Amazons neueste Innovation bringt die Logistikbranche einen entscheidenden Schritt in die Zukunft: Die KI-gestützte Smartbrille „Amelia“ verspricht, den Arbeitsalltag von Lieferfahrern grundlegend zu transformieren. Bereits in der Testphase mit Hunderten Fahrern in den USA konnte das System beeindruckende Ergebnisse liefern – bis zu 30 Minuten Zeitersparnis pro Schicht. Eine technologische Revolution, die nicht nur die Effizienz steigert, sondern auch die Arbeitssicherheit erhöht.
Hightech am Kopf: So funktioniert Amazons Amelia-Brille
Die unter dem Projektnamen „Amelia“ entwickelte Smartbrille ist ein wahres Multifunktions-Tool für den modernen Lieferdienst. Mit integrierter Kamera, Mini-Display und Sprachsteuerung ausgestattet, projiziert sie alle relevanten Informationen direkt ins Sichtfeld des Fahrers. Adressen, Routen und Paketcodes werden unmittelbar angezeigt – ohne dass der Fahrer sein Smartphone zücken oder den Blick vom Weg abwenden muss.
Ein cleveres Sicherheitsfeature: Sobald sich der Träger im fahrenden Fahrzeug befindet, deaktiviert sich das Display automatisch. Für den Zustellnachweis genügt ein einfacher Knopfdruck auf der zugehörigen Weste – und das System fotografiert die abgelieferte Sendung. Der digitale Lieferschein fürs Auge ist komplett.
30 Minuten Zeitgewinn pro Schicht – ein Effizienz-Turbo für die Logistik
Bei mehr als 100 Kundenstopps pro Schicht summieren sich selbst kleine Zeitersparnisse zu einem beachtlichen Effizienzgewinn. Beryl Tomay, Amazons Vizepräsidentin für Transportlogistik, bestätigte bereits messbare Erfolge: „Wir haben bei einigen Fahrern Zeitersparnisse von bis zu 30 Minuten pro Schicht festgestellt.“ Wenn sich Sekunden zu Minuten und schließlich zu Stunden addieren, entsteht ein enormer Wettbewerbsvorteil in der Logistikbranche – besonders angesichts der Millionen von Paketen, die Amazon täglich ausliefert.
Technische Herausforderungen clever gelöst
Die Entwicklung der Amelia-Brille stellte das Amazon-Team vor einige knifflige Aufgaben. Eine der größten: Wie entwickelt man einen Akku, der eine volle achtstündige Schicht durchhält und trotzdem leicht genug ist, um ihn den ganzen Tag zu tragen?
Die Lösung: austauschbare Batteriepakete, die für kontinuierlichen Betrieb sorgen, ohne das Gewicht der Brille zu erhöhen. Dieses clevere Design ermöglicht den Einsatz über die gesamte Arbeitszeit, ohne Ermüdungserscheinungen hervorzurufen.
Auch die Bedienung wurde intuitiv gestaltet: Die Kombination aus Brille und Weste mit integriertem Knopf erlaubt eine freihändige Nutzung aller Funktionen – perfekt für den Arbeitsalltag, in dem jede Hand gebraucht wird.
Teil eines größeren KI-Ökosystems
Die Amelia-Brille ist nur ein Baustein in Amazons umfassender KI-Strategie für die Logistik. Parallel entwickelt der E-Commerce-Gigant das Robotersystem „Blue Jay“ für seine Warenhäuser, das Pakete in einer einzigen Fertigungslinie kommissionieren, sortieren und konsolidieren kann. Bereits im Einsatz in einem Lager in South Carolina, verarbeitet Blue Jay etwa 75% aller verschiedenen Artikeltypen, die Amazon lagert.
Ergänzt wird dieses System durch „Project Eluna“ – eine autonome KI, die komplexe betriebliche Situationen analysiert und Handlungsempfehlungen ausspricht. Das System zieht historische und Echtzeit-Daten heran, um Engpässe vorherzusehen und den reibungslosen Betrieb zu gewährleisten.
Die Zukunft der Auslieferung
Amazon plant, die Amelia-Brille für Fahrer und deren Vertragsunternehmen kostenlos zur Verfügung zu stellen – auf freiwilliger Basis. Laut Branchenberichten könnte das System bereits im zweiten Quartal 2026 mit einer ersten Charge von etwa 100.000 Einheiten zum Einsatz kommen.
Parallel arbeitet Amazon an einer Verbraucherversion unter dem Codenamen „Jayhawk“, die Ende 2026 oder Anfang 2027 auf den Markt kommen soll – in direkter Konkurrenz zu Metas Ray-Ban Smart Glasses, die seit ihrer Einführung im September 2023 bereits über zwei Millionen Mal verkauft wurden.
Digitaler Boost für die Lieferkette
Die Einführung der Amelia-Brille markiert einen entscheidenden Meilenstein in der Transformation der Logistikbranche. Durch die nahtlose Integration von KI, Augmented Reality und intelligenter Hardware schafft Amazon ein System, das nicht nur die Effizienz steigert, sondern auch die Arbeitsbedingungen verbessert.
„Es reduziert die Notwendigkeit, gleichzeitig ein Telefon und ein Paket zu handhaben“, erklärt Beryl Tomay. „Das hilft den Fahrern, aufmerksam zu bleiben, was ihre Sicherheit erhöht.“ Ein Paradebeispiel dafür, wie Technologie nicht nur Prozesse optimiert, sondern auch den Menschen in den Mittelpunkt stellt.
diebewertung.de – Amazon testet „Amelia“ – smarte KI-Brille für Lieferfahrer
marketscreener.com – Amazon beschleunigt Lieferungen mit Hightech-Brille und Künstlicher Intelligenz
t3n.de – Projekt Amelia: Amazon will Lieferfahrer mit smarten Brillen auf Tour schicken
aboutamazon.com – Introducing Blue Jay and Project Eluna, Amazon’s latest robotics and AI technology for its operations
(c) Foto: Amazon