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Philipp Witzmann macht Nachbarschaft digital: Wie nebenan.de jetzt deutschlandweit gegen Einsamkeit und Anonymität antritt

Philipp Witzmann verkörpert einen neuen Typus von Führungskraft: den Manager mit Mission. Geboren 1982, sammelte er zunächst klassische Konzernkompetenz bei Rocket Internet, Vodafone und Wayfair. Doch 2020 vollzog er einen bemerkenswerten Kurswechsel. Statt der nächsten Sprosse auf der Karriereleiter widmete er sich einem Projekt mit gesellschaftlicher Wirkung – nebenan.de.

Von der digitalen Anonymität zur nachbarschaftlichen Nähe – dieser Weg führt über nebenan.de. Was 2015 als Berliner Experiment begann, hat sich unter Philipp Witzmanns Führung zum größten Nachbarschaftsnetzwerk Deutschlands entwickelt. Mit drei Millionen aktiven Nutzern und der jüngst verkündeten bundesweiten Verfügbarkeit zeigt der ehemalige Vodafone- und Wayfair-Manager, dass soziale Netzwerke auch konstruktiv wirken können. Sein Credo: Digitale Verbindungen können echte menschliche Begegnungen nicht ersetzen – aber sie können sie ermöglichen. [1]

Vom Konzernmanager zum Social-Impact-Unternehmer

Philipp Witzmann verkörpert einen neuen Typus von Führungskraft: den Manager mit Mission. Geboren 1982, sammelte er zunächst klassische Konzernkompetenz bei Rocket Internet, Vodafone und Wayfair. Doch 2020 vollzog er einen bemerkenswerten Kurswechsel. Statt der nächsten Sprosse auf der Karriereleiter widmete er sich einem Projekt mit gesellschaftlicher Wirkung – nebenan.de.

Seine Überzeugung bringt er auf den Punkt: „Maximal gehaltvolle Arbeit macht glücklicher als maximales Gehalt.“ Diese Philosophie führte ihn zunächst als Chief Commercial Officer ins Unternehmen, bevor er im Oktober 2022 zum dritten Geschäftsführer neben Ina Remmers und Till Behnke ernannt wurde. Seit Sommer 2023 lenkt er als alleiniger CEO die Geschicke des digitalen Nachbarschaftsnetzwerks – mit klarem Fokus auf operativer Exzellenz und wirtschaftlicher Nachhaltigkeit.

Die Entstehungsgeschichte von nebenan.de

Die Wurzeln des Projekts liegen in einer ebenso einfachen wie radikalen Idee: Gründer Christian Vollmann begann bereits 2013 mit einem Türklingel-Experiment, um die zunehmende Anonymität im eigenen Wohnumfeld zu durchbrechen. Das Unternehmen wurde 2014 gegründet und 2015 in Betrieb genommen. Aus diesem Grassroots-Experiment entstand eine digitale Plattform, die heute weit mehr ist als ein soziales Netzwerk.

Wie die Plattform funktioniert: Vertrauen durch Verifikation

Anders als bei globalen sozialen Netzwerken basiert nebenan.de auf einem zentralen Prinzip: Jeder Nutzer wird als echter Nachbar verifiziert. Diese Adressverifizierung schafft einen geschützten Raum, in dem Vertrauen entstehen kann – die Grundlage für echte Begegnungen.

Die Plattform ermöglicht es Bewohnern, lokale Veranstaltungen zu organisieren, Hilfe anzubieten oder zu suchen, Gegenstände zu teilen und gemeinsame Aktivitäten zu koordinieren. Neben Privatpersonen können sich auch lokale Organisationen, Gemeinden und kleine Unternehmen einbringen.

Besonderes Augenmerk legt nebenan.de auf Datenschutz und Sicherheit. Die TÜV-Zertifizierung unterstreicht den verantwortungsvollen Umgang mit sensiblen Informationen – ein entscheidender Unterschied zu anderen sozialen Netzwerken.

Der bundesweite Durchbruch: Von der Hauptstadt in die Fläche

Was in Berlin begann, hat sich längst über die Großstädte hinaus entwickelt. Die jüngste Ankündigung markiert einen Meilenstein: nebenan.de ist nun „in ganz Deutschland“ verfügbar. Diese Expansion bedeutet nicht nur eine geografische Ausweitung, sondern auch eine technologische Herausforderung. Es handelt sich nicht um die erste bundesweite Verfügbarkeit, sondern um eine verstärkte Expansion in kleinere Städte und ländliche Gebiete.

Die Plattform bedient inzwischen mehr als 10.000 aktive Nachbarschaftsgruppen – von urbanen Zentren wie Hamburg und München bis hin zu kleineren Städten und ländlichen Gemeinden. Der Aufbau dieser digitalen Infrastruktur erfolgte schrittweise, mit kontinuierlicher Verbesserung der Nutzererfahrung und Stabilität.

Kampf gegen die moderne Volkskrankheit Einsamkeit

Witzmann und sein Team verfolgen eine klare gesellschaftliche Mission: den Kampf gegen Einsamkeit und soziale Isolation. „Einsamkeit ist so gesundheitsschädlich wie 15 Zigaretten pro Tag. Gut vernetzte Nachbarschaften können hier entgegenwirken und das Gefühl von Vertrauen und Zugehörigkeit stärken“, betont der CEO. [2]

Diese Perspektive wird von Studien gestützt, die Einsamkeit als wachsendes gesellschaftliches Problem identifizieren – mit messbaren Auswirkungen auf die körperliche und psychische Gesundheit. In einer zunehmend individualisierten Gesellschaft schafft nebenan.de Begegnungsräume, die sonst verloren gehen könnten.

Der jährliche Wirkungsbericht des Unternehmens zeigt ermutigende Ergebnisse: Über zwei Drittel der Nutzer berichten von verlässlichen lokalen Kontakten im Notfall – ein konkreter Indikator für gestärkten sozialen Zusammenhalt.

Mehr als nur ein soziales Netzwerk: Die drei Säulen des Erfolgs

Die Stärke von nebenan.de liegt in der Verbindung dreier Elemente, die gemeinsam ein robustes Ökosystem bilden. Erstens: die Vernetzung von Privatpersonen, die den Kern der Nachbarschaftscommunity darstellen. Zweitens: die Integration lokaler Organisationen und kommunaler Einrichtungen, die öffentliche Angebote und Dienstleistungen zugänglicher machen. Drittens: die Einbindung lokaler Geschäfte und Dienstleister, die von höherer Sichtbarkeit und gestärkter Kundenbindung profitieren.

Diese Dreifachstrategie unterscheidet nebenan.de von rein kommerziellen oder rein sozialen Plattformen. Sie schafft einen Mehrwert für alle Beteiligten und fördert eine nachhaltige lokale Wirtschaft nach dem Prinzip „Shop Local“.

Die digitale Nachbarschaft in Zahlen

Die Wachstumskurve von nebenan.de spricht eine deutliche Sprache: Von einem Berliner Startup zu Deutschlands größtem Nachbarschaftsnetzwerk mit drei Millionen aktiven Nutzern. Diese Entwicklung unterstreicht das Bedürfnis nach lokaler Vernetzung in einer zunehmend globalisierten Welt. [1]

Besonders bemerkenswert ist die Diversität der Nutzerschaft. Anders als bei vielen digitalen Plattformen, die von jüngeren Zielgruppen dominiert werden, spricht nebenan.de Menschen aller Altersgruppen an – von jungen Familien bis zu Senioren, die oft von digitaler Teilhabe ausgeschlossen sind.

Die durchschnittliche Nachbarschaft auf nebenan.de umfasst etwa 300 Haushalte – eine Größenordnung, die persönliche Begegnungen fördert, ohne überfordernd zu wirken. Diese Balance zwischen Nähe und Distanz scheint ein Schlüsselfaktor für den Erfolg zu sein.

Herausforderungen bei der bundesweiten Skalierung

Der Weg zum bundesweiten Angebot war nicht ohne Hürden. Die Expansion in ländliche Regionen stellte das Team vor andere Herausforderungen als der Aufbau in dicht besiedelten Städten. Während in urbanen Zentren die kritische Masse schneller erreicht wird, braucht es im ländlichen Raum oft mehr Geduld und lokale Verankerung.

Auch technisch bedeutet die Skalierung eine kontinuierliche Anpassung der Infrastruktur. Die Balance zwischen Wachstum und Stabilität zu halten, erfordert präzises Engineering und vorausschauende Kapazitätsplanung.

Nicht zuletzt stellt die Moderation einer wachsenden Community hohe Anforderungen an das Team. Anders als bei vielen sozialen Netzwerken setzt nebenan.de auf einen proaktiven Moderationsansatz, um ein konstruktives Miteinander zu fördern und toxische Dynamiken im Keim zu ersticken.

Zwischen Digitalisierung und analoger Begegnung

Was nebenan.de von anderen digitalen Plattformen unterscheidet: Die App ist nicht das Ziel, sondern das Mittel. „Wir wollen, dass Menschen ihr Smartphone beiseitelegen und sich in der realen Welt begegnen“, erklärt Witzmann. Diese Philosophie zeigt sich in Features wie dem Veranstaltungskalender oder der Hilfebörse, die konkrete Anlässe für persönliche Treffen schaffen.

In einer Zeit, in der viele digitale Dienste um Aufmerksamkeit und Bildschirmzeit konkurrieren, verfolgt nebenan.de den gegenteiligen Ansatz: Die Plattform ist erfolgreich, wenn sie sich selbst überflüssig macht – indem sie echte Nachbarschaften wiederbelebt, die dann auch ohne digitale Vermittlung funktionieren.

Diese Haltung spiegelt Witzmanns persönliche Überzeugung wider, dass Technologie im Dienst des Menschen stehen sollte, nicht umgekehrt. Ein Prinzip, das in der Tech-Branche keineswegs selbstverständlich ist.

Zwischen Social-Impact-Unternehmen und profitabler Geschäftsidee

Als Social-Impact-Unternehmen verfolgt nebenan.de einen hybriden Ansatz: gesellschaftliche Wirkung und wirtschaftliche Nachhaltigkeit. Diese Balance zu halten, erfordert strategisches Geschick und klare Prioritäten.

Das Geschäftsmodell basiert auf mehreren Säulen: Premium-Mitgliedschaften für Nutzer, die zusätzliche Features wünschen; Organisationsprofile für Vereine und kommunale Einrichtungen; sowie Werbemöglichkeiten für lokale Unternehmen, die ihre Zielgruppe in der Nachbarschaft erreichen wollen.

Witzmanns Hintergrund in der Konzernwelt kommt hier zum Tragen: Seine Erfahrung mit skalierbaren Geschäftsmodellen hilft dabei, das Wachstum zu steuern, ohne die Mission aus den Augen zu verlieren. Seit seiner Übernahme als CEO liegt der Fokus verstärkt auf operativer Exzellenz und dem Erreichen des Break-even-Punkts – eine Voraussetzung für langfristige Wirksamkeit.

Politik und Gesellschaft: nebenan.de als Modell für digitalen Zusammenhalt

Die Bedeutung von nebenan.de reicht über den individuellen Nutzen hinaus. In politischen Debatten um Digitalisierung und sozialen Zusammenhalt wird die Plattform zunehmend als Beispiel dafür angeführt, wie Technologie gesellschaftliche Herausforderungen adressieren kann.

Besonders in Zeiten von Polarisierung und Filterblasen bietet das Nachbarschaftsnetzwerk einen Raum, in dem Menschen unterschiedlicher Hintergründe und Überzeugungen konstruktiv interagieren können – verbunden durch die gemeinsame lokale Identität.

Diese Brückenfunktion hat auch die Aufmerksamkeit von Kommunalpolitikern und Stadtplanern geweckt, die in der digitalen Nachbarschaftsvernetzung ein Werkzeug für resilientere und aktivere Gemeinschaften sehen.

Der Blick nach vorn: Digitale Nachbarschaft 2.0

Mit der bundesweiten Verfügbarkeit ist ein wichtiger Meilenstein erreicht – doch Witzmann und sein Team denken bereits weiter. Die Vision: nebenan.de als digitale Infrastruktur für lebendige Nachbarschaften in ganz Deutschland zu etablieren.

Künftige Entwicklungen könnten verstärkt auf die Integration kommunaler Dienstleistungen abzielen, um Bürgerbeteiligung und lokale Demokratie zu stärken. Auch die Vernetzung mit bestehenden Initiativen zur Quartiersentwicklung bietet Potenzial für Synergien.

Eine besondere Herausforderung – und zugleich Chance – liegt in der demografischen Entwicklung: Gerade ältere Menschen, die besonders von nachbarschaftlicher Unterstützung profitieren könnten, sind oft digital weniger versiert. Hier könnte nebenan.de eine Brückenfunktion übernehmen und generationenübergreifende Begegnungen fördern.

Digitale Werkzeuge für analogen Zusammenhalt

Was als persönliches Experiment mit Türklingeln begann, hat sich zu einer bundesweiten digitalen Infrastruktur für lebendige Nachbarschaften entwickelt. Philipp Witzmanns Vision von „maximal gehaltvoller Arbeit“ manifestiert sich in einem Projekt, das messbare gesellschaftliche Wirkung mit wirtschaftlicher Nachhaltigkeit verbindet.

In einer Zeit, in der digitale Technologien oft für Spaltung und Isolation verantwortlich gemacht werden, zeigt nebenan.de einen alternativen Weg: Digitale Werkzeuge können – richtig eingesetzt – den sozialen Zusammenhalt stärken und echte menschliche Begegnungen fördern. Diese Erkenntnis könnte wegweisend sein für die Entwicklung sozialer Technologien in der Zukunft.

burda.com – Nebenan.de bekommt mit Philipp Witzmann erstmals einen CEO

startbase.de – Exklusiv: Nebenan.de erweitert Geschäftsführung

presse.nebenan.de – Deutschlands größtes Nachbarschaftsnetzwerk erreicht drei Millionen Nutzer:innen

presse.nebenan.de – Zahlen und Fakten zu nebenan.de

presse.nebenan.de – So entstand die Idee zu nebenan.de

presse.nebenan.de – CEO Philipp Witzmann

manager-magazin.de – Nebenan.de CEO Philipp Witzmann: „Ich halte unsere Gesellschaft und Gemeinschaft weiterhin für intakt“

tagesspiegel.de – Die Verantwortung von Social Media im Umgang mit Hass im Netz

businessinsider.de – Das ist das neue Startup von Christian Vollmann

9togeil.podigee.io – Sinnvoll Leisten: Von Purpose, Emanzipation und die Kunst der erfüllenden Karriere

silver-tipps.de – So funktioniert das Portal nebenan.de

rocketreach.co – nebenan.de Management Team | Org Chart

nebenan.de – Wikipedia – nebenan.de

wikipedia.org – Christian Vollmann

About the author

Bild von Nico Wirtz

Nico Wirtz

Der gelernte TV-Journalist hat Nachrichten und Dokumentationen gemacht, ebenso wie Talk und Entertainment für ProSieben, Kabeleins und TELE5 - am Ende ist es immer die gute Geschichte, die zählt. Emotionales Storytelling zieht sich durch sein ganzes Leben - ob als Journalist, PR- und Kommunikations-Profi, der für große Marken, wie BOGNER, L'Oréal oder Panthene an Kampagnen mitgewirkt hat, oder hier bei MARES als Chefredakteur.
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