Was YouTube zahlt: So profitieren Creator vom Revenue-Share-Modell

YouTube hat seine Vergütungsstruktur für Content-Creator 2023 verändert: Mit einem transparenteren Revenue-Share-Modell können Kanalbetreiber deutlich fairer an den Werbeeinnahmen partizipieren. Die Plattform hat den Zugang zur Monetarisierung erleichtert und bietet besonders für Shorts-Produzenten verbesserte Verdienstmöglichkeiten. Was bedeutet das konkret für Creator und wie können sie davon profitieren?

Vom Bonus-System zum Revenue-Share-Modell

Während Creator früher auf sporadische Bonuszahlungen aus einem 100-Millionen-Dollar-Shorts-Fund angewiesen waren, gibt es seit Februar 2023 ein systematisches Revenue-Sharing-Modell. „Wir haben den Bonus-Mechanismus durch ein umfassendes Werbeeinnahmen-Sharing ersetzt“, erklärte YouTube bei der Umstellung. Die Interaktionen der Zuschauer mit Werbeanzeigen tragen jetzt direkt zum Einkommen der Creator bei.

Besonders bemerkenswert: Die neuen Zugangshürden zum YouTube Partner Program (YPP) wurden deutlich gesenkt. Bereits ab 500 Abonnenten und drei öffentlichen Uploads in 90 Tagen können Creator erste Monetarisierungsfunktionen freischalten. Für die vollständige Werbeeinnahmen-Beteiligung sind allerdings weiterhin 1.000 Abonnenten sowie entweder 3.000 Watchtime-Stunden im letzten Jahr oder 3 Millionen Shorts-Views in 90 Tagen erforderlich.

So funktioniert das neue Revenue-Sharing

Das Herzstück des neuen Modells ist ein gemeinschaftlicher Werbeeinnahmen-Pool. Alle Anzeigen im Shorts-Feed fließen in diesen Pool ein, wobei jedes Land oder jede Region einen eigenen Pool hat, der die unterschiedlichen Werberaten widerspiegelt. Die Verteilung erfolgt proportional nach „berechtigten Views“ – wobei YouTube 55% der Einnahmen behält und 45% an die Creator ausschüttet.

Ein Beispiel: Angenommen, der US-Shorts-Werbepool für einen bestimmten Monat beträgt 100.000 Dollar, und die berechtigten Shorts-Views eines Creators machen 5% des gesamten View-Anteils aus:

– Zuweisung des Creators vor Split: 5% von 100.000 $ = 5.000 $
– Nach Anwendung der 45/55-Aufteilung verdient der Creator 45% von 5.000 $ = 2.250 $

Interessant dabei: Bei Shorts mit lizenzierter Musik reduziert sich der Anteil des Creators. Bei Verwendung eines Musiktitels werden 50% der potenziellen Werbeeinnahmen abgezogen, bei zwei Titeln bleiben nur etwa 33% im Pool – ein wichtiger Faktor für die Kalkulation.

Vorteile für Creator durch das neue Modell

Das neue System bietet mehrere entscheidende Verbesserungen: Es ist transparenter und leistungsbasierter. Die Einnahmen skalieren direkt mit der Qualität der Views, den tatsächlichen Anzeigenimpressionen und dem Engagement der Zuschauer. „Die monatlichen Einnahmen sind jetzt direkt mit der Zuschauerschaft verknüpft, was ein nachhaltigeres Einkommen ermöglicht“, bestätigt ein YouTube-Sprecher.

Zudem fördert das System originelle Inhalte: Wiederverwendete oder wenig originelle Inhalte werden bei der Monetarisierungsprüfung benachteiligt, was die Contentqualität insgesamt steigert. Creator können außerdem von einer ganzheitlichen Monetarisierung profitieren, da das System mit anderen YPP-Funktionen wie Super Chat und Mitgliedschaften integriert ist.

Regionale Unterschiede beachten

US-amerikanische Zuschauer bringen aufgrund der robusten Werbeausgaben höhere CPMs (Cost Per Mille) ein. Etwa 20% des gesamten Shorts-Traffics stammt aus den USA, was die Einnahmemöglichkeiten direkt beeinflusst. Die Revenue per View (RPM) variiert stark zwischen den Ländern – Spitzen-RPM-Länder sind neben den USA auch Australien und westeuropäische Länder mit höheren Werberaten.

Für Creator bedeutet dies: Der Aufbau einer internationalen Zuschauerschaft mit Schwerpunkt auf werbestarken Märkten kann die Einnahmen deutlich steigern. Gleichzeitig sollten sie die verschiedenen Monetarisierungswege wie Channel-Mitgliedschaften, Super Chat und Merchandise-Integration nutzen, um ihre Einkommensquellen zu diversifizieren.

Stackinfluence. (2025, Mai 9). YouTube Shorts Monetization in 2025: What Creators Need to Know. https://stackinfluence.com/youtube-shorts-monetization-in-2025/

The Verge. (2023, Februar 1). YouTube Shorts Ad Revenue Split Details. https://www.theverge.com/2023/1/9/23547059/youtube-shorts-ad-revenue-split-february-partner-program

Creator Hero. (2025, Mai 9). How Much Do YouTube Ads Pay in 2025? https://creator-hero.com/blog/how-much-do-youtube-ads-pay-in-2025

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