[ccpw id="4879"]

Wo Deutschlands Unicorn-Gründer wirklich studiert haben – und warum München das neue Silicon Valley ist

Die Erfolgsgeschichte deutscher Unicorns ist eng mit ihren akademischen Wurzeln verknüpft. Während Berlin mit 56 Prozent aller deutschen Einhörner als unbestrittene Startup-Metropole gilt, offenbart ein Blick hinter die Kulissen: München entwickelt sich zum wahren Kraftzentrum der deutschen Unicorn-Szene. Nicht nur die schiere Anzahl von acht Milliarden-Startups beeindruckt, sondern vor allem die akademische DNA dieser Erfolgsunternehmen.

München: Die heimliche Unicorn-Schmiede Deutschlands

Keine Stadt brachte mehr Unicorns hervor als München. Die bayerische Landeshauptstadt hat sich still und leise zum deutschen Silicon Valley entwickelt – mit der Technischen Universität München (TUM) als strahlendem Zentrum. Von hier stammen die Gründer von Schwergewichten wie Celonis (Bewertung: 13 Milliarden Dollar), Personio, Lilium und EGym.

Besonders bemerkenswert: Die TUM belegt Platz 6 im europaweiten Ranking der „Unicorn Universities“. Damit ist sie die einzige deutsche Hochschule in den Top 10. Zusammen mit der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) und dem Center for Digital Technology and Management (CDTM) bildet sie ein akademisches Kraftdreieck, das kontinuierlich Milliarden-Gründer hervorbringt.

Der Erfolg der Münchner Unicorn-Schmiede basiert auf einer einzigartigen Kombination aus technischer Exzellenz, interdisziplinärer Zusammenarbeit und einem florierenden Startup-Ökosystem, das von etablierten Tech-Giganten wie Apple, Google und Microsoft unterstützt wird.

Die Bildungs-DNA deutscher Unicorn-Gründer

Der typische deutsche Unicorn-Gründer ist hochgebildet: Über 95 Prozent verfügen über mindestens einen Hochschulabschluss, fast ein Drittel hat einen Master und beeindruckende 13 Prozent sogar einen Doktortitel. Doch nicht nur der akademische Grad zählt – entscheidend ist auch die Fachrichtung. Während in den USA viele erfolgreiche Gründer aus den „Liberal Arts“ kommen, dominieren in Deutschland klar die MINT-Fächer und Wirtschaftswissenschaften. Rund 57 Prozent der Unicorn-Gründer haben einen ingenieurswissenschaftlichen Hintergrund, davon 20 Prozent in Informatik. Knapp ein Drittel studierte Wirtschaftswissenschaften. Sozial-, Politik- und Rechtswissenschaften spielen hingegen kaum eine Rolle.

Der Weg zum Erfolg: Mehr als nur die richtige Uni

Bei aller Dominanz der Münchner Elite-Unis zeigt die Analyse: Unicorn-Gründer kommen von insgesamt 56 verschiedenen Hochschulen. Neben TUM, LMU und CDTM haben auch die WHU, ETH Zürich und die Universität Hamburg bemerkenswerte Erfolgsbilanzen vorzuweisen.

Interessant ist auch der Karriereweg: 80 Prozent der Unicorn-Gründer sammelten zunächst Berufserfahrung als Angestellte – im Durchschnitt 4,6 Jahre – bevor sie ihr Milliarden-Startup gründeten. Mehr als die Hälfte hatte zuvor bereits ein anderes Startup gegründet, allerdings nur 38 Prozent in derselben Branche.

Die Daten zeigen: Der Weg zum Unicorn ist kein Sprint, sondern ein Marathon, der fundierte Fachkenntnisse, praktische Erfahrung und persönliche Reife erfordert.

Deutschlands wertvollste Unicorns und aktuelle Entwicklungen

An der Spitze der deutschen Unicorn-Liga steht das Münchner Software-Unternehmen Celonis mit einer Bewertung von 13 Milliarden US-Dollar – weit vor der Berliner Online-Bank N26 (9,2 Mrd. USD) und dem Neo-Broker Trade Republic (5,4 Mrd. USD).

Trotz globaler Finanzierungszurückhaltung wächst der deutsche Unicorn-Club weiter: 2025 kamen bereits zwei neue Mitglieder hinzu – Parloa und Quantum Systems, beide im Mai. Insgesamt zählt Deutschland je nach Quelle zwischen 27 und 46 Unicorns, was die dynamische Entwicklung des Startup-Ökosystems unterstreicht.

Der Erfolgskompass für künftige Unicorn-Gründer

Die Analyse der deutschen Unicorn-Landschaft liefert wertvolle Erkenntnisse für ambitionierte Gründer. Der klare Schwerpunkt auf technische und wirtschaftliche Ausbildung zeigt, dass fundiertes Fachwissen die Basis für disruptive Geschäftsmodelle bildet. Gleichzeitig macht der Erfolg von Gründern aus 56 verschiedenen Hochschulen deutlich: Es geht weniger darum, wo man studiert, sondern was man studiert.

Die starke Position Münchens als Unicorn-Hub verdeutlicht zudem, wie wichtig ein funktionierendes Ökosystem aus Spitzenuniversitäten, etablierten Technologieunternehmen und Risikokapital ist. Wer heute das Unicorn von morgen gründen will, findet in München ideale Bedingungen – von erstklassiger Ausbildung bis zu einem Netzwerk erfolgreicher Vorbilder.

businessinsider.de – Uni-Liste: Hier haben Deutschlands Unicorn-Gründer studiert

businessinsider.de – Was Deutschlands Unicorn-Gründer studiert haben – Die komplette Liste

businessinsider.de – Einhorn-Unternehmen: Die wertvollsten Startups Deutschlands

t3n.de – Das sind Europas Top 10 „Unicorn Universitäten“ 2022

About the author

Bild von Nico Wirtz

Nico Wirtz

Der gelernte TV-Journalist hat Nachrichten und Dokumentationen gemacht, ebenso wie Talk und Entertainment für ProSieben, Kabeleins und TELE5 - am Ende ist es immer die gute Geschichte, die zählt. Emotionales Storytelling zieht sich durch sein ganzes Leben - ob als Journalist, PR- und Kommunikations-Profi, der für große Marken, wie BOGNER, L'Oréal oder Panthene an Kampagnen mitgewirkt hat, oder hier bei MARES als Chefredakteur.
Share this article:

Related Articles