Empfehlungen von Freunden wiegen mehr als jede Werbeanzeige – eine Wahrheit, die erfolgreiche Marken längst verinnerlicht haben. Too Good To Go und Nintendo zeigen wie das geht. Während der Food-Waste-Bekämpfer mit seinem gesellschaftlichen Impact punktet, setzt der Gaming-Pionier auf emotionale Nostalgie. Beide Unternehmen beweisen: Wer bei Kunden echte Begeisterung auslöst, muss für Werbung deutlich weniger ausgeben – und erzielt trotzdem höhere Conversion-Raten.
Empfehlungs-Champions: Die Spitzenreiter im deutschen Markt
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Mit einem Recommend-Score von 89,6 Punkten steht Too Good To Go im YouGov-Ranking unangefochten an der Spitze der am häufigsten weiterempfohlenen Marken in Deutschland. Das Anti-Food-Waste-Startup verbindet Kunden mit Restaurants und Geschäften, die unverkaufte, überschüssige Lebensmittel zu günstigen Preisen an Selbstabholer verkaufen. Dieses Win-Win-Konzept begeistert nicht nur preisbewusste Konsumenten, sondern auch umweltbewusste Verbraucher, die aktiv gegen Lebensmittelverschwendung vorgehen wollen.
Too Good To Go: Vom Problem zur Bewegung
Der phänomenale Erfolg von Too Good To Go basiert auf einer brillanten Kombination aus gesellschaftlichem Mehrwert und digitalem Geschäftsmodell. Mit 100 Millionen Nutzern weltweit, 175.000 Partnerunternehmen und über 330 Millionen geretteten Mahlzeiten hat das Unternehmen eine beeindruckende Erfolgsbilanz vorzuweisen. Doch der eigentliche Genius liegt in der Marketing-Strategie: Statt auf klassische Werbung zu setzen, vertraut Too Good To Go auf organisches Wachstum durch authentische Kundenbewertungen. „Customers are more trusting of non-influencers“ – diese Erkenntnis hat dem Unternehmen erlaubt, ein starkes Community-Gefühl aufzubauen und gleichzeitig Marketingkosten zu sparen.
Nintendo: Meister des Nostalgie-Marketings
Während Too Good To Go mit einem innovativen Konzept punktet, setzt Nintendo auf eine andere emotionale Karte: Nostalgie. Als erste Spielkonsole für viele heutige Erwachsene hat Nintendo einen besonderen Platz in den Herzen seiner Kunden. „Someone who first experienced the NES as an adolescent in the mid-1980s would be in their 40s in 2016, perhaps with kids in tow — just the right age… to rediscover the toys of their youth and introduce them to their children.“ Diese generationenübergreifende Bindung nutzt das Unternehmen geschickt für sein Marketing.
Statt wie die Konkurrenz auf technische Überlegenheit zu setzen, fokussiert sich Nintendo konsequent auf das Spielerlebnis. Der legendäre CEO Satoru Iwata brachte es auf den Punkt: „Above all, video games are meant to be just one thing: fun. Fun for everyone.“ Diese familienfreundliche Positionierung hat Nintendo eine treue Fangemeinde beschert, die ihre Begeisterung aktiv weiterträgt.
Mit Community-Plattformen wie dem ehemaligen Miiverse schuf Nintendo zudem eigene Kanäle für Word-of-Mouth-Marketing, auf denen Fans ihre Spielerfahrungen teilen konnten – ein kluger Schachzug, der die Markenbindung zusätzlich stärkte.
Was ihr von den Weiterempfehlungs-Champions lernen könnt
Der Erfolg von Too Good To Go und Nintendo liefert wertvolle Erkenntnisse für euer eigenes Marketing. Erstens: Authentizität schlägt Werbung. Beide Unternehmen verzichten weitgehend auf aufdringliche Botschaften und setzen stattdessen auf ein überzeugendes Produkt, das für sich selbst spricht. Zweitens: Emotionale Bindung ist Gold wert. Ob durch gesellschaftlichen Impact oder nostalgische Gefühle – wer Emotionen weckt, wird weiterempfohlen.
Für 2025 zeichnet sich ein klarer Trend ab: Vertrauen wird zum entscheidenden Faktor im Marketing. Wer hier mit authentischen Empfehlungen punkten kann, hat einen massiven Wettbewerbsvorteil. Gleichzeitig wächst der Influencer-Marketing-Sektor rasant. Die Kunst besteht darin, diesen Kanal nicht isoliert zu betrachten, sondern als Teil einer ganzheitlichen Word-of-Mouth-Strategie zu nutzen, die auf echtem Kundennutzen basiert.
Empfehlung als Wachstumsmotor
Der Erfolg von Too Good To Go und Nintendo zeigt eindrucksvoll: Weiterempfehlungen sind kein Zufallsprodukt, sondern das Ergebnis strategischer Entscheidungen. Beide Unternehmen haben verstanden, dass der beste Marketing-Kanal zufriedene Kunden sind, die ihre Begeisterung teilen.
Wer heute im Marketing erfolgreich sein will, sollte weniger in Werbebudgets und mehr in Kundenerlebnisse investieren. Denn am Ende des Tages ist die begeisterte Weiterempfehlung eines Freundes wertvoller als jede noch so clevere Anzeigenkampagne.
YouGov – Too Good To Go punktet bei Weiterempfehlung
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