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Sam Trabucco nach dem FTX-Kollaps: Millionen-Deal mit Gläubigern, aber kein Comeback in Sicht

Sam Trabucco

Sam Trabucco, einst Schlüsselfigur im Imperium von Sam Bankman-Fried, hat seinen Weg vom Krypto-Olymp in die Realität eines kostspieligen Settlements gefunden. Der ehemalige Co-CEO von Alameda Research, der das sinkende Schiff rechtzeitig vor dem spektakulären Kollaps verließ, zahlt nun seinen Preis. Mit der Übergabe von Luxusimmobilien, einer Yacht und Ansprüchen im Wert von rund 70 Millionen Dollar an die FTX-Gläubiger schreibt Trabucco ein weiteres Kapitel in der epischen Saga des größten Krypto-Desasters der Geschichte.

Der strategische Ausstieg vor dem Sturm

Im August 2022 verkündete Sam Trabucco seinen überraschenden Rücktritt als Co-CEO von Alameda Research – nur wenige Monate bevor das gesamte FTX-Imperium wie ein Kartenhaus zusammenbrach. Der MIT-Absolvent mit Abschlüssen in Mathematik und Informatik begründete seinen Abschied damit, „andere Dinge zu priorisieren“ und dass er „die Zeitinvestition“ nicht mehr rechtfertigen könne.

Seine Nachfolgerin Caroline Ellison übernahm als alleinige CEO das Steuer – und damit unwissentlich die Verantwortung für ein zum Scheitern verurteiltes Unternehmen. Während Ellison später zu einer der Hauptzeuginnen gegen Bankman-Fried wurde und selbst eine Gefängnisstrafe erhielt, segelte Trabucco – wortwörtlich – in eine andere Richtung.

Millionen-Settlement mit FTX-Gläubigern

Im November 2024 traf Trabucco eine folgenschwere Vereinbarung mit den Konkursverwaltern von FTX. Er stimmte zu, zwei Luxusimmobilien im Wert von 8,7 Millionen Dollar und eine 53-Fuß-Yacht an die geschädigten Gläubiger zu übertragen. Zusätzlich verzichtete er auf Ansprüche gegen den FTX-Konkursmasse in Höhe von etwa 70 Millionen Dollar – eine bemerkenswerte Summe, die die finanziellen Verflechtungen zwischen den ehemaligen Führungskräften und dem zusammengebrochenen Krypto-Imperium verdeutlicht.

Vom Krypto-Wunderkind zum Vermögensverfall

Der Fall Trabucco illustriert den rasanten Aufstieg und Fall der FTX-Führungsriege. Als Teil von Bankman-Frieds innerem Zirkel hatte er sich im Krypto-Olymp etabliert. Sein Nettovermögen erreichte im Juli 2023 einen beeindruckenden Höchststand von geschätzten 500 Millionen Dollar.

Die Insolvenzverfahren von FTX und Alameda Research haben dieses Vermögen jedoch erheblich dezimiert. Obwohl keine genauen Zahlen zu seinem aktuellen Nettovermögen vorliegen, deuten die jüngsten Entwicklungen auf massive finanzielle Einbußen hin.

Trabucco hat sich, im Gegensatz zu anderen FTX-Führungskräften, weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Er hat bisher weder öffentlich ein Fehlverhalten eingestanden noch zugegeben, von kriminellen Aktivitäten innerhalb der Firma gewusst zu haben.

Kein Comeback in Sicht

Während die Krypto-Branche von Comebacks lebt und selbst nach spektakulären Crashs oft neue Projekte entstehen, gibt es für Trabucco derzeit keine Anzeichen einer Rückkehr ins Rampenlicht. Nach seinem Rücktritt hatte er lediglich angedeutet, dass er „nichts in der Zukunft ausschließen“ würde, sobald er sich „mehr erholt“ fühle.

Der einst gefeierte Krypto-Manager konzentriert sich aktuell offenbar darauf, die rechtlichen Nachwirkungen des FTX-Debakels zu bewältigen. Die Vereinbarung mit den Gläubigern könnte ein Schritt sein, um einen Schlussstrich zu ziehen – oder zumindest die rechtlichen Konsequenzen zu minimieren.

Lehren aus dem FTX-Debakel

Die Geschichte von Sam Trabucco verdeutlicht die Risiken der unregulierten Krypto-Welt. Sein rechtzeitiger Ausstieg vor dem Kollaps wirft Fragen auf: War es Zufall oder Vorahnung? Hat er die strukturellen Probleme bei Alameda und FTX erkannt?

Für die Krypto-Branche bleibt der FTX-Kollaps ein Weckruf für mehr Transparenz und bessere Governance-Strukturen. Die Milliarden-Verluste für Anleger und der Vertrauensverlust in die gesamte Industrie haben zu verstärkten Regulierungsbemühungen weltweit geführt.

Der Preis des Schweigens

Trabuccos Settlement mit den FTX-Gläubigern könnte als stillschweigende Anerkennung seiner Mitverantwortung interpretiert werden – auch wenn er rechtlich keine Schuld eingestanden hat. Die Abtretung von Vermögenswerten im Wert von über 70 Millionen Dollar ist ein hoher Preis für seinen frühen Ausstieg und sein anhaltendes Schweigen.

Die Frage bleibt, ob weitere rechtliche Schritte gegen ihn folgen könnten oder ob mit dieser Vereinbarung ein Schlussstrich unter seine Rolle im FTX-Drama gezogen wird.

CoinDesk – Former Alameda Co-CEO Sam Trabucco Agrees to Forfeit $70M, Yacht, Apartments to FTX Creditors

Fortune – Former Alameda co-CEO Sam Trabucco forfeits yacht, apartments to FTX creditors

Bloomberg – Alameda Research Co-CEO Sam Trabucco Resigns From Crypto Market Maker

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