Als Adobe im September 2022 die 20-Milliarden-Dollar-Übernahme von Figma ankündigte, geschah etwas Bemerkenswertes: Die Anmeldungen beim Open-Source-Konkurrenten Penpot explodierten über Nacht um unfassbare 5.600 Prozent. Was als Nischenprodukt einer spanischen Software-Schmiede begann, entwickelte sich plötzlich zum Hoffnungsträger für Designer und Entwickler, die nach einer unabhängigen Alternative suchten. Heute, mit über einer Million Nutzern und einem 300-prozentigen Jahreswachstum, fordert Penpot die etablierten Design-Tool-Giganten heraus – und zeigt, wie Open Source die kreative Welt umkrempeln kann.
Der David, der Adobe und Figma herausfordert
Penpot ist kein gewöhnliches Design-Tool. Gegründet 2011 von Pablo Ruiz Muzquiz und Enrique Posner in Madrid, positioniert sich das Unternehmen als erste echte Open-Source-Lösung, die die traditionelle Kluft zwischen Designern und Entwicklern überbrückt. Das Geheimnis? Statt proprietärer Formate setzt Penpot auf Web-Standards wie SVG, CSS und HTML – dieselbe Sprache, die auch Entwickler täglich nutzen.
Während Figma mit seiner Cloud-First-Strategie den Markt revolutionierte, geht Penpot noch einen Schritt weiter: Volle Kontrolle über die eigenen Daten durch Self-Hosting-Optionen, transparente Entwicklungsprozesse und eine stetig wachsende Community, die das Tool kontinuierlich verbessert. „Mit Penpot haben wir ein Tool geschaffen, das Designern und Entwicklern die Freiheit gibt, die sie verdienen“, erklärt CEO Pablo Ruiz-Múzquiz in einem Interview mit TechCrunch.
Doch der wahre Durchbruch kam, als Adobe seine Übernahmepläne für Figma verkündete – und damit ungewollt zum größten Katalysator für Penpots Wachstum wurde. Plötzlich suchten Designer weltweit nach Alternativen, und Penpot stand bereit.
Der Adobe-Figma-Deal: Wie ein gescheiterter Mega-Deal die Karten neu mischte
Es sollte die größte Software-Übernahme aller Zeiten werden: 20 Milliarden Dollar bot Adobe für den Shooting-Star Figma – mehr als das 50-fache des damaligen Jahresumsatzes. Doch nach 15 Monaten intensiver Prüfung durch Kartellbehörden in Europa und den USA platzte der Deal im Dezember 2023. Adobe musste eine Abbruchgebühr von einer Milliarde Dollar zahlen, und die Designwelt atmete auf. Für Penpot hätte das Timing nicht besser sein können. In den Wochen nach der ursprünglichen Ankündigung wuchs die Nutzerbasis von wenigen Tausend auf über 100.000. „Das Wissen über Open Source und offene Standards hat Penpot geholfen, sich als vertrauenswürdige Alternative zu positionieren“, reflektiert Ruiz-Múzquiz.
Open Source als strategischer Vorteil
Was als ideologische Entscheidung begann, entpuppt sich zunehmend als cleverer Geschäftszug. Penpot nutzt die Kraft der Community, um schneller zu innovieren als es ein geschlossenes Team je könnte. Über 20.000 „Stars“ auf GitHub und Beiträge von Hunderten Entwicklern weltweit haben das Tool in Rekordzeit wettbewerbsfähig gemacht. Heute deckt Penpot etwa 85% von Figmas Kernfunktionalität ab – ein beeindruckender Sprung von nur 60% im Jahr 2023.
Die Open-Source-Natur bietet zudem handfeste Vorteile für Unternehmen: Keine Vendor-Lock-ins, vollständige Datenhoheit und die Möglichkeit, das Tool an eigene Bedürfnisse anzupassen. Besonders für Organisationen mit strengen Datenschutzrichtlinien oder in regulierten Branchen ist dies ein entscheidendes Argument.
Ein weiterer Pluspunkt: Transparenz in der Entwicklung. Während Figmas Roadmap von Venture-Capital-Anforderungen getrieben wird, entwickelt sich Penpot offen und community-getrieben – fokussiert auf die tatsächlichen Bedürfnisse von Designern und Entwicklern.
Die Brücke zwischen Design und Entwicklung
Die vielleicht größte Innovation von Penpot liegt in seiner nahtlosen Integration von Design und Code. „Entwickler übertreffen Designer im Verhältnis 10:1“, erklärt Ruiz-Múzquiz. „Während Figma eine Million Designer-Accounts hat, haben sie eine wichtige Zielgruppe ausgeschlossen. Etwas zu bauen, das beide gleichzeitig nutzen können, ist unsere große Chance.“
Konkret bedeutet das: Während bei Figma Entwickler Designs zu Code „übersetzen“ müssen, basiert bei Penpot alles auf denselben CSS-Standards. Die integrierte Code-Inspect-Funktionalität ermöglicht Entwicklern direkten Zugang zu Spezifikationen, CSS und HTML/SVG-Markups innerhalb des Tools – ohne Umwege oder Informationsverlust. Für Teams bedeutet dies weniger Friktion, schnellere Entwicklungszyklen und eine gemeinsame Sprache zwischen Design und Entwicklung.
Finanzierung und Geschäftsmodell: Wie verdient ein Open-Source-Tool Geld?
Trotz des Open-Source-Ansatzes ist Penpot kein Hobbyprojekt. Mit insgesamt 20 Millionen Dollar Risikokapital – darunter eine 8-Millionen-Dollar-Runde im September 2022 und eine 12-Millionen-Dollar-Runde im Februar 2023 – hat das Unternehmen eine solide finanzielle Basis geschaffen. Beide Runden wurden von Decibel angeführt, mit Beteiligung von Athos Capital und Angel-Investoren wie dem ehemaligen Figma COO Eric Wittman.
Das Geschäftsmodell folgt dem klassischen Open-Source-Ansatz: Die Kernfunktionalität bleibt kostenlos und open-source, während Premium-Features und Unternehmensangebote kostenpflichtig sind. Konkret bietet Penpot drei Preisoptionen: Kostenlos für Einzelnutzung; Premium für 175 Dollar pro Monat für das gesamte Team ohne Sitzplatzlimit; und Enterprise für 950 Dollar pro Monat. Im Gegensatz zu Figma, wo ein Team von 10 Designern mit Professional-Plan 1.800 Dollar jährlich kostet, kann dasselbe Team Penpot kostenlos nutzen – eine Ersparnis von über 9.000 Dollar in fünf Jahren.
Feature-Vergleich: Wie schlägt sich Penpot gegen Figma?
Mit dem Release von Version 2.0 hat Penpot einen gewaltigen Sprung nach vorne gemacht. Das Update brachte ein komplettes UI-Redesign, ein neues Komponenten-System und – besonders bemerkenswert – das CSS Grid Layout Feature, das die Erstellung responsiver Designs revolutioniert. Doch wie steht Penpot im direkten Vergleich zu Figma da?
Stärken von Penpot:
– Native Integration von Web-Standards (CSS, SVG, HTML)
– Self-Hosting-Option für vollständige Datenkontrolle
– Transparente, community-getriebene Entwicklung
– Keine Nutzer- oder Projektlimits in der kostenlosen Version
– Überlegene Entwickler-Integration
Herausforderungen:
– Performance bei größeren Projekten noch nicht auf Figma-Niveau
– Einige fortgeschrittene Features wie direkte Kommentar- und Feedback-Funktionen fehlen noch
– Kleineres Plugin-Ökosystem im Vergleich zu Figma
– Component-Varianten sind limitierter als bei Figma
Real-World-Adoption: Wer nutzt Penpot bereits?
Was als Nischenprodukt begann, hat sich zu einer ernstzunehmenden Alternative für Unternehmen jeder Größe entwickelt. Laut offiziellen Angaben nutzen bereits über 80.000 Teams weltweit Penpot – darunter Tech-Giganten wie Mozilla, Google, Microsoft, IBM und ByteDance. Besonders in Europa, wo Datenschutz und digitale Souveränität zunehmend an Bedeutung gewinnen, findet Penpot großen Anklang.
„Wir sehen eine beschleunigte Enterprise-Adoption, besonders bei Organisationen mit starken Open-Source-Richtlinien, Datensouveränitätsanforderungen oder Kostenoptimierungsmandaten“, erklärt Ruiz-Múzquiz. Die Plattform ist positioniert, um zunehmende Marktanteile zu erobern, während Design-Tool-Kosten weiter steigen und Unternehmen nach flexibleren, unabhängigeren Lösungen suchen.
Die Community als Wachstumsmotor
Anders als bei proprietärer Software ist bei Penpot die Community nicht nur Nutzer, sondern aktiver Mitgestalter. Mit klaren Beitragsleitlinien, einem transparenten Backlog und sichtbarer Anerkennung für alle Beitragenden hat Penpot ein lebendiges Ökosystem geschaffen. Das Ergebnis: Das Tool ist inzwischen in 30 Sprachen verfügbar – alles dank freiwilliger Übersetzer aus der Community.
Besonders bemerkenswert ist die Brücke, die Penpot zwischen zwei traditionell getrennten Welten schlägt: Design und Entwicklung. Während Designer die intuitive Benutzeroberfläche und kreative Freiheit schätzen, lieben Entwickler die direkte Verbindung zu Web-Standards und die Möglichkeit, ohne Umwege vom Design zum Code zu gelangen.
Diese Verbindung zweier Communities – Designer und Entwickler – multipliziert das Wachstumspotenzial. Jeder neue Designer bringt potenziell mehrere Entwickler mit, und umgekehrt. Ein selbstverstärkender Kreislauf, der Penpots explosives Wachstum erklärt.
Adobe XD: Der stille Verlierer im Design-Tool-Krieg
Während sich alle Augen auf den Zweikampf zwischen Figma und Penpot richten, gibt es einen stillen Verlierer: Adobe XD. Nach dem gescheiterten Figma-Deal hat Adobe sein eigenes Design-Tool praktisch aufgegeben. XD befindet sich offiziell im „Wartungsmodus“ und erhält keine neuen Feature-Updates oder Investitionen mehr – ein deutliches Zeichen dafür, wie sehr Adobe selbst den Anschluss im modernen UI/UX-Design-Bereich verloren hat.
Für ehemalige XD-Nutzer stellt Penpot eine attraktive Alternative dar: Es bietet ähnliche Funktionalität, ist kostenlos verfügbar und basiert auf offenen Standards, die eine langfristige Zukunftssicherheit versprechen – etwas, das Adobe XD nicht mehr bieten kann.
Das Zukunftsbild: Wohin entwickelt sich Penpot?
Mit Version 2.0 hat Penpot bewiesen, dass es mehr als nur eine Alternative zu Figma ist – es definiert die Zukunft von Design-Tools neu. Für 2025 plant das Unternehmen laut CEO Pablo Ruiz-Múzquiz eine Weiterentwicklung des Geschäftsmodells, um langfristige Nachhaltigkeit zu sichern, ohne die Open-Source-Grundwerte zu kompromittieren.
Auf der Feature-Seite stehen verbesserte Kollaborationswerkzeuge, fortschrittliche Prototyping-Funktionen und tiefere Integrationen mit Entwicklungs-Workflows auf der Roadmap. Besonderer Fokus liegt auf der weiteren Verbesserung der Performance bei komplexen Projekten – einer der wenigen Bereiche, in denen Figma noch die Nase vorn hat.
Ein weiterer Schwerpunkt: Die Erweiterung des Plugin-Ökosystems. Während Figma hier einen mehrjährigen Vorsprung hat, wächst Penpots Erweiterungsmarktplatz stetig. Die Open-Source-Natur könnte sich dabei als Vorteil erweisen, da sie Entwicklern tieferen Zugriff auf die Plattform ermöglicht als Figmas geschlosseneres System.
Breitere Markttrends: Open Source erobert professionelle Tools
Penpots Erfolg ist Teil eines größeren Trends: Open-Source-Software erobert zunehmend Bereiche, die traditionell von proprietären Tools dominiert wurden. Vom Betriebssystem (Linux) über Entwicklungsumgebungen (VS Code) bis hin zu KI-Frameworks (TensorFlow, PyTorch) – überall setzen sich offene Standards durch. Design-Tools waren einer der letzten Bereiche, in denen kommerzielle Software unangefochten herrschte.
Diese Entwicklung spiegelt fundamentale Veränderungen in der Technologiebranche wider: Unternehmen suchen nach mehr Flexibilität, Transparenz und Kostenkontrolle. Sie wollen nicht mehr von einzelnen Anbietern abhängig sein oder für Lizenzen zahlen, die sich jährlich verteuern. Open Source bietet hier eine attraktive Alternative – besonders wenn die Funktionalität mit kommerziellen Produkten mithalten kann oder diese sogar übertrifft.
Praktische Überlegungen für Teams: Lohnt sich der Wechsel?
Für Design-Teams, die einen Wechsel erwägen, stellt sich die praktische Frage: Ist Penpot reif für den produktiven Einsatz? Die Antwort hängt stark vom individuellen Anwendungsfall ab. Teams, die bereits stark mit Figma verwachsen sind, umfangreiche Bibliotheken aufgebaut haben und intensiv Figmas Kollaborationsfeatures nutzen, werden den Wechsel als herausfordernd empfinden. Hier empfiehlt sich ein schrittweiser Ansatz – vielleicht zunächst mit einem kleineren Projekt in Penpot starten.
Andererseits bietet sich für neue Teams oder solche, die noch nicht tief in ein bestimmtes Tool investiert haben, eine einmalige Chance. Sie können von Anfang an auf eine offene Plattform setzen und profitieren sofort von der nahtlosen Integration zwischen Design und Entwicklung. Besonders für Unternehmen mit beschränktem Budget ist Penpot nahezu unschlagbar: Die kostenlose Version bietet bereits alles, was die meisten Teams benötigen – ohne Nutzer- oder Projektlimits.
Die Adobe-Figma-Lehre: Warum Unabhängigkeit zählt
Der gescheiterte Adobe-Figma-Deal hat ein wichtiges Thema ins Rampenlicht gerückt: die Abhängigkeit von einzelnen Anbietern. Viele Design-Teams hatten jahrelang in Adobe-Produkte investiert, nur um dann zu Figma zu wechseln – und standen plötzlich vor der Aussicht, wieder unter dem Adobe-Dach zu landen. Diese Erfahrung hat das Bewusstsein für digitale Souveränität geschärft und Open-Source-Alternativen wie Penpot attraktiver gemacht.
„Wir sehen eine neue Generation von Designern und Entwicklern, die Wert auf Unabhängigkeit und Kontrolle legen“, beobachtet Ruiz-Múzquiz. „Sie wollen nicht mehr alle zwei Jahre zu einem neuen Tool wechseln müssen, weil der Anbieter übernommen wurde oder die Preise erhöht.“ Penpots Open-Source-Ansatz bietet hier eine langfristige Perspektive: Selbst wenn das Unternehmen dahinter eines Tages verschwinden sollte, kann die Community das Projekt weiterführen – eine Sicherheit, die proprietäre Tools nicht bieten können.
Kritische Betrachtung: Wo Penpot noch Nachholbedarf hat
Trotz aller Fortschritte gibt es Bereiche, in denen Penpot noch nicht mit Figma mithalten kann. Die Performance bei komplexen Projekten ist ein wiederkehrendes Thema in Nutzerberichten. Figma bietet eine flüssigere Erfahrung beim Scrollen und Zoomen in größeren Projekten, während Penpot hier mitunter an seine Grenzen stößt. Auch das Prototyping ist in Figma ausgereifter, mit mehr Animationsoptionen und interaktiven Möglichkeiten.
Ein weiterer Punkt ist das Ökosystem: Figma verfügt über einen mehrjährigen Vorsprung beim Aufbau eines Plugin-Marktplatzes und hat eine größere Community von Designern, die Templates und Ressourcen teilen. Penpot holt hier zwar schnell auf, aber der Unterschied ist noch spürbar. Schließlich fehlen einige Kollaborationsfeatures wie direkte Kommentar- und Feedback-Funktionen, die in designlastigen Teams zum Standard gehören.
Die Zukunft des Design-Tool-Marktes
Der Design-Tool-Markt befindet sich in einer spannenden Transformationsphase. Nach Jahren der Konsolidierung, in denen wenige große Player den Markt dominierten, erleben wir nun eine Renaissance der Vielfalt – mit Open-Source-Alternativen wie Penpot als treibende Kraft. Diese Entwicklung kommt letztlich allen zugute: Mehr Wettbewerb führt zu mehr Innovation, besseren Produkten und faireren Preisen.
Gleichzeitig verschwimmen die Grenzen zwischen Design- und Entwicklungstools zunehmend. Die Zukunft gehört integrierten Lösungen, die den gesamten Prozess vom Konzept bis zum Code abdecken – und hier hat Penpot mit seinem auf Web-Standards basierenden Ansatz einen strukturellen Vorteil. Während Figma und Adobe versuchen, nachträglich Brücken zur Entwicklungswelt zu bauen, wurde Penpot von Grund auf für diese Integration konzipiert.
Für Unternehmen bedeutet dies: Die Wahl des Design-Tools ist nicht mehr nur eine Frage der Features oder des Preises, sondern eine strategische Entscheidung mit langfristigen Auswirkungen auf Workflows, Teamstruktur und digitale Souveränität.
Der Open-Source-Faktor: Mehr als nur kostenlos
Ein häufiges Missverständnis: Open Source wird oft mit „kostenlos“ gleichgesetzt. Doch der wahre Wert liegt tiefer. Es geht um Transparenz, Anpassbarkeit und Community-getriebene Innovation. Bei Penpot können Nutzer nicht nur den Quellcode einsehen, sondern auch eigene Anpassungen vornehmen oder Verbesserungen beitragen – eine Flexibilität, die proprietäre Tools nicht bieten können.
Besonders für Unternehmen mit speziellen Anforderungen oder in regulierten Branchen ist dies ein entscheidender Vorteil. Sie können Penpot in ihre bestehende Infrastruktur integrieren, an ihre Sicherheitsrichtlinien anpassen oder mit eigenen Tools verbinden. Diese Flexibilität erklärt, warum selbst Tech-Giganten wie Google und Microsoft, die es sich leisten könnten, jedes kommerzielle Tool zu kaufen, zunehmend auf Open-Source-Lösungen wie Penpot setzen.
Für Designer und Entwickler bedeutet Open Source zudem eine Chance zur Mitgestaltung. Statt passive Konsumenten zu sein, die auf Updates des Herstellers warten, können sie aktiv zur Verbesserung des Tools beitragen – sei es durch Code, Design-Assets oder einfach durch Feedback und Feature-Requests.
Freiheit statt Vendor-Lock-in: Der neue Design-Paradigmenwechsel
Die Design-Welt erlebt gerade einen fundamentalen Paradigmenwechsel. Was mit Adobe begann – teure Software-Pakete, jährliche Upgrades, proprietäre Formate – und mit Figma eine neue Form annahm – Cloud-first, Abonnement-basiert, kollaborativ – geht nun mit Penpot in die nächste Phase: Open Source, Web-Standard-basiert, entwicklerfreundlich. Jede dieser Phasen brachte Vor- und Nachteile, doch der aktuelle Wandel verspricht etwas, das bisher fehlte: echte Freiheit für Teams und Unternehmen.
Diese Freiheit manifestiert sich in verschiedenen Dimensionen: Freiheit von steigenden Abonnementkosten, Freiheit von der Angst vor Übernahmen und Strategiewechseln, Freiheit, das Tool an eigene Bedürfnisse anzupassen, und nicht zuletzt die Freiheit, mit offenen Standards zu arbeiten, die eine nahtlose Integration in moderne Entwicklungs-Workflows ermöglichen.
Designfreiheit neu gedacht
Was vor wenigen Jahren noch undenkbar schien, ist heute Realität: Eine Open-Source-Alternative fordert die etablierten Design-Tool-Giganten heraus – und gewinnt zunehmend an Boden. Penpot zeigt, dass das traditionelle Modell proprietärer Software nicht alternativlos ist, selbst in kreativen Bereichen, die lange als Domäne kommerzieller Tools galten.
Für Teams und Unternehmen eröffnet dies neue Möglichkeiten. Sie können ihre Design-Prozesse neu denken, die Zusammenarbeit zwischen Designern und Entwicklern verbessern und gleichzeitig Kosten senken. Die Frage ist nicht mehr, ob Open-Source-Tools eine Rolle in der professionellen Designwelt spielen werden, sondern wie schnell sie zum neuen Standard werden.
In einer Branche, die von Kreativität und Innovation lebt, ist es vielleicht nur passend, dass auch die Tools selbst einem kreativen Umbruch unterliegen. Penpot ist mehr als nur ein weiteres Design-Tool – es ist ein Pionier einer neuen Ära, in der Design-Freiheit nicht nur eine kreative, sondern auch eine technologische und wirtschaftliche Dimension hat.
techcrunch.com – Penpot, the open source platform for designers and their coders, draws up $12M as users jump to 250K
cnbc.com – Adobe’s Figma deal brings new users to open-source challenger Penpot, which just raised $8 million
penpot.app – Penpot: The Design Tool for Design & Code Collaboration
github.com – GitHub – penpot/penpot: Penpot: The open-source design tool for design and code collaboration
xda-developers.com – 6 reasons why Penpot is the best open-source alternative to Figma
designwhine.com – Penpot Vs Figma Review: Discover The Powerful Open Source Figma Alternative
penpot.app – 7 reasons Penpot is more than just a Figma alternative
community.penpot.app – Penpot: Our Time Has Come