchdachte Geschäftsmodell, das Community-Building mit klaren Monetarisierungswegen verband – ein Konzept, das sich deutlich von traditionellen SaaS-Unternehmen oder reinen Open-Source-Projekten abhob.
Darum lieben Entwickler N8N
Die Workflow-Automatisierungsplattform von N8N trifft einen wachsenden Marktbedarf. In einer Zeit, in der Unternehmen jeder Größe ihre Prozesse digitalisieren und automatisieren wollen, bietet N8N eine flexible Lösung, die sowohl für technisch versierte Nutzer als auch für Teams ohne tiefe Programmierkenntnisse zugänglich ist.
Der visuelle Workflow-Builder macht komplexe Automatisierungen intuitiv gestaltbar, während die über 400 verfügbaren Integrationen praktisch jedes gängige Tool oder jede API anbinden können. Von CRM-Systemen über Datenbanken bis hin zu KI-Diensten – N8N verbindet nahtlos, was zuvor in getrennten Silos existierte.
Ein entscheidender Differenzierungsfaktor gegenüber Konkurrenten wie Zapier oder Microsoft Power Automate ist die Self-Hosting-Option. Unternehmen mit strengen Datenschutzanforderungen können N8N auf eigenen Servern betreiben – ein Feature, das besonders in datenschutzsensiblen Märkten wie Europa großen Anklang findet. Diese Flexibilität hat N8N geholfen, in Marktsegmente vorzudringen, die für reine Cloud-Anbieter schwer zugänglich sind.
Die Node.js-basierte Architektur macht die Plattform zudem hochgradig erweiterbar. Entwickler können eigene Nodes erstellen und zur Community beitragen, was zu einem sich selbst verstärkenden Ökosystem führt.
Community als Wachstumstreiber: Der virale Effekt
Bei N8Ns Erfolg spielt die Community eine zentrale Rolle. Durch den offenen Quellcode und die Möglichkeit für Entwickler, eigene Erweiterungen beizusteuern, hat das Unternehmen einen viralen Wachstumsmechanismus geschaffen. Jeder neue Node, jede Integration, die von der Community entwickelt wird, macht die Plattform wertvoller für alle Nutzer – ein klassischer Netzwerkeffekt.
Die Statistiken sprechen für sich: Hunderte von Community-erstellten Nodes erweitern die Funktionalität der Plattform kontinuierlich, während Millionen von Workflows monatlich ausgeführt werden. Diese aktive Beteiligung senkt nicht nur die Entwicklungskosten für N8N selbst, sondern fungiert auch als organischer Marketingkanal. Zufriedene Entwickler werden zu Botschaftern, die das Tool in ihren Netzwerken empfehlen – ein Luxus, den vollständig proprietäre Lösungen selten genießen.
Die Monetarisierungsstrategie – so wird aus Community-Love Umsatz
Der Schlüssel zu N8Ns finanzieller Skalierung liegt in einer gestaffelten Monetarisierungsstrategie. Die kostenlose Community Edition dient als Einstiegspunkt und Wachstumsmotor, während Cloud-Pläne ab 20 Dollar pro Monat und Nutzer für kleinere Teams und Unternehmen konzipiert sind. Für größere Organisationen bietet N8N Enterprise-Lizenzen mit maßgeschneiderten Preismodellen an.
Diese Struktur folgt dem klassischen Freemium-zu-Premium-Pfad, ist aber durch die Fair-Code-Lizenz besonders effektiv. Kleine Teams und Einzelentwickler können die Plattform kostenlos nutzen und tragen zur Community bei, während größere Unternehmen, die signifikanten Wert aus der Automatisierung ziehen, entsprechend zahlen. Diese Strategie hat mehrere Vorteile: niedrige Customer Acquisition Costs durch organisches Wachstum, hohe Conversion-Raten bei wachsenden Unternehmen und langfristige Kundenbindung durch die tiefe Integration in Geschäftsprozesse.
Berliner Wurzeln, globaler Impact: Der Standortfaktor
Dass ein Unicorn aus Berlin kommt, ist längst keine Sensation mehr. Dennoch ist N8Ns Erfolgsgeschichte ein weiteres Beispiel für die Stärke des deutschen Tech-Ökosystems. Gründer Jan Oberhauser, der zuvor bei Uber und anderen Tech-Unternehmen tätig war, hat mit N8N bewiesen, dass globale Tech-Champions auch aus Deutschland heraus aufgebaut werden können.
Der Berliner Standort bietet dabei mehrere Vorteile: Zugang zu einem diversen, internationalen Talentpool, ein lebendiges Startup-Ökosystem mit zahlreichen Networking-Möglichkeiten und nicht zuletzt die Nähe zum europäischen Markt mit seinen strengen Datenschutzanforderungen. Gerade letzteres hat sich als Vorteil erwiesen, da N8Ns Self-Hosting-Option perfekt zu den DSGVO-Anforderungen vieler europäischer Unternehmen passt.
Die Kombination aus deutschem Engineering-Anspruch und internationalem Mindset spiegelt sich auch im Produkt wider: technisch ausgereift, skalierbar und gleichzeitig nutzerfreundlich genug, um global zu überzeugen.
Zwischen Kritik und Pragmatismus – die Fair-Code-Kontroverse
Der hybride Lizenzansatz von N8N ist nicht unumstritten. In der Open-Source-Community gibt es durchaus kritische Stimmen, die argumentieren, dass „Fair Code“ nicht wirklich Open Source im traditionellen Sinne ist. Die Debatte dreht sich um fundamentale Fragen: Was bedeutet Freiheit in der Softwareentwicklung? Wie können Open-Source-Projekte nachhaltig finanziert werden? Ist ein Kompromiss zwischen kommerziellen Interessen und Community-Werten möglich?
N8N hat sich für einen pragmatischen Mittelweg entschieden. Statt ideologischer Reinheit steht die Nachhaltigkeit des Projekts im Vordergrund. Die „Sustainable Use License“ ermöglicht es dem Unternehmen, eine Balance zu finden zwischen offener Entwicklung und wirtschaftlichem Erfolg. Dieser Ansatz mag Puristen nicht gefallen, hat sich aber als äußerst effektiv erwiesen, um sowohl eine aktive Community aufzubauen als auch das nötige Kapital für kontinuierliche Innovation zu sichern.
Die Kontroverse selbst hat N8N paradoxerweise geholfen, mehr Aufmerksamkeit zu generieren und eine breitere Diskussion über nachhaltige Geschäftsmodelle im Open-Source-Bereich anzustoßen. In einer Zeit, in der viele Open-Source-Projekte mit Finanzierungsproblemen kämpfen, könnte N8Ns Modell wegweisend sein.
AI und Enterprise als Wachstumsstrategien für die Zukunft
N8N ruht sich nicht auf seinem Unicorn-Status aus. Die jüngsten Entwicklungen zeigen eine klare strategische Ausrichtung auf zwei Wachstumsbereiche: KI-Integration und Enterprise-Kunden. Mit neuen KI-Funktionen für die Workflow-Erstellung adressiert das Unternehmen den Trend zu intelligenter Automatisierung. Nutzer können zunehmend natürliche Sprache verwenden, um komplexe Workflows zu definieren, was die Einstiegshürde weiter senkt und die Plattform einem breiteren Publikum zugänglich macht.
Parallel dazu baut N8N seine Enterprise-Funktionen aus. Verbesserte Sicherheitsfeatures, erweiterte Compliance-Optionen und robustere Skalierbarkeit sollen größere Unternehmenskunden ansprechen. Diese Doppelstrategie – Demokratisierung durch KI bei gleichzeitiger Stärkung des Enterprise-Segments – könnte N8N helfen, sowohl in die Breite als auch in die Tiefe zu wachsen.
Die Cloud-Performance wird ebenfalls kontinuierlich optimiert, um auch für Kunden attraktiv zu bleiben, die keine Self-Hosting-Option benötigen. Diese Balance zwischen Cloud und Self-Hosting, zwischen einfacher Zugänglichkeit und professionellen Features, spiegelt N8Ns grundsätzlichen Ansatz wider: Brücken bauen statt Gräben ziehen.
Warum N8N gegen etablierte Giganten bestehen kann
Der Markt für Workflow-Automatisierung ist hart umkämpft. Mit Zapier, Microsoft Power Automate, Make (ehemals Integromat) und zahlreichen anderen Anbietern steht N8N vor erheblichem Wettbewerbsdruck. Dennoch hat das Unternehmen es geschafft, sich erfolgreich zu positionieren und kontinuierlich zu wachsen. Mehrere Faktoren tragen zu diesem Wettbewerbsvorteil bei.
Erstens die Flexibilität: N8N bietet sowohl Cloud- als auch Self-Hosting-Optionen, was es von rein cloudbasierten Anbietern wie Zapier abhebt. Zweitens die Entwicklerfreundlichkeit: Die offene Architektur und der zugängliche Quellcode machen es für technisch versierte Nutzer einfach, die Plattform zu erweitern und anzupassen. Drittens die Community: Das aktive Ökosystem von Entwicklern trägt kontinuierlich neue Funktionen bei, was die Innovationsgeschwindigkeit erhöht.
Nicht zuletzt spielt auch die Preisgestaltung eine Rolle. Durch das Fair-Code-Modell kann N8N eine attraktive Einstiegsoption bieten, während die kostenpflichtigen Pläne im Vergleich zu etablierten Enterprise-Lösungen oft kostengünstiger sind. Diese Kombination aus Flexibilität, Offenheit, Community-Support und wettbewerbsfähigen Preisen gibt N8N einen mehrschichtigen Vorteil im Markt.
Das N8N-Modell als Blaupause: Lektionen für Tech-Unternehmer
N8Ns Erfolgsgeschichte bietet wertvolle Lektionen für Tech-Unternehmer, die den Sprung vom Startup zum Unicorn anstreben. Die vielleicht wichtigste Erkenntnis: Es gibt mehr als nur den traditionellen VC-finanzierten SaaS-Pfad oder den reinen Open-Source-Weg. Das hybride Modell von N8N zeigt, dass ein durchdachter Mittelweg enorme Wachstumschancen bieten kann.
Die Strategie, zunächst eine starke Community aufzubauen und dann schrittweise zu monetarisieren, hat sich als besonders effektiv erwiesen. Dieses „Community-first“-Prinzip senkt nicht nur die Kundenakquisitionskosten dramatisch, sondern schafft auch eine loyale Nutzerbasis, die als Multiplikator und Innovationstreiber fungiert.
Gleichzeitig demonstriert N8N, wie wichtig eine klare Differenzierung im Markt ist. Statt direkt gegen etablierte Platzhirsche anzutreten, hat das Unternehmen gezielt Lücken im Markt identifiziert – etwa den Bedarf an selbst-gehosteten Lösungen für datenschutzbewusste Organisationen – und diese besetzt.
Ist Fair Code das neue Open Source?
N8Ns Erfolg könnte der Vorbote eines breiteren Trends in der Softwarebranche sein. Das klassische Open-Source-Modell steht vor Herausforderungen: Große Cloud-Anbieter monetarisieren Open-Source-Projekte, ohne proportional zur Entwicklung beizutragen, während viele Projekte mit nachhaltiger Finanzierung kämpfen. Gleichzeitig schränken vollständig proprietäre Modelle die Innovation und Community-Beteiligung ein.
Fair-Code-Ansätze wie der von N8N könnten einen dritten Weg darstellen – einen Kompromiss, der die Vorteile beider Welten vereint. Bereits jetzt experimentieren mehr Startups mit ähnlichen Lizenzmodellen, die den Quellcode zugänglich machen, aber kommerzielle Nutzung einschränken oder kostenpflichtig gestalten.
Diese Entwicklung könnte langfristig das Software-Ökosystem verändern. Statt einer strikten Trennung zwischen Open Source und proprietärer Software könnte ein Spektrum verschiedener Lizenzmodelle entstehen, die jeweils spezifische Anwendungsfälle und Geschäftsmodelle unterstützen. N8N wäre dann nicht nur ein erfolgreiches Unicorn, sondern auch ein Pionier einer neuen Art, Software zu entwickeln und zu vermarkten.
Der Wert des Wandels: Wie N8N die Softwarebranche neu definiert
N8Ns Aufstieg zum Unicorn ist mehr als nur eine Erfolgsgeschichte eines einzelnen Unternehmens – es ist ein Indikator für einen grundlegenden Wandel in der Softwarebranche. In einer Zeit, in der traditionelle Geschäftsmodelle und Lizenzierungsansätze an ihre Grenzen stoßen, zeigt N8N einen dritten Weg auf: Fair Code als Balance zwischen Offenheit und Nachhaltigkeit.
Diese Innovation auf Geschäftsmodellebene könnte langfristig ebenso wichtig sein wie die technologischen Innovationen der Plattform selbst. In einer Welt, in der Software zunehmend zum Herzstück jedes Unternehmens wird, braucht es neue Ansätze, die sowohl Innovation fördern als auch nachhaltige Geschäftsmodelle ermöglichen. N8N hat bewiesen, dass diese scheinbar widersprüchlichen Ziele vereinbar sind – und damit möglicherweise eine Blaupause für die nächste Generation von Tech-Unternehmen geschaffen.
Der größere Impact von N8N ist die Workflow-Revolution
Jenseits des Geschäftserfolgs hat N8N auch einen tiefgreifenden Einfluss auf die Art und Weise, wie Unternehmen ihre Prozesse automatisieren. Die Demokratisierung von Workflow-Automatisierung – die Möglichkeit für Teams jeder Größe, komplexe Prozesse ohne tiefe technische Kenntnisse zu automatisieren – verändert die Arbeitsweise vieler Organisationen grundlegend.
In einer Zeit, in der Effizienz und Agilität entscheidende Wettbewerbsfaktoren sind, ermöglicht N8N auch kleineren Teams, ihre Prozesse zu optimieren und mit größeren Wettbewerbern mitzuhalten. Diese Demokratisierung der Automatisierung könnte langfristig zu einer produktiveren, weniger von repetitiven Aufgaben geprägten Arbeitswelt beitragen – ein Impact, der über den rein finanziellen Erfolg des Unternehmens hinausgeht.
Die Kombination aus technologischer Innovation, cleverer Lizenzierung und starker Community hat N8N nicht nur zum Unicorn gemacht, sondern auch zu einem Treiber des digitalen Wandels in Unternehmen weltweit.
Steigerung der Wertschöpfung: Die Business-Transformation durch N8N
Bei N8N geht es insgesamt nicht nur um Automatisierung, sondern um Wertschöpfung. Die Plattform ermöglicht es Unternehmen, ihre wertvollste Ressource – die Zeit ihrer Mitarbeiter – effizienter einzusetzen und sich auf kreative, wertschöpfende Tätigkeiten zu konzentrieren. In einer Wirtschaft, die zunehmend von Innovation und Agilität geprägt ist, kann dieser Effekt kaum überschätzt werden.
N8N hat nicht nur ein Unicorn-Unternehmen aufgebaut, sondern auch einen Weg gezeigt, wie Technologie demokratisiert werden kann, ohne dabei die wirtschaftliche Nachhaltigkeit zu opfern. Dieses Gleichgewicht – zwischen Offenheit und Kommerz, zwischen Community und Kapital – könnte ein Modell für die nächste Generation von Tech-Unternehmen sein.
Die Geschichte von N8N ist noch lange nicht zu Ende. Mit einer soliden Finanzierung, einer engagierten Community und einem wachsenden Markt für Workflow-Automatisierung steht das Unternehmen erst am Anfang seiner Reise. Die wahre Bedeutung des Berliner Unicorns könnte letztlich nicht in seiner Bewertung liegen, sondern in der Art und Weise, wie es die Softwarebranche und die Arbeitswelt insgesamt verändert.
Die Milliarden-Formel: Wie N8N die Open-Source-Welt neu definiert
Die Transformation vom Berliner Startup zum globalen Unicorn basiert bei N8N auf einer durchdachten Strategie, die traditionelle Grenzen überschreitet. Der Fair-Code-Ansatz hat sich als Schlüssel erwiesen, um sowohl eine begeisterte Community aufzubauen als auch ein nachhaltiges Geschäftsmodell zu etablieren. Diese Balance – oft als unmöglich betrachtet – könnte wegweisend für die nächste Generation von Technologieunternehmen sein.
Für Unternehmer und Investoren gleichermaßen bietet N8Ns Geschichte wertvolle Einsichten: Innovation findet nicht nur auf technologischer Ebene statt, sondern auch in Geschäftsmodellen und Lizenzierungsansätzen. Der Mut, neue Wege zu gehen und scheinbare Gegensätze zu vereinen, kann entscheidende Wettbewerbsvorteile schaffen. In einer zunehmend komplexen digitalen Wirtschaft könnten hybride Ansätze wie der von N8N der Schlüssel zum nachhaltigen Erfolg sein.
Als eines der wenigen deutschen Software-Unicorns zeigt N8N zudem, dass der Standort Deutschland kein Hindernis für globalen Tech-Erfolg sein muss. Mit der richtigen Vision, einem starken Produkt und einem innovativen Geschäftsmodell können auch hierzulande Unternehmen entstehen, die weltweit Standards setzen – nicht nur technologisch, sondern auch in der Art, wie sie Technologie entwickeln, teilen und monetarisieren.
N8Ns nachhaltige Unicorn-Strategie
In der Startup-Welt, wo „Blitzwachstum“ oft über Nachhaltigkeit gestellt wird, hebt sich N8N durch seinen balancierten Ansatz ab. Das Unternehmen hat bewiesen, dass explosives Wachstum und langfristige Nachhaltigkeit keine Gegensätze sein müssen. Durch die Kombination einer aktiven Open-Source-Community mit einem klar definierten Monetarisierungspfad hat N8N einen Weg gefunden, der sowohl schnelles Wachstum als auch langfristige Stabilität ermöglicht.
Diese Balance zeigt sich auch in der Produktstrategie: N8N bietet sowohl einfache Einstiegspunkte für Neulinge als auch tiefgehende Funktionen für Power-User. Die Plattform spricht sowohl technische als auch nicht-technische Nutzer an und schlägt Brücken zwischen IT-Abteilungen und Fachabteilungen. Diese Fähigkeit, verschiedene Nutzergruppen zu bedienen und scheinbare Gegensätze zu vereinen, zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Unternehmensgeschichte.
In einer Zeit extremer Marktvolatilität und technologischer Disruption könnte diese ausgewogene Strategie – die weder blindem Wachstum noch übertriebener Vorsicht verfällt – der nachhaltigere Weg zum Unicorn-Status sein. N8N zeigt, dass der Weg an die Spitze nicht zwangsläufig mit verbrannter Erde gepflastert sein muss.
Der Weg zum Milliarden-Club: Was andere von N8N lernen können
N8Ns Erfolgsgeschichte enthält wertvolle Lektionen für Gründer und Investoren gleichermaßen. Die vielleicht wichtigste: Innovation beschränkt sich nicht auf Technologie allein. Das wirklich Revolutionäre an N8N ist nicht nur die Workflow-Plattform selbst, sondern das Geschäftsmodell dahinter – die Art und Weise, wie das Unternehmen Community-Building, Open-Source-Prinzipien und kommerzielle Interessen in Einklang gebracht hat.
Für Gründer zeigt N8N, dass es lohnenswert sein kann, etablierte Pfade zu hinterfragen und hybride Modelle zu entwickeln, die das Beste verschiedener Welten vereinen. Für Investoren demonstriert das Unternehmen, dass auch jenseits der klassischen SaaS-Metriken nachhaltige Wachstumsgeschichten entstehen können.
Der Weg zum Unicorn ist selten geradlinig, und N8N hat gezeigt, dass manchmal gerade die Bereitschaft, neue Wege zu gehen und scheinbare Gegensätze zu verbinden, den entscheidenden Wettbewerbsvorteil liefern kann. In einer zunehmend gesättigten Softwarelandschaft könnte diese Fähigkeit zur kreativen Neuinterpretation bestehender Modelle der Schlüssel zum Erfolg sein.
N8Ns Erfolgsrezept zusammengefasst
Der Aufstieg von N8N zum Unicorn folgt keinem Zufallsprinzip, sondern einem durchdachten Bauplan. Die Kombination aus technologischer Innovation, cleverer Lizenzierung und strategischer Marktpositionierung hat das Unternehmen in nur wenigen Jahren an die Spitze katapultiert. Besonders bemerkenswert ist, wie N8N scheinbare Gegensätze vereint hat: Open und Closed, Community und Kommerz, technische Tiefe und Nutzerfreundlichkeit.
Das Erfolgsrezept lässt sich in fünf Kernprinzipien zusammenfassen: Erstens, ein hybrides Lizenzmodell, das Community-Wachstum und Monetarisierung balanciert. Zweitens, ein Produkt, das echte Schmerzpunkte löst und flexible Deployment-Optionen bietet. Drittens, eine aktive Entwickler-Community als Innovations- und Marketingmotor. Viertens, eine gestufte Monetarisierungsstrategie vom Freemium- bis zum Enterprise-Segment. Und fünftens, eine klare Differenzierung gegenüber etablierten Wettbewerbern.
Was die Zukunft für N8N bereithält
Mit dem Unicorn-Status im Rücken steht N8N vor der Herausforderung, das rasante Wachstum fortzusetzen und gleichzeitig die Balance zwischen Community und Kommerz zu wahren. Die jüngsten Produktentwicklungen deuten auf eine Expansion in zwei Richtungen hin: Einerseits werden KI-Funktionen die Plattform für weniger technische Nutzer zugänglicher machen, andererseits sollen erweiterte Enterprise-Features größere Kunden ansprechen.
Geografisch könnte N8N verstärkt internationale Märkte ins Visier nehmen, wobei die Self-Hosting-Option besonders in regulierten Märkten mit strengen Datenschutzanforderungen ein Türöffner sein könnte. Die Herausforderung wird darin bestehen, das schnelle Wachstum zu managen, ohne die Unternehmenskultur oder die Beziehung zur Community zu gefährden.
Als Berliner Erfolgsgeschichte trägt N8N auch zur weiteren Stärkung des deutschen Tech-Ökosystems bei. Der Erfolg könnte mehr Investoren dazu inspirieren, in deutsche B2B-SaaS-Unternehmen zu investieren und mehr Talente anziehen, die an der nächsten Generation von Tech-Innovationen arbeiten wollen.
n8n.io – Offizielle Website
n8n.io – License Documentation
TechCrunch – N8n raises $12M Series A for its workflow automation platform (Danny Crichton)
GitHub – n8n-io/n8n Repository
(c) Foto: n8n.io