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Uniswap stellt die Weichen: Was der Fee Switch und der 100-Millionen-UNI-Burn für das Protokoll bedeuten

Uniswap stellt Weichen

Ein historischer Tag für die DeFi-Welt: Die Uniswap-Governance steht kurz vor einer Entscheidung, die das größte dezentrale Börsenprotokoll fundamental transformieren wird. Der als „UNIfication“ bekannte Vorschlag zur Aktivierung des Protocol Fee Switch und einer massiven Token-Verbrennung hat bereits eine überwältigende Zustimmung erhalten. Mit dieser Weichenstellung könnte Uniswap nicht nur sein Geschäftsmodell revolutionieren, sondern auch einen neuen Standard für Token-Ökonomie im gesamten DeFi-Sektor setzen.

Meilenstein für Uniswap: 100% Zustimmung für den Fee Switch

Die Abstimmung über den UNIfication-Vorschlag startete am 20. Dezember und läuft noch bis zum 25. Dezember – doch das Ergebnis scheint bereits festzustehen. Bis Montag wurden fast 62 Millionen Stimmen abgegeben, mit einer beeindruckenden Zustimmungsrate von 100%. Über 6.200 Wallet-Adressen haben an dieser richtungsweisenden Entscheidung teilgenommen, was die breite Unterstützung in der Community unterstreicht.

Besonders bemerkenswert: Mehrere Krypto-Schwergewichte haben sich hinter den Vorschlag gestellt, darunter Jesse Waldren von der VC-Firma Variant, Synthetix-Gründer Kain Warwick und Ex-Uniswap-Ingenieur Ian Lapham. Diese Unterstützung signalisiert das enorme Vertrauen der Branche in die strategische Neuausrichtung des Protokolls.

Der UNI-Token reagierte bereits auf die positiven Signale mit einem Kursanstieg von etwa 25% seit Beginn der Abstimmung. Damit konnte sich der Token aus einem monatelangen Abwärtstrend befreien, der ihn auf ein Sieben-Monats-Tief von 4,88 Dollar gedrückt hatte.

Token-Verbrennung als Wertschöpfungsmotor

Das Herzstück der UNIfication-Initiative ist ein zweistufiger Token-Burn-Mechanismus, der den UNI-Token direkt mit dem wirtschaftlichen Erfolg des Protokolls verknüpft. Zunächst sollen 100 Millionen UNI aus dem Treasury verbrannt werden – eine rückwirkende Maßnahme, die schätzt, was seit dem Token-Launch hätte verbrannt werden können, wenn der Fee Switch bereits aktiv gewesen wäre. Zum aktuellen Kurs entspricht dies einem Wert von rund 700 Millionen Dollar. Parallel dazu wird ein fortlaufender Burn-Mechanismus implementiert: Alle Protokollgebühren fließen in einen unveränderlichen Smart Contract namens TokenJar, von wo aus sie nur dann abgezogen werden können, wenn im Gegenzug UNI-Token im Firepit-Contract verbrannt werden.

Neue Einnahmequellen für nachhaltiges Wachstum

Mit der Aktivierung des Fee Switch wird Uniswap erstmals direkte Einnahmen für das Protokoll generieren. Bei Uniswap v2 werden die Gebühren von 0,3% auf 0,25% für Liquidity Provider und 0,05% für das Protokoll aufgeteilt. Bei Uniswap v3 werden die Protokollgebühren flexibler gestaltet und zunächst auf ein Viertel der LP-Gebühren für die 0,01% und 0,05% Pools festgelegt.

Die Einführung erfolgt schrittweise, beginnend mit Uniswap v2 Pools und ausgewählten v3 Pools, die 80-95% der LP-Gebühren auf Ethereum Mainnet ausmachen. Diese vorsichtige Herangehensweise minimiert potenzielle Marktverzerrungen.

Zusätzlich werden die Unichain-Sequencer-Gebühren in den Burn-Mechanismus integriert. Beeindruckend: Unichain verarbeitet bereits rund 100 Milliarden Dollar annualisiertes DEX-Volumen und generiert etwa 7,5 Millionen Dollar jährliche Sequencer-Gebühren – nur neun Monate nach dem Start.

Finanzielle Auswirkungen: Deflation und Wertsteigerung

Die finanziellen Prognosen für den UNI-Token sind bemerkenswert. Analysten schätzen, dass der neue Gebührenanteil etwa 38 Millionen Dollar pro Monat an UNI-Rückkäufen generieren könnte. Basierend auf Uniswaps aktueller Laufrate mit einem Umsatz von etwa 1,1 Milliarden Dollar für 2025 könnten rund 165 Millionen Dollar an Gebühreneinnahmen zum Kauf und zur Verbrennung von UNI verwendet werden.

Wäre der Mechanismus bereits live gewesen, hätte das Protokoll in den letzten 30 Tagen fast 26 Millionen Dollar an UNI verbrannt und fast 150 Millionen Dollar seit Jahresbeginn. Diese kontinuierliche Reduzierung des zirkulierenden Angebots von derzeit 630 Millionen UNI könnte einen erheblichen Aufwärtsdruck auf den Token-Preis ausüben.

Strategischer Wendepunkt für die DeFi-Branche

Die UNIfication-Initiative markiert nicht nur einen technischen Wandel, sondern auch einen kulturellen Meilenstein für das Protokoll. Uniswap-Gründer Hayden Adams betont: „Uniswap kann der primäre Ort sein, an dem Token global gehandelt werden.“ Diese Vision wird durch die rechtliche Absicherung unter dem Wyoming DUNA-Gesetz (Decentralized Unincorporated Nonprofit Association) unterstützt, das DAOs ermöglicht, Eigentum zu besitzen und Verträge abzuschließen, während die Dezentralisierung bewahrt wird.

Mit einem jährlichen Wachstumsbudget von 20 Millionen UNI, das ab Januar 2026 vierteljährlich über einen Vesting-Vertrag verteilt wird, sichert Uniswap langfristige Entwicklung und Innovation. Die Auflösung der Uniswap Foundation und die Verlagerung der Mitarbeiter zu Uniswap Labs unter einer rechtlich bindenden Vereinbarung mit der DAO strafft zudem die Organisationsstruktur.

Die DeFi-Revolution wird erwachsen

Der UNIfication-Vorschlag zeigt, wie dezentrale Protokolle nachhaltige Geschäftsmodelle entwickeln können, ohne ihre Grundprinzipien zu opfern. Durch die direkte Verknüpfung von Protokoll-Nutzung und Token-Wert schafft Uniswap einen Präzedenzfall, der die gesamte DeFi-Landschaft beeinflussen könnte. Für Investoren und Entwickler bietet sich hier ein Modell, das Dezentralisierung mit wirtschaftlicher Nachhaltigkeit verbindet – ein Wendepunkt, der das Potenzial hat, die nächste Evolutionsstufe des dezentralen Finanzwesens einzuläuten.

blog.uniswap.org – UNIfication

cointelegraph.com – Uniswap fee switch to go live as community vote set to pass

theblock.co – ‚Vote before Christmas or end up on Santa’s naughty list‘: Uniswap founder submits UNIfication proposal for final governance decision

blockworks.co – Uniswap finally turns the fee switch

About the author

Bild von Hardy Eberle

Hardy Eberle

Hardy Eberle kennt das Spiel – und zwar seit über 20 Jahren. Als Marketingprofi aus der iGaming-Welt hat er internationale Marken groß gemacht, Web3-Projekte aufs nächste Level gebracht und mehr als einmal bewiesen, wie man aus Ideen echten Impact macht. Heute taucht er tief in die Welt von Krypto und Blockchain ein – mit klarem Blick, spitzer Zunge und einem Radar für Trends, lange bevor sie Mainstream werden.
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