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Trump, Krypto und der Verdacht auf Deals: Wie politische Nähe Strafverfolgung ausbremst

Trump angebliche Krypto Bestechung

Die Schnittstelle zwischen Kryptowährungen und Politik hat eine neue, brisante Dimension erreicht. Eine umfangreiche Untersuchung der New York Times deckt ein beunruhigendes Muster auf: Unter der Trump-Administration wurden Krypto-Unternehmen mit Verbindungen zum Präsidenten oder seiner Familie offenbar bevorzugt behandelt. Die Zahlen sind frappierend – während branchenübergreifend durchschnittlich nur 4% der Verfahren eingestellt werden, waren es im Krypto-Sektor satte 33%. Ein Zufall? Die Daten legen nahe, dass hier System steckt.

Das World Liberty Imperium – Trumps Milliarden-Dollar-Krypto-Geschäft

Die Trump-Familie hat sich ein beeindruckendes Krypto-Imperium aufgebaut. Im Zentrum steht World Liberty Financial, ein Unternehmen, das zu 60% im Besitz der Trumps ist und ihnen 75% aller Einnahmen aus Coin-Verkäufen garantiert. Die Söhne des Präsidenten, Eric Trump und Donald Trump Jr., sind aktiv in das Management involviert, während drei Partner den Tagesbetrieb steuern.

Der finanzielle Erfolg ist beachtlich: Laut einer Analyse des New Yorker hat die Trump-Familie bereits 412,5 Millionen Dollar aus dem Unternehmen erwirtschaftet. Ein demokratischer Bericht geht sogar von Krypto-Beständen im Wert von bis zu 11,6 Milliarden Dollar und Einnahmen von mehr als 800 Millionen Dollar aus dem Verkauf von Krypto-Assets allein in der ersten Hälfte von 2025 aus. Das Flaggschiff-Produkt ist der USD1 Stablecoin, der von US-Staatsanleihen und anderen Bargeldäquivalenten gedeckt sein soll.

Auffällige Korrelation: Krypto-Deals und fallen gelassene Verfahren

Die Daten zeigen eine bemerkenswerte Übereinstimmung: Von 14 eingestellten Krypto-Untersuchungen hatten mehr als die Hälfte der Angeklagten enge Verbindungen zur Trump-Administration – entweder vor oder nach der Beilegung ihrer Fälle. Besonders auffällig: Von den neun Fällen, die die SEC weiterhin verfolgt, hat keiner bekannte Verbindungen zu Trump oder seinem Umfeld.

Die prominentesten Fälle im Detail

Der Fall des Binance-Gründers Changpeng Zhao (CZ) ist besonders bemerkenswert. Nachdem er sich 2023 der Geldwäsche schuldig bekannt hatte, wurde ein zivilrechtlicher SEC-Fall gegen Binance im Mai 2025 abgewiesen. Kurz darauf wurde CZ von Präsident Trump begnadigt. Was dem vorausging? Nur wenige Wochen vor der Abweisung beteiligte sich Binance an einer 2-Milliarden-Dollar-Transaktion, die den USD1 Stablecoin von World Liberty verwendete – ein Deal, der jährlich Dutzende Millionen Dollar für die Trumps generieren soll.

Auch Coinbase profitierte: Im Februar beendete die SEC eine Klage gegen die Krypto-Börse, die zuvor 1 Million Dollar an Trumps Inaugurationskomitee gespendet hatte. Der Gründer von Coinbase spendete weitere 1 Million Dollar. Die Börse war zudem einer der Unterstützer des pro-Krypto-Super-PACs „Fairshake“.

Ähnliche Muster zeigten sich bei Consensys, Cumberland, Kraken, Tron, Ripple und anderen Unternehmen, die alle auf die eine oder andere Weise mit der Trump-Administration verbunden waren.

Systematischer Umbau der Regulierungsbehörden

Die Trump-Administration hat die Regulierungslandschaft für Kryptowährungen grundlegend verändert. Im Februar kündigte die SEC eine neue Crypto Task Force an, während sie gleichzeitig Klagen gegen zahlreiche Unternehmen fallen ließ oder abwies.

Noch drastischer agierte das Justizministerium: Im April löste Trump die Behörde auf, die für die Regulierung von Kryptowährungskriminalität zuständig war. In einem internen Memo erklärte der stellvertretende Generalstaatsanwalt Todd Blanche, dass das DOJ „kein digitaler Asset-Regulator“ sei und keine Durchsetzungsmaßnahmen mehr verfolgen werde, die regulatorische Rahmen auf digitale Assets übertragen.

Transparenz als Schlüssel für nachhaltige Krypto-Adoption

Die aktuelle Situation zeigt ein Dilemma für die Krypto-Branche. Einerseits profitieren viele Unternehmen von der regulatorischen Entlastung. Andererseits könnte der Verdacht politischer Bevorzugung das Vertrauen in den Sektor langfristig beschädigen.

Für eine nachhaltige Entwicklung braucht die Branche klare, faire und transparente Regeln – unabhängig von politischen Verbindungen. Nur so kann sie ihr volles Potenzial entfalten und breite gesellschaftliche Akzeptanz finden.

Der Weg nach vorn: Balance zwischen Innovation und Integrität

Die Krypto-Welt steht an einem Scheideweg. Der richtige Ansatz liegt weder in übermäßiger Regulierung noch in völliger Deregulierung, sondern in einem ausgewogenen Rahmen, der Innovation fördert und gleichzeitig Anleger schützt.

Erfolgreiche Krypto-Unternehmen werden jene sein, die nicht auf politische Verbindungen setzen, sondern auf solide Geschäftsmodelle, Transparenz und Compliance. Sie verstehen: Langfristiger Erfolg basiert auf Vertrauen – und dieses entsteht durch Integrität, nicht durch Hintertüren.

bitcoinethereumnews.com – Did crypto firms ‚pay‘ Trump for regulatory rollbacks? NYT thinks so…

dnyuz.com – Billionaire Trump’s Crypto Pals Let Off Easy as Investigators Back Down

democrats-judiciary.house.gov – New Report Exposes the Trump Family’s Multi-Billion-Dollar Crypto Empire

cnbc.com – Trump pardons Binance founder Changpeng Zhao, aka „CZ“

(Photo by Win McNamee/Getty Images)

About the author

Bild von Hardy Eberle

Hardy Eberle

Hardy Eberle kennt das Spiel – und zwar seit über 20 Jahren. Als Marketingprofi aus der iGaming-Welt hat er internationale Marken groß gemacht, Web3-Projekte aufs nächste Level gebracht und mehr als einmal bewiesen, wie man aus Ideen echten Impact macht. Heute taucht er tief in die Welt von Krypto und Blockchain ein – mit klarem Blick, spitzer Zunge und einem Radar für Trends, lange bevor sie Mainstream werden.
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