Die Einspeisevergütung für Solarstrom sinkt kontinuierlich – während Bitcoin auf Rekordhöhen klettert. Diese Konstellation eröffnet Photovoltaik-Besitzern eine faszinierende Alternative: Statt überschüssigen Strom für magere 7,86 Cent/kWh ins Netz einzuspeisen, verwandeln immer mehr Anlagenbetreiber ihre Sonnenenergie in digitales Gold. Mit Bitcoin-Mining lassen sich aktuell rund 15 Cent Gewinn pro Kilowattstunde erzielen – fast doppelt so viel wie die Einspeisevergütung bietet. Die Deutsche Telekom nennt dieses Konzept treffend „digitale monetäre Photosynthese“.
Der ökonomische Game-Changer für PV-Anlagenbetreiber
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Während die Einspeisevergütung für Anlagen bis 10 kWp bei Teileinspeisung auf 7,86 Cent/kWh gesunken ist (Stand: August 2025), können Bitcoin-Miner mit derselben Kilowattstunde fast doppelt so viel erwirtschaften. Dieser signifikante Renditevorteil verkürzt die Amortisationszeit von Solaranlagen dramatisch – in manchen Fällen halbiert sich die Zeit bis zur vollständigen Refinanzierung.
Besonders attraktiv: Die Wertschöpfung findet direkt vor Ort statt. Statt Strom zu verschenken, erzeugt ihr digitale Assets, die ihr entweder sofort verkaufen oder als Investition halten könnt. Bei einem aktuellen Bitcoin-Kurs von rund 100.000 Euro könnten 0,02 BTC (heute ca. 2.000 Euro) bei weiteren Kurssteigerungen in 5-10 Jahren auf 20.000 Euro anwachsen.
Vom Telekom-Pilotprojekt zum Praxismodell
Die Deutsche Telekom MMS hat in Kooperation mit dem Bankhaus Metzler ein wegweisendes Pilotprojekt gestartet. Auf dem Gelände der RIVA Engineering GmbH in Baden-Württemberg nutzen sie überschüssigen Solarstrom für Bitcoin-Mining. „Wir nennen das digitale monetäre Photosynthese“, erklärt Oliver Nyderle, Leiter Digital Trust & Web3 Infrastructure bei der Telekom-Tochter. Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie selbst Großunternehmen das Potenzial dieser Symbiose erkennen.
So funktioniert die technische Umsetzung
Die Implementierung ist überraschend unkompliziert. Ein moderner ASIC-Miner wie der Antminer S21 Pro mit einer Hashrate von 234 TH/s verbraucht etwa 3.510 Watt und kann sinnvoll mit einer 30 kWp PV-Anlage betrieben werden. Die Mining-Hardware wird direkt an die Solaranlage angeschlossen und wandelt überschüssigen Strom in Bitcoin um.
Für maximale Effizienz empfiehlt sich die Kombination mit einem Batteriespeicher. Dieser ermöglicht Mining rund um die Uhr – auch wenn die Sonne nicht scheint. Die Wirtschaftlichkeitsrechnung verbessert sich dadurch erheblich, da mehr Solarstrom für das Mining genutzt werden kann, statt ins Netz eingespeist zu werden.
Ein weiterer Effizienzbooster: Die erhebliche Abwärme der Mining-Geräte lässt sich zur Heizungsunterstützung oder Warmwasserbereitung nutzen. Diese Kaskadennutzung steigert die Gesamteffizienz des Systems enorm.
Doppelter Nutzen: Eigene Rendite und Netzstabilisierung
Das Konzept bietet nicht nur individuelle wirtschaftliche Vorteile, sondern leistet auch einen Beitrag zur Netzstabilität. In Ländern wie den USA und Finnland wird Bitcoin-Mining bereits erfolgreich als Regelleistung eingesetzt, um Produktionsspitzen aus erneuerbaren Energien abzufangen. Ihr unterstützt damit die Energiewende, während ihr gleichzeitig eure eigene Rendite maximiert.
Besonders relevant: Seit März 2025 sind PV-Anlagen ohne Smart Meter auf 60% Einspeiseleistung gedrosselt, und für Strom, der zu Zeiten negativer Börsenstrompreise eingespeist wird, gibt es keine EEG-Vergütung mehr. Mining bietet hier eine clevere Alternative zur Wertsteigerung.
Der perfekte Zeitpunkt für den Einstieg
Mit dem aktuellen Bitcoin-Bullrun 2025 und dem wachsenden Fokus auf nachhaltige Mining-Lösungen bietet sich jetzt ein ideales Zeitfenster. Die USA unter Präsident Trump haben Bitcoin sogar den Status einer offiziellen Währungsreserve verliehen – ein Signal für langfristig steigende institutionelle Nachfrage.
Moderne Mining-Hardware wie der Antminer S21+ bleibt selbst bei moderaten Bitcoin-Kursen profitabel und verspricht bei aktuellen Preisen attraktive monatliche Nettogewinne von mehreren hundert Dollar pro Gerät.
Eure Sonnenenergie, euer digitales Gold
Die Kombination aus Photovoltaik und Bitcoin-Mining repräsentiert eine der innovativsten Entwicklungen an der Schnittstelle zwischen erneuerbaren Energien und digitaler Wertschöpfung. Statt überschüssigen Strom zu verschenken, erschließt ihr eine zusätzliche Einnahmequelle und positioniert euch gleichzeitig als Vorreiter einer dezentralen, nachhaltigen Energiezukunft.
Der Einstieg erfordert zwar initiale Investitionen in Mining-Hardware, doch die signifikant höheren Erträge im Vergleich zur Einspeisung machen diese Strategie für vorausschauende PV-Anlagenbetreiber zu einem überzeugenden Geschäftsmodell mit doppelter Rendite: finanziell und ökologisch.
Deutsche Telekom – Test Bitcoin Mining Infrastructure for Surplus Energy
pv-magazine.de – Bitcoins aus Solarstrom: Telekom-Tochter testet „digitale monetäre Photosynthese“ in Deutschland
solarmodule-gladbeck.de – Bitcoin Mining mit Photovoltaik: Lohnt sich das mit Speicher?
sunshineenergy.de – Überschüssiger Solarstrom Fürs Bitcoin-Mining: Wie SunShine Sales Erneuerbare Energie Profitabel Nutzt
hashrateindex.com – Top 10 Bitcoin Mining ASIC Machines for 2025