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VanMoof 2.0: Wie die neuen Theft-Proof-E-Bikes den Fahrraddiebstahl technisch ins Leere laufen lassen

VanMoof hat aus der Insolvenz gelernt und setzt bei den neuen S6-Modellen auf ein mehrstufiges Sicherheitssystem, das Diebe verzweifeln lässt. Das Herzstück bildet ein intelligentes Erkennungssystem, das zwischen normaler Nutzung und Manipulationsversuchen unterscheiden kann.

Die Fahrradwelt erlebt eine technische Revolution: Mit dem Neustart von VanMoof unter McLaren-Führung kommt eine Generation von E-Bikes auf den Markt, die Dieben buchstäblich den Strom abdrehen. Während in Deutschland jährlich über 246.000 Fahrräder gestohlen werden, setzt der niederländische Hersteller auf ein mehrstufiges Sicherheitssystem, das von GPS-Tracking über Apple FindMy bis hin zu automatischen Alarmsystemen reicht. Für euch als Unternehmer ist das mehr als nur ein technisches Upgrade – es ist ein Geschäftsmodell, das zeigt, wie Innovation selbst hartnäckige Alltagsprobleme lösen kann.

Die Wiedergeburt eines E-Bike-Pioniers

Die Geschichte von VanMoof ist wie ein Lehrbuch für Unternehmensresilienz. Nach der Insolvenz 2023, ausgelöst durch überkomplexe Produktion und Wartungsprobleme, feierte der niederländische E-Bike-Hersteller 2024 sein Comeback. Unter der Führung von McLaren Applied – einem Unternehmen, das für Hightech-Lösungen im Motorsport bekannt ist – kehrt VanMoof mit einer klaren Mission zurück: E-Bikes zu bauen, die nicht nur gut aussehen, sondern praktisch unstehlbar sind.

Der Neustart kommt zu einem perfekten Zeitpunkt. In Deutschland wurden 2024 rund 2,1 Millionen E-Bikes verkauft, und der Gesamtbestand hat sich in den letzten zehn Jahren auf 15,7 Millionen verdreifacht. Fast jedes zweite neu verkaufte Fahrrad verfügt mittlerweile über einen Elektromotor. Ein Markt in Bewegung – mit einem wachsenden Problem: dem zunehmenden Diebstahl hochwertiger E-Bikes.

Das Diebstahlproblem in Zahlen: Ein 160-Millionen-Euro-Markt

Hinter jedem gestohlenen Fahrrad verbirgt sich ein frustrierter Besitzer und ein finanzieller Schaden, der inzwischen astronomische Höhen erreicht. 2024 zahlten deutsche Versicherer die Rekordsumme von 160 Millionen Euro für gestohlene Fahrräder – ein deutlicher Anstieg gegenüber den 150 Millionen Euro im Vorjahr. Der durchschnittliche Schaden pro Diebstahl erreichte mit 1.190 Euro einen neuen Höchststand, was den klaren Trend zu hochwertigen Diebstählen unterstreicht.

Organisierte Kriminalität hat E-Bikes im Visier

Die Diebstahlzahlen sind zwar leicht rückläufig – 2024 wurden etwa 246.000 Fahrraddiebstähle polizeilich erfasst, 6,9 Prozent weniger als im Vorjahr – doch die Qualität der gestohlenen Räder steigt kontinuierlich. Besonders alarmierend: Während ein herkömmliches Fahrrad in Deutschland 2024 im Schnitt 500 Euro kostete, lag der Durchschnittspreis für ein E-Bike bei 2.650 Euro.

„Die Täter gehen offenbar gezielter vor“, erklärt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Organisierte Banden haben es speziell auf E-Bikes abgesehen, die sie gewinnbringend ins Ausland verkaufen.

Die Aufklärungsquote ist dabei erschreckend niedrig: Nur knapp 10 Prozent der gemeldeten Fahrraddiebstähle konnten 2024 aufgeklärt werden. Ein systemisches Problem, das innovative Lösungen erfordert.

In Städten wie Berlin (28.800 Diebstähle), Hamburg (14.726) und Köln (7.076) ist die absolute Zahl der Fahrraddiebstähle besonders hoch. Pro Einwohner führen jedoch Universitätsstädte wie Göttingen, Münster und Freiburg die traurige Statistik an – ausgerechnet Orte, die als besonders fahrradfreundlich gelten.

Die technische Revolution: So funktioniert VanMoofs Theft-Proof-System

VanMoof hat aus der Insolvenz gelernt und setzt bei den neuen S6-Modellen auf ein mehrstufiges Sicherheitssystem, das Diebe verzweifeln lässt. Das Herzstück bildet ein intelligentes Erkennungssystem, das zwischen normaler Nutzung und Manipulationsversuchen unterscheiden kann.

Die Sicherheitsarchitektur umfasst mehrere Komponenten, die ineinandergreifen: Ein Kick Lock mit automatischem Rückzugsstift immobilisiert das Hinterrad, sobald ihr das Bike abstellt. Das System erkennt euch als rechtmäßigen Besitzer über eine gesicherte Bluetooth-Verbindung – ohne diese Authentifizierung bleibt das E-Bike funktionsunfähig.

Wenn der Dieb zu Fuß nach Hause muss

Besonders clever ist die progressive Alarmfunktion. Wird das Bike leicht bewegt, sendet es zunächst kurze Warntöne aus – eine erste Abschreckung für potenzielle Diebe. Bei stärkeren Bewegungen ohne authentifizierten Nutzer in der Nähe aktiviert das System einen lauten Alarm, der die Umgebung auf den Diebstahlversuch aufmerksam macht.

Das Tracking-System nutzt Apples FindMy-Technologie und greift damit auf das größte verteilte Netzwerk von Trackern weltweit zu. Selbst wenn ein Dieb das Bike entwendet, könnt ihr dessen Position in Echtzeit verfolgen und die Daten direkt an die Polizei weitergeben.

BikeHunters: Die digitalen Kopfgeldjäger

Eine besonders ungewöhnliche Innovation ist VanMoofs BikeHunter-Service. Für eine Gebühr von 98 Euro setzen sich spezialisierte Teams in Bewegung, um gestohlene Bikes aufzuspüren und zurückzuholen. Sollte die Rückholung nicht gelingen, ersetzt VanMoof das gestohlene Bike – ein Versprechen, das das Unternehmen in der Vergangenheit sogar über internationale Grenzen hinweg eingehalten hat.

Die BikeHunters kombinieren digitales Tracking mit physischer Verfolgung – ein Ansatz, der in der Fahrradbranche einzigartig ist und zeigt, wie ernst es VanMoof mit dem Diebstahlschutz meint.

Technische Spezifikationen: Leistung trifft auf Sicherheit

Die neuen S6-Modelle, die VanMoof im Juni 2025 auf den Markt gebracht hat, kombinieren Leistung mit Sicherheit. Mit einem 250-Watt-Frontnabenmotor und einem maximalen Drehmoment von 68 Nm erreichen die Bikes eine Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h – der gesetzlichen Obergrenze für E-Bikes in Deutschland.

Das S6 mit 27,5-Zoll-Rädern ist für Fahrer bis 210 cm konzipiert, während das S6 Open mit 24-Zoll-Rädern bereits für Personen ab 150 cm geeignet ist. Mit einem Gewicht von 23 kg sind die Bikes zwar nicht die leichtesten am Markt, dafür aber mit 231 maßgeschneiderten Teilen außergewöhnlich robust und langlebig konstruiert.

Der Preis von 3.298 Euro (etwa 3.750 US-Dollar) positioniert die Bikes im Premium-Segment – eine Investition, die durch die integrierten Sicherheitsfeatures und die Diebstahlgarantie abgesichert wird.

Die Konkurrenz schläft nicht: Alternative Sicherheitssysteme im Vergleich

VanMoof ist nicht allein im Rennen um den besten Diebstahlschutz. Bosch hat mit seinem eBike Alarm System eine vergleichbare Lösung entwickelt, die ebenfalls auf Bewegungserkennung und Alarmsignale setzt. Bei bestehender GPS-Verbindung können Nutzer jederzeit den Standort und den Sicherheitsstatus ihres eBikes in der eBike Flow App einsehen.

PowUnity aus Österreich bietet mit BikeTrax einen speziell für E-Bikes konzipierten GPS-Tracker, der direkt in die Antriebseinheit eingebaut wird. Besonders clever: Selbst wenn der Akku aus dem E-Bike entnommen wird, sorgt ein Zusatzakku für bis zu drei Wochen Laufzeit – genug Zeit, um ein gestohlenes Bike zu lokalisieren.

Riese & Müller setzt auf einen im Rahmeninneren verborgenen Chip, dessen Sensorik sofort erkennt, wenn das angeschlossene E-Bike aus seiner Position gebracht wird. Das System sendet dem Radfahrer umgehend eine Warnung aufs Smartphone.

Prävention statt Reaktion: So schützt ihr euer E-Bike effektiv

Die beste Strategie gegen Fahrraddiebstahl ist eine Kombination aus verschiedenen Sicherheitsmaßnahmen. Ein hochwertiges Schloss bildet die Basis, sollte aber durch technische Lösungen ergänzt werden. GPS-Tracker, die nachträglich installiert werden können, bieten eine zusätzliche Sicherheitsebene.

Die Polizei empfiehlt zudem, das Rad mit einer „Eigentümer-Identifizierungsnummer“ (EIN-Code) zu codieren. Diese wird vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club, der Polizei oder teilweise auch von Fahrradhändlern in den Rahmen gefräst und erleichtert die Zuordnung eines wiedergefundenen Rads zum rechtmäßigen Besitzer.

Auch die Wahl des Abstellorts spielt eine entscheidende Rolle. Gut beleuchtete, belebte Plätze mit Videoüberwachung reduzieren das Diebstahlrisiko erheblich. Wer sein E-Bike über Nacht draußen stehen lassen muss, sollte in jedem Fall in einen GPS-Tracker investieren.

Servicenetzwerk: Der oft unterschätzte Sicherheitsfaktor

Ein oft übersehener Aspekt bei der E-Bike-Sicherheit ist das Servicenetzwerk des Herstellers. VanMoof hat aus vergangenen Fehlern gelernt und baut sein Händler- und Servicenetzwerk massiv aus. Deutschlandweit sind bereits über 30 Händler und 70 Servicestellen zu finden, die VanMoof-Besitzern zur Seite stehen.

Diese Infrastruktur gewährleistet nicht nur eine umfassende Ersatzteilversorgung, sondern ermöglicht auch schnelle Hilfe bei Problemen mit dem Sicherheitssystem. Ein entscheidender Vorteil gegenüber No-Name-Produkten, bei denen ihr im Schadensfall oft allein dasteht.

Der Markt der Zukunft: Warum Diebstahlsicherheit zum Kaufargument wird

Die Entwicklung bei VanMoof zeigt einen klaren Trend: Diebstahlsicherheit wird zum zentralen Kaufargument für hochwertige E-Bikes. Mit durchschnittlichen Anschaffungskosten von 2.650 Euro stellt ein E-Bike eine erhebliche Investition dar – die entsprechend geschützt werden will.

Die leicht rückläufigen Diebstahlzahlen bei gleichzeitig steigenden Schadenssummen deuten darauf hin, dass Diebe zunehmend selektiver vorgehen und sich auf hochwertige Modelle konzentrieren. Für Hersteller bedeutet dies: Wer keine überzeugenden Sicherheitslösungen anbietet, wird im Premium-Segment langfristig nicht bestehen können.

Besonders spannend ist die Entwicklung für Unternehmen, die Fahrradleasing oder Dienstrad-Modelle anbieten. Die integrierten Sicherheitssysteme reduzieren das Risiko von Diebstählen und damit die Kosten für Ersatzbeschaffungen erheblich – ein Argument, das in Verkaufsgesprächen mit Firmenkunden zunehmend an Gewicht gewinnt.

Mehr als nur Diebstahlschutz: Der Mehrwert vernetzter E-Bikes

Die Anti-Diebstahl-Technologien von VanMoof und anderen Herstellern bieten über den reinen Schutzaspekt hinaus weitere Vorteile. Die permanente Konnektivität ermöglicht Ferndiagnosen bei technischen Problemen, automatische Software-Updates und die Sammlung von Nutzungsdaten zur Produktverbesserung.

Für Pendler besonders praktisch: Die App zeigt nicht nur den Standort des Bikes an, sondern auch dessen Ladezustand. So könnt ihr morgens schon vor dem Losfahren prüfen, ob der Akku für den Heimweg noch ausreichend geladen ist oder ob ihr das Ladegerät mitnehmen solltet.

Die Sicherheit der Zukunft: Wenn Bikes lernen, sich selbst zu schützen

Was heute bei Premium-E-Bikes wie VanMoof Standard wird, könnte morgen die gesamte Fahrradindustrie revolutionieren. Künstliche Intelligenz wird es Bikes ermöglichen, aus Bewegungsmustern zu lernen und verdächtige Aktivitäten noch präziser zu erkennen.

Biometrische Erkennungssysteme könnten künftig Schlüssel oder Smartphones als Authentifizierungsmethode ersetzen. Fingerabdruckscanner oder Gesichtserkennung direkt am Bike sind technisch bereits möglich und könnten die nächste Evolutionsstufe der Bike-Sicherheit darstellen.

Auch die Vernetzung mit Smart-City-Infrastrukturen bietet spannende Perspektiven. Gestohlene Bikes könnten automatisch bei städtischen Überwachungskameras registriert werden, um die Verfolgung zu erleichtern. Ein Ansatz, der Datenschutzfragen aufwirft, aber technisch bereits umsetzbar wäre.

Der Siegeszug der undiebischen Räder: Was wir von VanMoof lernen können

Die Geschichte von VanMoof zeigt eindrucksvoll, wie aus einer Krise – der Insolvenz 2023 – ein noch stärkeres Unternehmen hervorgehen kann. Der Fokus auf das Kernproblem Diebstahlsicherheit hat dem Unternehmen einen klaren Marktvorteil verschafft und adressiert ein Problem, das jeden E-Bike-Besitzer betrifft.

Für euch als Unternehmer bietet dieser Fall wertvolle Lehren: Konzentriert euch auf die echten Schmerzpunkte eurer Kunden. Entwickelt integrierte Lösungen statt Einzelmaßnahmen. Und nutzt Technologie, um Probleme zu lösen, die bisher als unvermeidlich galten.

Die Theft-Proof-E-Bikes von VanMoof sind mehr als nur Fortbewegungsmittel mit eingebauter Sicherheit – sie sind ein Beispiel dafür, wie durchdachte Innovation selbst hartnäckige Alltagsprobleme lösen kann. In einer Zeit, in der Mobilität neu gedacht wird, setzen sie Maßstäbe für die gesamte Branche.

electrek.co – A reborn VanMoof just launched two new e-bikes hoping to win back riders

voylt.com – Im Test: VanMoof S5 – der Tesla unter den e-Bikes

vanmoof.com – VanMoof launches new high-tech, thief-proof city bikes

electrek.co – VanMoof unveils two new theft-proof electric bicycles

vanmoofer.com – VanMoof S6, X6 & S6 Open – Compare, Features & Deals

zdfheute.de – Versicherer: Weniger Fahrraddiebstähle, aber höhere Schäden

gdv.de – Fahrraddiebstahl: Alle Zahlen | Versicherungsschutz

statista.com – Fahrraddiebstähle Häufigkeit Städte 2024

adac.de – GPS-Tracker am Fahrrad als Diebstahlschutz: Wie gut sind sie?

bosch-presse.de – Bosch eBike Systems hebt digitalen Diebstahlschutz auf ein neues Level

powunity.com – BikeTrax GPS Tracker E-Bike ▷ Mit Diebstahlschutz sorgenfrei e-biken

radfahren.de – GPS-Tracker und smarte Schlösser: Der neuste E-Bike Diebstahlschutz

t3n.de – In welcher Stadt die meisten Fahrräder geklaut werden – Statistik der Woche

notebookcheck.com – Stylische E-Bikes aus den Niederlanden machen VanMoof Konkurrenz

paj-gps.de – GPS Tracker E-Bike: Diebstahlschutz kaufen (2025)

(c) Foto: VanMoof

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