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SoftBank setzt auf Physical AI: Mit dem 5,4-Milliarden-Deal für ABB Robotics beginnt die nächste Ära der KI-Robotik

SoftBank nimmt 5,4 Milliarden Dollar in die Hand, um seine Vision der "Physical AI" Wirklichkeit werden zu lassen. Mit der Übernahme von ABB Robotics sichert sich der japanische Technologieinvestor einen der führenden Industrierobotik-Spezialisten weltweit.

SoftBank nimmt 5,4 Milliarden Dollar in die Hand, um seine Vision der „Physical AI“ Wirklichkeit werden zu lassen. Mit der Übernahme von ABB Robotics sichert sich der japanische Technologieinvestor einen der führenden Industrierobotik-Spezialisten weltweit. Für SoftBank-Gründer Masayoshi Son ist klar: Die Zukunft gehört intelligenten Maschinen, die nicht nur in der digitalen, sondern auch in der physischen Welt agieren können. Die Transaktion markiert einen entscheidenden Schritt in Sons langfristiger KI-Strategie – und zeigt, wie ernst es dem Tech-Visionär mit der Verschmelzung von künstlicher Intelligenz und Robotik ist.

SoftBanks neue Grenze: Die Fusion von KI und Robotik

„SoftBanks nächste Grenze ist Physical AI“ – mit diesem klaren Statement unterstreicht Masayoshi Son die strategische Bedeutung der Übernahme. Der Deal positioniert SoftBank an der Spitze eines Zukunftsmarktes, in dem Roboter durch künstliche Intelligenz gesteuert werden und eigenständig mit ihrer Umgebung interagieren können.

Mit ABB Robotics erhält SoftBank eine Perle der Industrierobotik. Das Schweizer Unternehmen beschäftigt rund 7.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2024 einen Umsatz von 2,3 Milliarden US-Dollar – mit einer beachtlichen operativen EBITA-Marge von 12,1 Prozent. Die Übernahme soll Mitte bis Ende 2026 abgeschlossen werden, vorbehaltlich der Genehmigungen durch Regulierungsbehörden in den USA, der EU und China.

Der nächste logische Schritt in Sons KI-Masterplan

Die ABB-Übernahme ist kein isolierter Schachzug, sondern Teil einer umfassenden KI-Strategie. Erst im März 2025 führte SoftBank die größte private Tech-Finanzierungsrunde aller Zeiten an – 40 Milliarden Dollar für OpenAI bei einer Bewertung von 300 Milliarden Dollar. Mit dieser Investition überholte SoftBank sogar Microsoft als wichtigsten Geldgeber des ChatGPT-Entwicklers. Masayoshi Son setzt damit konsequent auf die zwei Säulen seiner KI-Vision: digitale Intelligenz durch OpenAI und physische Umsetzung durch Robotik.

ABB Robotics: Vom Börsengang zur SoftBank-Tochter

Für ABB bedeutet der Deal eine Kursänderung. Ursprünglich plante der Schweizer Technologiekonzern, seine Robotik-Sparte 2026 an die Börse zu bringen. Die Übernahme durch SoftBank bietet nun einen klaren Exit-Pfad – und einen satten Gewinn. ABB wird nach Abschluss der Transaktion einen nicht-operativen Buchgewinn vor Steuern von etwa 2,4 Milliarden US-Dollar verzeichnen.

ABB-CEO Morten Wierod zeigt sich überzeugt: „SoftBank wird ein ausgezeichnetes neues Zuhause für das Geschäft und seine Mitarbeiter sein. ABB und SoftBank teilen die gleiche Perspektive, dass die Welt in eine neue Ära der KI-basierten Robotik eintritt.“

Die Robotik-Sparte stellt hauptsächlich Industrie-, Service- und Transportroboter her, von denen einige bereits mit künstlicher Intelligenz ausgestattet sind – ein ideales Fundament für SoftBanks Physical-AI-Ambitionen.

SoftBanks Robotik-Renaissance nach früheren Rückschlägen

Die ABB-Übernahme markiert SoftBanks Rückkehr ins Robotikgeschäft nach früheren Hochs und Tiefs. 2012 übernahm SoftBank eine Mehrheitsbeteiligung an der französischen Firma Aldebaran und brachte zwei Jahre später den humanoiden Roboter Pepper auf den Markt – beworben als „der weltweit erste persönliche Roboter, der Emotionen lesen kann“. Doch die Wette auf Pepper erwies sich als Flop. SoftBank strich Arbeitsplätze in seiner Robotik-Einheit und stellte die Produktion 2020 ein.

Auch bei Boston Dynamics, das SoftBank 2017 von Alphabet übernahm, folgte 2020 der Ausstieg: Die Hyundai Motor Group erwarb 80 Prozent des Robotik-Pioniers für etwa 880 Millionen US-Dollar.

Mit ABB Robotics bekommt SoftBank nun einen etablierten Player mit profitablem Geschäftsmodell – und die Märkte honorieren diesen strategischen Schritt. SoftBank-Aktien stiegen nach Bekanntgabe der Übernahme um beeindruckende 11,43 Prozent.

Die Geburtsstunde einer neuen KI-Robotik-Ära

Mit der ABB-Übernahme baut SoftBank ein beeindruckendes Robotik-Portfolio auf. Die Plattform wird durch bestehende Investitionen ergänzt, darunter SoftBank Robotics Group, Berkshire Grey, AutoStore Holdings, Agile Robots und Skild AI.

Son prognostiziert, dass künstliche Superintelligenz (ASI) – KI, die 10.000 Mal intelligenter ist als Menschen – in 10 Jahren verfügbar sein wird. Mit ABB Robotics sichert sich SoftBank die Hardware, um diese Intelligenz in die physische Welt zu bringen.

Vom Visionär zum Architekten der KI-Zukunft

Masayoshi Son hat sich als einer der konsequentesten KI-Investoren positioniert. Mit der 40-Milliarden-Dollar-Investition in OpenAI und nun der 5,4-Milliarden-Übernahme von ABB Robotics setzt er nicht nur auf einzelne Technologien, sondern auf die Konvergenz von digitaler und physischer KI.

Die Übernahme von ABB Robotics zeigt: SoftBank baut systematisch an einer Zukunft, in der intelligente Maschinen unseren Alltag und unsere Arbeitswelt revolutionieren werden. Für Unternehmen bedeutet dies: Wer die Verschmelzung von KI und Robotik versteht und nutzt, wird im nächsten technologischen Zeitalter die Nase vorn haben.

Der perfekte Zeitpunkt für den KI-Robotik-Durchbruch

Der Markt für intelligente Robotik steht an einem Wendepunkt. Während Industrieroboter bisher vor allem repetitive Aufgaben übernahmen, ermöglicht die Integration fortschrittlicher KI-Systeme nun adaptive, lernfähige Maschinen, die komplexe Probleme lösen können.

Mit der Kombination aus OpenAIs Software-Expertise und ABBs Hardware-Know-how schafft SoftBank ein Ökosystem, das die Entwicklung solcher Systeme dramatisch beschleunigen könnte. Für Unternehmen eröffnen sich dadurch völlig neue Automatisierungspotenziale – von der Fertigung bis zur Logistik.

cnbc.com – SoftBank to buy ABB robotics unit for $5.4 billion as it boosts its AI play

heise.de – Softbank buys robotics company ABB Robotics for around 5.4 billion dollars

group.softbank – Acquisition of ABB Ltd’s Robotics Business

new.abb.com – ABB to divest Robotics division to SoftBank Group

About the author

Bild von Nico Wirtz

Nico Wirtz

Der gelernte TV-Journalist hat Nachrichten und Dokumentationen gemacht, ebenso wie Talk und Entertainment für ProSieben, Kabeleins und TELE5 - am Ende ist es immer die gute Geschichte, die zählt. Emotionales Storytelling zieht sich durch sein ganzes Leben - ob als Journalist, PR- und Kommunikations-Profi, der für große Marken, wie BOGNER, L'Oréal oder Panthene an Kampagnen mitgewirkt hat, oder hier bei MARES als Chefredakteur.
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