Der Kryptomarkt zeigt einmal mehr, dass selbst die zuverlässigsten Muster durchbrochen werden können. Erstmals seit sieben Jahren schloss Bitcoin den Oktober mit einem Minus ab – ein unerwartetes Ende des als „Uptober“ bekannten Phänomens. Doch während viele Anleger nun verunsichert sind, offenbart ein Blick in die Daten etwas Faszinierendes: Der November könnte die perfekte Bühne für eine historische Aufholjagd bieten.
Der rote Oktober 2025 – ein seltener Ausreißer
Mit einem Rückgang von 3,5% beendete Bitcoin den Oktober 2025 im negativen Bereich – ein Bruch mit der sechsjährigen Serie positiver Oktober-Performances. Dieser „rote Uptober“ markiert erst das dritte Mal seit 2013, dass der Kryptomarktführer im zehnten Monat des Jahres Verluste verzeichnete.
Der unerwartete Rückschlag wurde durch mehrere Faktoren ausgelöst: Ein dramatischer Flash-Crash Mitte Oktober, verursacht durch US-China-Zolldrohungen, ließ den Markt erzittern. Massive Liquidationen von über 19 Milliarden Dollar zwischen dem 10. und 11. Oktober verstärkten den Abwärtsdruck. Hinzu kamen vorsichtige Äußerungen von Fed-Chef Jerome Powell, der andeutete, dass die jüngste Zinssenkung um 25 Basispunkte möglicherweise die letzte für 2025 sein könnte.
Novembers historische Überlegenheit als Gewinnmonat
Was viele übersehen: Der November ist historisch betrachtet Bitcoins stärkster Monat – mit durchschnittlichen Renditen, die den Oktober deutlich in den Schatten stellen. Seit 2013 verzeichnete Bitcoin im November eine durchschnittliche Performance von beeindruckenden 42,51%, mit acht grünen Abschlüssen in zwölf Jahren. Das Bemerkenswerte: Selbst nach negativen Oktober-Monaten wie 2014 und 2018 folgte jeweils ein positiver November mit Gewinnen von 12,82% bzw. 36,57%.
Warum der November 2025 besonders vielversprechend erscheint
Die aktuellen Marktdynamiken könnten den perfekten Sturm für eine November-Rallye erzeugen. Bitcoin verteidigt hartnäckig die wichtige 200-Tage-EMA bei 108.350 Dollar, während sich der Marktfokus auf die Rückeroberung des Widerstandsclusters bei 112.000-113.000 Dollar richtet.
Besonders aufschlussreich: Nach roten Oktober-Monaten erholt sich der November historisch zu 100%, mit durchschnittlichen Anstiegen von 24,7%. Diese statistischen Muster deuten auf ein erhebliches Aufwärtspotenzial hin.
Hinzu kommen makroökonomische Faktoren wie die November-Zinssenkung der Fed und das bevorstehende Ende des Quantitative Tightening im Dezember, die zusätzliche Liquidität in den Markt spülen könnten.
Institutionelle Stärke als Fundament für nachhaltige Rallyes
Ein wesentlicher Unterschied zu früheren Zyklen: Die institutionelle Beteiligung am Bitcoin-Markt hat ein beispielloses Niveau erreicht. BlackRocks iShares Bitcoin Trust ETF verzeichnete 2025 Zuflüsse von 28,1 Milliarden Dollar – ein deutliches Zeichen für das anhaltende Interesse großer Investoren.
Noch beeindruckender ist die Entwicklung bei Unternehmensbeständen: Öffentliche Unternehmen haben ihre Bitcoin-Reserven seit Jahresbeginn von 476.000 BTC auf massive 869.000 BTC fast verdoppelt. Diese Akkumulation durch institutionelle Akteure schafft ein solides Fundament für langfristiges Wachstum.
Strategische Positionierung für den „Goldenen November“
Während JPMorgan ein Jahresend-Ziel von 165.000 Dollar projiziert (falls Bitcoin die 110.000-Dollar-Marke zurückerobert), reichen die Wall-Street-Prognosen für 2025 zwischen 133.000 und 220.000 Dollar. Diese Spanne verdeutlicht das enorme Potenzial, das viele Experten noch für dieses Jahr sehen.
Dennoch ist Vorsicht geboten: Der November zeigt historisch auch die breiteste Verteilung von Extremen – von atemberaubenden +449,35% (2013) bis zu enttäuschenden -36,57%. Kluge Investoren nutzen daher die aktuelle Konsolidierungsphase für strategische Positionierungen, statt auf kurzfristige Preisbewegungen zu spekulieren.
Der November-Effekt in Aktion
Betrachtet man erfolgreiche November-Rallyes wie 2017 (+53,48%) oder 2020 (+42,95%), zeigt sich ein wiederkehrendes Muster: Nach anfänglicher Konsolidierung folgt häufig ein kraftvoller Ausbruch in der zweiten Monatshälfte. Diese Dynamik könnte sich auch 2025 wiederholen, wenn Bitcoin die wichtige Widerstandszone bei 113.000 Dollar überwindet.
Besonders interessant: Der aktuelle Rückgang um 3,69% entspricht eher milden Korrekturen, die historisch betrachtet oft von starken Erholungen gefolgt wurden. Mit der zusätzlichen saisonalen Liquidität zum Jahresende könnte dies ein Aufwärtspotenzial von 10% bis 25% bedeuten.
Die Chance im Zyklus erkennen
Der gebrochene „Uptober“-Trend mag auf den ersten Blick enttäuschen, doch er schafft die perfekte Ausgangslage für den historisch stärksten Bitcoin-Monat. Wer die längerfristigen Zyklen versteht, erkennt: November könnte genau jene Bühne bieten, auf der Bitcoin seine nächste beeindruckende Rallye inszeniert.
Cointelegraph – Bitcoin set for first red October in seven years
Bitcoin Ethereum News – Bitcoin’s November Rebound Potential
Fortune Crypto – Crypto’s big ‚Uptober‘ ends with a whimper